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Amazon schaltet Listings ab: Wie Händler Titel und Bild überarbeiten müssen

Im Rahmen einer geplanten Aufräumaktion schaltet Amazon Listings von Händlern offline. Betroffen sind regelwidrige Titel und Bilder in der Kategorie Bekleidung. Weitere Maßnahmen sind zu erwarten.

Von Jochen G. Fuchs
3 Min. Lesezeit
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Amazon schaltet Listings, die nicht den Richtlinien entsprechen offline. (Screenshot: Amazon)

Laut einer öffentlichen Ankündigung im Händler-Backend Sellercentral räumt Amazon in der Bekleidungskategorie bis zum Ende des dritten Quartals mit Listings auf, die nicht richtlinienkonform sind. Besonders betroffen sind hier der Titel und das Hauptbild eines Angebots. Angebote, die sich nicht an die Vorgaben bezüglich der Titel-Länge und der Hintergrundfarbe des Hauptbildes halten, werden im Moment in größerer Zahl „unsichtbar“ gemacht.

Amazon schaltet Bekleidungslistings „unsichtbar“

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Listings, die nicht den Richtlinien von Amazon für diese Produktkategorien entsprechen, werden von Amazon ausgeblendet. Damit sind sie weder in Suchergebnissen zu finden, noch sind sie generell über die Stöber- und Suchfunktion erreichbar. Ausgeblendete Artikel sind nicht sichtbar für Kunden.

Wie Titel und Hauptbild eines Amazon-Listings aus der Kategorie Bekleidung aussehen müssen

Regelkonformes Listing von Boss Orange bei Amazon. (Screenshot: Amazon)

Die nachfolgenden Kriterien müssen Titel und Hauptbild auf jeden Fall erfüllen, weitere Kriterien sind in dem weiter unten verlinkten Styleguide von Amazon zu finden.

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Titel

  • Maximal 150 Zeichen, optimal sind für den Parent-Titel 60 Zeichen.
  • Groß- und Kleinschreibung beachten, Zahlen als Ziffern schreiben.
  • Keine Preise und Mengen im Titel, es sei denn, es wird ein Produktbündel beschrieben.
  • Keine Präpositionen mit weniger als 5 Buchstaben (und, oder, für).

Hauptbild

  • Bild muss zum Titel passen.
  • Bildhintergrund Reinweiß (Hex #FFFFFF oder RGB 255-255-255).
  • 1000 Pixel Mindestgröße, um die Zoom-Funktion zu aktivieren.
  • Produkt ist vollständig und ausschließlich in der Frontalansicht zu sehen und bedeckt mindestens 85 Prozent der Bildfläche.
  • Nur das Produkt, keine Farb- oder Größenvarianten abbilden.
  • Keine Ränder, Rahmen, Logos, Wasserzeichen oder andere Grafiken.
  • Kein unscharfes oder verpixeltes Foto.
  • Keine Verpackung, Marke oder Etikett abbilden.
  • Farbfoto, kein Schwarz-Weiß.
  • Wenn ein Model die Kleidung trägt, muss die Pose  des Models den Richtlinien entsprechen: Nicht anzüglich, Arme seitlich am Körper, stehend – lächelnder oder neutraler Gesichtsausdruck.
  • Keine Schaufensterpuppen.

Die fett markierten Kriterien werden aktuell von Amazon geprüft und führen bis zum Ende dieses Quartals mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit zu einem Ausblenden des Artikels. Nicht gefettete Kriterien sind ebenfalls einzuhalten, werden aber aktuell nicht verschärft geprüft. Ein Nichteinhalten dieser Kriterien führt – zumindest im Moment – nicht zu einer Ausblendung des Angebots.

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Alle Richtlinien gibt es im Amazon-Styleguide der Produktkategorie Bekleidung in der Übersicht. Der Styleguide ist aus diesem Jahr und bezüglich der Richtlinien auf dem aktuellsten Stand.

Händler sollten langfristig aber auch weitere Produktkategorien im Hinterkopf behalten.

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Weitere Produkt-Kategorien können folgen

Aus informierten Kreisen ist zu erfahren, dass Ankündigungen für weitere Kategorien in absehbarer Zeit folgen könnten. Es ist empfehlenswert, dass Händler sich Gedanken über einfache und schnelle Prozesse zur massenhaften Änderung von Produktdaten machen.

Diverse Lösungsanbieter wie Marketplace Analytics, Shopdoc und Amalyze bieten entweder Tools zur Prüfung oder zur Veränderung von Produktdaten an. Generell ist auch der Hersteller der ERP-, Warenwirtschafts- oder Multichannel-Lösung ein guter Ansprechpartner für die langfristige Planung.

Alle Styleguides von Amazon finden sich bei Shopdoc in einer Übersicht.

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Amazons Richtlinien: Empfehlungen oder Verbote?

Nicht immer sind alle Motive und Hintergedanken Amazons offensichtlich, wenn Richtlinien festgelegt werden. Meist geht es darum, den Produktkatalog oder den Einkauf für den Kunden einfacher oder besser zu gestalten.

Viele Händler fragen in Händlerforen und Facebookgruppen immer wieder, wieso denn Richtlinie X oder Y überhaupt wichtig sei – wenn sich scheinbar sowieso niemand daran hält.

Amazon prüft die Umsetzungen von Richtlinien bisher nicht immer. Händler kommen also sozusagen auch mal mit regelwidrigem Verhalten durch. Das ist aber keine Regel und daraus leitet sich auch kein Anspruch gegen Amazon ab. Wenn der Marktplatzbetreiber beschließt, eine lang bestehende Richtlinie energischer durchzusetzen, hat Ignoranz Folgen.

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Grundsätzlich ist es empfehlenswert, Richtlinien auch dann zu befolgen, wenn sie nicht energisch durchgesetzt werden. Aus zwei Gründen:

  1. Wenn Sie umgesetzt werden müssen, bricht Hektik und Stress aus, weil tausende Artikel überarbeitet werden müssen. Dann lieber gleich richtig.
  2. Manche Richtlinienverstöße können unmittelbare Auswirkungen auf die Sichtbarkeit und damit auf den Umsatz haben.

Amazon sollte Einhaltung der Richtlinien schneller und umfassender verfolgen

Die Irritation mancher Händler ist zu verstehen, die sich beklagen, dass sie sich regelkonform verhalten – die Mitbewerber aber nicht. Das schafft unter Umständen ungerechtfertigte Wettbewerbsvorteile, deshalb ist es in Sinne aller Händler wünschenswert, dass Amazon seine Richtlinien mit Nachdruck durchsetzt – um gleiche Rahmenbedingungen für alle zu gewährleisten.

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