2016 war ein turbulentes Jahr für Apple: Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump rief zum Boykott der Firma auf, in Europa sollte sie 13 Milliarden US-Dollar Steuern nachzahlen und in China nahmen sie regierungstreue Medien unter Beschuss. Wie The Information nun berichtet, waren seinerzeit auch strenge Regularien seitens der chinesischen Behörden im Gespräch. Doch zuvor traf sich Tim Cook mit Regierungsvertreter:innen und konnte die Maßnahmen abwenden. Dafür musste er sich verpflichten, sich strikt an die gesetzlichen Vorschriften zu halten sowie die örtliche Wirtschaft und seine Teilnehmer zu unterstützen. Die geheime Abmachung sicherte Apple im Gegenzug „Unterstützung und Hilfe“ staatlicher Stellen zu.
275 Milliarden Dollar Investitionen
Konkret soll der damals wertvollste Konzern der Welt ein ganzes Paket von Zusagen gemacht haben. Darunter fiel eine verstärkte Zusammenarbeit mit chinesischen Zulieferern und die Förderung talentierter Angestellter. Die Regierung wünschte zudem mehr Kooperationen mit Universitäten und Softwareschmieden in Hinblick auf neue Technologien. Apple sagte zu, „viele Milliarden Dollar“ in dem Land zu investieren. Der Bericht spricht von 275 Milliarden Dollar, die in dem fünfjährigen Vertragszeitraum geflossen sein sollen. Die Vereinbarung lief bis Mai 2021. Die Verlängerung um ein Jahr sei möglich gewesen, aber anscheinend entschieden sich die Vertragspartner dagegen.
Merkwürdige Wünsche für Marktmacht
Im Artikel finden sich auch Beispiele weniger nachvollziehbarer Forderungen. So habe die chinesische Regierung von Apple gefordert, dass die Diaoyu-Inseln, um die sich Japan und China streiten, größer dargestellt werden sollten. Die Nationale Behörde für Vermessung bestand auf eine Korrektur in Apple Maps. Zeitgleich soll dem Unternehmen gedroht worden sein, die Markeinführung der ersten Apple Watch zu behindern. Der Konzern habe klein beigegeben und bis heute seien die Inseln im Maßstab zu groß dargestellt. Ansonsten investierte Apple im Laufe von 2016 in den Uber-Konkurrenten Didi Chuxing, in den Windturbinen-Hersteller Xinjiang Goldwind Science & Technology und legte einen 300-Millionen-Dollar-Fund für grüne Energie auf.
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