
Noch vor einigen Jahren durfte Mediatek mit seiner X-Prozessorreihe zur Führungsgruppe unter den Hersteller von SoC (System-on-a-Chip) gezählt werden. In den letzten Jahren wurden Mediatek-Prozessoren eher in Billig- und Mittelklasse-Geräten vornehmlich chinesischer Hersteller verbaut. Mit der neuen Dimensity-Chip-Reihe will sich der taiwanische Halbleiterhersteller wieder um einen Spitzenplatz bewerben.
Das könnte gelingen, denn der erste Chip der Dimensity-Reihe, der Dimensity 1000, bündelt die neuesten ARM-Erzeugnisse zu einem starken Paket. Der 64-Bit-Prozessor wird in Sieben-Nanometer-Fertigungsbreite produziert und setzt sich aus zwei Clustern mit jeweils vier leistungsstarken Cortex-A77- und vier energieeffizienten Cortex-A55-Rechenkernen zusammen. Dabei arbeiten die A77 mit 2,6 Gigahertz und die A55 mit 2 Gigahertz. Um die Bildausgabe kümmert sich das aktuelle ARM-GPU-Flaggschiff Mali G77, das sich auch in Samsungs Exynos 990, dem mutmaßlichen SoC für das Galaxy S11, findet.
Um dem SoC zeitgemäße AI-Funktionalität mitzugeben, hat Mediatek eine eigene NPU (Neural-Processing-Unit) aus sechs Prozessoren entwickelt, die der Hersteller als APU 3.0 bezeichnet und die die 2,5-fache Leistung der Vorgängerversion aufweisen soll.
Gefunkt wird mit 5G im Sub-6-Gigahertz-Bereich, wobei das SoC den Dual-SIM-Betrieb im 5G-Netz unterstützt und für maximale Datenraten sogar zwei 5G-Leitungen providerübergreifend bündeln kann. Für lokale Netzwerke und den Nahbereich unterstützt der Dimensity 1000 Wifi 6 und Bluetooth 5.1.
Neben dem Fokus auf besonders hohe Performance und entsprechende Datenraten will Mediatek insbesondere Fotografie-Fans ansprechen. Dafür unterstützt der integrierte Sechs-Kern-Bildprozessor (ISP) des Dimensity 1000 Kameras mit bis zu 80 Megapixeln Auflösung, auch in unterschiedlichen Kombinationen. Die APU wird ebenfalls für die Bildverarbeitung eingesetzt, was sich vor allem in einem Live-HDR-Modus für Videos äußert, bei dem jeweils drei Frames in unterschiedlichen Belichtungen gefilmt werden. Die KI-Features der APU kommen zudem für die HDR-Funktion im Allgemeinen sowie eine Gesichtserkennung zum Einsatz.
Mediatek kündigt die ersten Geräte mit den neuen Chips für das erste Quartal 2020 an. Preise nennt das Unternehmen nicht. Es darf indes davon ausgegangen werden, dass sich Mediatek die Rückkehr an die Spitze nicht mit zu hohen Preisen schwerer als nötig machen wird.
Am Montag hatten wir bereits über Mediateks Kooperation mit Intel berichtet. Hier entwickeln die beiden Hersteller gemeinsam ein 5G-Modem, das in tragbaren Geräten wie Laptops und Tablets zum Einsatz kommen soll.
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