Analogue Pocket: Handheld-Konsole für Retro-Connouisseure
Retro ist im Trend – auch und besonders im Gaming, das ist keine Frage. Die letzten Jahre waren gepflastert mit neuen alten Spielekonsolen. Von miniaturisierten Segas und Nintendos über diverse Emulator-Plattformen bis hin zum wohl kleinsten Gameboy-Imitat war alles dabei. Mit dem neuen Pocket bringt Analogue den wohl bis dato schickesten feuchten Traum aller Gameboy-Fans auf den Markt. Erscheinen soll das schwarze (oder je nach Vorliebe weiße) Spielekästchen 2020 und dann 199 US-Dollar kosten.
Der Blick unter die Haube
Im Analogue Pocket schnurrt eine Lithium-Ionen-Batterie, die einen 3,5-Zoll-LCD-Bildschirm mit Strom versorgt. Der bietet eine Auflösung von 1600 x 1440 Pixel bei 615 ppi (Pixel pro Zoll) und ist damit rund zehnmal so groß, wie das Display des originalen Gameboys. Stereo-Lautsprecher, ein SD-Kartenslot, eine USB-C-Ladebuchse sowie eine 3,5mm-Kopfhörer-Klinkenbuchse runden die Ausstattung ab. Die Knöpfe sind komplett frei mit Funktionen belegbar.
Analogue betont, dass die Technik des Pocket nicht auf Emulation beruht. Stattdessen braucht man die originalen Cartridges der Nintendo-Spiele, die in einem Slot auf der Rückseite des Gerätes Platz finden. Besonders bei wirklich alten Cartridges für den originalen Gameboy solltet ihr daher bedenken, dass deren interne Batterie mittlerweile tot sein und daher kein Speichern mehr möglich sein dürfte. Das Problem lässt sich mittlerweile allerdings mit ein paar Werkzeugen und etwas Gebastel lösen.
Nicht nur Zocker, sondern auch Software-Bastler dürften ihre helle Freude am Analogue Pocket haben. Er basiert nämlich auf zwei FPGAs (Field Programmable Gate Arrays), von denen einer komplett für Entwickler gedacht ist. Die können somit die Hardware des Pocket nutzen, um eigene Game-Entwicklungen zu testen oder alte Spiele zu portieren – und auf diese Weise für die Nachwelt zu erhalten.
Die reinen Gaming-Fähigkeiten werden durch den Nanoloop genannten Audio-Sequencer und Synthesizer ergänzt. Die kleine Software sollte allen Chiptune-Fans dabei helfen, piepsige Musik-Tracks zu erstellen – zum Speichern oder sogar live.
Adapter und Dock
Ohne Releasedatum und Kostenvoranschlag wurde auch einiges an Zubehör angekündigt. So will Analogue dem Pocket mithilfe von Adaptern ermöglichen, auch Spiele weiterer Konsolen (ab)spielen zu können – darunter Game Gear, Neo Geo Pocket Color und Atari Lynx.
Dank eines Docks sollt ihr bei alldem jedoch nicht an den immer noch recht kleinen Bildschirm des Pocket gebunden sein: Via HDMI hängt man das Gerät an HD-TVs und zockt die Lieblingsspiele auf der großen Mattscheibe – kabellos mit 8Bitdo-Controllern via Bluetooth oder per USB-Kabel mit bis zu zwei anderen Gamepads.
Analogue ist schon eine Weile eine Größe auf dem Retro-Konsolenmarkt und machte mit Neuauflagen des Nintendo Entertainment Systems (NES) und Super Nintendo Entertainment Systems (SNES) sowie des Sega Genesis von sich hören. Hinzu kommt die originelle Playdate-Konsole (mit Kurbelantrieb!), die ebenfalls 2020 erscheinen soll.
Noch ist der Analogue Pocket nicht vorbestellbar, auf der Herstellerseite könnt ihr euch jedoch für einen Newsletter anmelden, um benachrichtigt zu werden, sobald ihr den Pocket ordern könnt.