
Die Covid-19-Challenge war ein Ideenwettbewerb des Massachusetts Institute of Technology (MIT). An einem Wochenende arbeiteten Teams von Wissenschaftlern an neuen Methoden, der Corona-Pandemie mit digitalen Tools zu begegnen. Als Gewinner-Team erhielten die Erfinder der Covis-App den Auftrag, die angedachte Idee auch tatsächlich umzusetzen. Öffentliche Fördermittel wurden zur Finanzierung genutzt.
An dem Team aus aller Welt sind auch deutsche Forscherinnen und Forscher beteiligt, nämlich in der Form des Deutschen Elektronen-Synchrotrons Desy. Das Desy-Team hat nun in einer jüngst herausgegebenen Pressemitteilung das Funktionsprinzip der App erläutert.

So arbeiten Cloud und App bei der Risikobestimmung zusammen. (Screenshot: t3n / Covishealth.de)
Das tut Covis
Danach kommt Machine Learning zum Einsatz, um Corona-Daten aus öffentlichen Quellen – wie etwa jenen des Robert-Koch-Instituts (RKI) – mit neuesten Studien und weiteren medizinischen Informationen zu verbinden. Ziel ist es, Anomalien in der Ausbreitung des Virus zu identifizieren und sie so vorhersagbar zu machen.
Das daraus entstehende Wissenspotenzial wird dann in Kombination mit persönlichen Informationen wie Alter, Vorerkrankungen und Reisegewohnheiten und dem Aufenthaltsort des App-Nutzenden auf die konkrete Situation des Individuums heruntergebrochen. So stellt die App etwa vor, wie das eigene Infektionsrisiko am gegebenen Ort aktuell ist und was getan werden kann, um das Risiko zu minimieren. Zu den Kernfunktionen gehört etwa eine Sieben-Tage-Vorhersage der Sieben-Tage-Melderate für den Standort des Nutzenden.
„Anders als andere Apps nutzt Covis dafür keinerlei Kontaktverfolgung. Persönliche Daten bleiben auf dem jeweiligen Gerät, Daten- und Persönlichkeitsschutz sind hundertprozentig gewahrt“, versprechen die Entwickler.

So sieht die Covis-App aus. (Screenshots: t3n /Play-Store)
Auch Institutionen sollen von Covis profitieren
Die Betreiber richten ihre App nicht nur an Einzelpersonen, sondern ebenso an Gemeinden, Unternehmen, Schulen oder Krankenhäuser. Gesundheitsämter und andere öffentliche Institutionen könnten anhand der Daten Sicherheitsvorkehrungen und gesundheitliche Richtlinien anpassen, heißt es.
Covis ist sowohl für Android wie für iOS erhältlich. Aktuell verlangt die App ihren Nutzenden noch die Kenntnis der englischen Sprache ab. Eine Übersetzung ins Deutsche soll aber bereits in Arbeit sein.