AmigaOS: 40 Jahre altes Betriebssystem bekommt ein überraschendes Update

40 Jahre ist es her, dass der Amiga 1000 auf den Markt gekommen ist. Für das Betriebssystem von damals gibt es heute immer noch Updates. (Foto: Shutterstock/Photology1971)
Hyperion Entertainment liefert mit Version 3.2.3 des AmigaOS ein neues Update für klassische Amiga-Rechner – konkret für Modelle mit Motorola 68000- bis 68060-Prozessor. Mehr als zwei Jahre haben die Entwickler:innen an der Aktualisierung gearbeitet, um Stabilität und Performance zu verbessern.
Das Update enthält über 50 Bugfixes und einige gezielte Optimierungen, etwa bei Speicherverbrauch und GUI-Komponenten. Sogar ein paar ganz neue Funktionen sind mit dabei.
AmigaOS 3.2.3.: Weniger RAM-Verbrauch, verbesserte Tools
AmigaOS 3.2.3 bringt vor allem Verbesserungen in Sachen Leistung: So sind jetzt 12 KB mehr Chip-RAM freigegeben, das System benötigt also weniger Arbeitsspeicher – eine relevante Einsparung auf Systemen, die oft mit nur wenigen Megabyte RAM laufen. Die Kickstart-ROM-Version 3.2.3 soll ebenfalls Kompatibilität und Leistung verbessern.
Auch das GUI-Toolkit Reaction wurde überarbeitet, ebenso wie der integrierte Texteditor. Die Änderungen verbessern das Nutzer:innenerlebnis spürbar, ohne dabei die klassische Systemarchitektur zu verändern.
Ziel des Updates ist keine radikale Modernisierung, sondern eine sorgfältige Weiterentwicklung innerhalb der gewachsenen Strukturen. Trotzdem richtet es sich sowohl an Retro-Fans als auch Freunde moderner Interpretationen: AmigaOS 3.2.3 läuft auf klassischen Amigas genauso wie auf Systemen mit ARM-basierten Beschleunigern wie dem Pistorm.
Besitzer:innen von AmigaOS 3.2 können das Update kostenlos herunterladen. Wer noch kein AmigaOS besitzt, aber gerne Teil der Community werden möchte, findet es zum Kauf bei spezialisierten Retro-Händlern.
Amiga: Ein geschichtsträchtiges Betriebssystem
Als Commodore 1985 den ersten Amiga 1000 auf den Markt brachte, war das ein technologischer Meilenstein: Der Rechner bot Multitasking, fortschrittliche Grafik und ein revolutionäres Betriebssystem, das seiner Zeit weit voraus war.
AmigaOS kombinierte ein schlankes Systemdesign mit einem grafischen Interface – lange bevor Windows oder der Mac auf ähnlichem Niveau arbeiteten. Obwohl Commodore 1994 Insolvenz anmeldete, blieb die Plattform am Leben. Ein Teil der Community – Entwickler:innen, Enthusiast:innen und Nostalgiker:innen – hält AmigaOS bis heute am Laufen.
Warum AmigaOS auch 2025 noch lebt
Trotz (oder gerade wegen) seiner Retro-Ästhetik ist AmigaOS nicht totzukriegen. Die Software lebt durch eine kleine, aber äußerst engagierte Community weiter.
Das AmigaOS 3.2.3.-Update zeigt, wie langlebig Software sein kann, wenn die Leidenschaft der Nutzer:innen groß genug ist. Wer heute noch mit einem echten Amiga arbeitet, bekommt mit dem Update eine stabilere, effizientere Umgebung – und Hoffnung auf noch viele weitere Jahre Lebenszeit für das Kult-Betriebssystem.
Tech-Nostalgie aus den 90ern