Apple Design Awards 2021: Diese Apps und Spiele sind die Gewinner

Die Apple Design Awards vergibt der Konzern aus Cupertino im US-Bundestaat Kalifornien einmal im Jahr. Er behält sich dabei aber vor, die Kategorien einem stetigen Wandel zu unterziehen. So sind die Preisvergaben eines Jahres nicht mit denen des Vor- oder Folgejahres zu vergleichen.
Im Jahr 2021 hat sich Apple für die Kategorien Innovation, visuelle und grafische Gestaltung, Interaktion, Spaß und Vergnügen, Inklusion und sozialen Einfluss entschieden. Was nicht verändert wurde, sind die Auswahlkriterien.
Die Apple Design Awards würdigen Innovation, Einfallsreichtum, exzellentes Design und herausragende technische Leistungen – in den Augen der bewertenden Fachjury. Susan Prescott, bei Apple für die Developer-Relations zuständig, zeigt sich begeistert: „Die diesjährigen Gewinnerinnen und Gewinner der Apple Design Awards haben neu definiert, was wir von einer großartigen App-Erfahrung erwarten, und wir gratulieren ihnen zu ihrem wohlverdienten Sieg.“ Die Arbeiten verkörperten den „essenziellen Stellenwert, den Apps und Spiele in unserem Alltag einnehmen“, so Prescott.
Kategorie #1: Inklusion
In der Kategorie Inklusion hatten jene Apps die besten Chancen, die sich durch einen besonders niederschwelligen Zugang für besonders viele Nutzerinnen und Nutzer eignen, indem sie etwa Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen, Fähigkeiten und Sprachen unterstützen. Die Gewinner sind:
App: Voice Dream Reader

Voice Dream Reader. (Bild: Apple)
Entwickler: Voice Dream LLC (USA)
Beim Voice Dream Reader handelt es sich um eine Sprachausgabe-App, die Text aus nahezu jeder digitalen Quelle laut vorliest. Dabei ist es egal, ob es sich um ein PDF, eine Website oder ein E-Book handelt. Die App beherrscht das Vorlesen in mehr als zwei Dutzend Sprachen und soll besonders flexibel an die persönlichen Anforderungen anzupassen sein. So kann etwa jeder die für sie oder ihn passende Stimme mit dem perfekten Ton, Timbre, Akzent und der Geschwindigkeit für ein optimales Leseerlebnis wählen.
Spiel: Holovista

Holovista. (Bild: Apple)
Entwickler: Aconite (USA)
Holovista ist ein Spiel, in dem ein Haus mit der Kamera und in 360-Grad-Ansichten entdeckt werden kann. Dazu unterstützt es eine Vielzahl von Funktionen für Barrierefreiheit, einschließlich Optionen für Bewegungssteuerung, Textgrößen, Textkontrast, Ton und Intensität der visuellen Effekte. Gezielte Interaktionen und Überlegungen helfen, ein Gameplay zu erreichen, das auf mehr als eine Art und Weise erlebt und wahrgenommen werden kann.
Kategorie #2: Spaß und Vergnügen
In dieser Kategorie hat Apple den Spaßfaktor hoch bewertet, aber auch darauf geachtet, dass besonders Apple-Technologien dafür eingesetzt wurden. Die Gewinner sind:
Spiel: Pok Pok Playroom

Pok Pok Playroom. (Bild: Apple)
Entwickler: Pok Pok (Belgien)
Pok Pok Playroom ist eine spielerisch animierte App, die die Jury durch ihr Design und ihre Interaktionen überzeugt hat. Das Spiel für eher kleine Kinder kurz vor oder im Kindergartenalter setzt auf eine subtile Haptik und ebensolche Soundeffekte. Kreativität und Experimentierfreude werden belohnt. Inhaltlich handelt es sich um eine kleine Sammlung verschiedener, einfacher Spielchen.
Spiel: Little Orpheus

Little Orpheus. (Bild: Apple)
Entwickler: The Chinese Room (Großbritannien)
An Little Orpheus findet die Apple-Jury die einfache Steuerung, das exzellente Storytelling und das konsolenähnliche Erlebnis besonders lobenswert. Inhaltlich handelt es sich um ein Side-Scrolling-Abenteuer im Stile klassischer Jump-and-Runs, aber mit einer deutlich detaillierteren Grafik.
Kategorie #3: Interaktion
In der Kategorie Interaktion hat Apple auf intuitive Oberflächen und einfache Bedienelemente geachtet. Die Gewinner sind:
App: Carrot Weather

Carrot Weather. (Bild: Apple)
Entwickler: Brian Mueller, Grailr LLC (USA)
Carrot Weather ist eine Wetter-App. Apple schätzt an ihr die „humorvollen Vorhersagen“ und die „einzigartige Optik“, die durch ein kürzlich durchgeführtes Design-Update im guten Sinne einfacher geworden sei. Homescreen-Aficionados werden sich womöglich über die Vielzahl verfügbarer Wetter-Widgets freuen. Für die Apple Watch gibt es ein paar Ziffernblätter, die sich allerdings stark an bereits vorhandenen orientieren.
Spiel: Bird Alone

Bird Alone. (Bild: Apple)
Entwickler: George Batchelor (Kanada)
Hier haben es der Fachjury die Interaktionen von Bird Alone angetan. So verliehen Gesten, Haptik, Parallaxe und dynamische Soundeffekte der Spielewelt einen besonderen Reiz. Zudem werde sie durch „die clevere Integration von Mitteilungen, Grafiken und Musik zum Leben erweckt“.
Inhaltlich handelt es sich um einen eher philosophischen Titel, bei dem es darum geht, sich mit einem einsamen Vogel über Fragen der menschlichen Existenz auszutauschen.
Kategorie #4: Sozialer Einfluss
Apps aus dieser Kategorie sollen entweder das Leben der Menschen auf sinnvolle Weise verbessern oder auf wichtige Themen aufmerksam machen. Die Gewinner sind:
App: Be My Eyes

Be My Eyes. (Bild: Apple)
Developer: S/I Be My Eyes (Dänemark)
Be My Eyes ermöglicht blinden und sehbehinderten Menschen, Objekte zu erkennen. Dazu bringt sie sie über die Kamera mit Freiwilligen aus der ganzen Welt zusammen. Die App hat es geschafft, schon mehr mehr als 300.000 blinde und sehbehinderte Menschen mit mehr als 4,5 Millionen Freiwilligen in mehr als 150 Ländern und mit über 180 Sprachen zusammenzubringen.
Die typischen Fragen sind alltäglicher Natur. So können Hilfesuchende etwa eine Milchtüte in die Kamera halten und fragen, ob das Haltbarkeitsdatum abgelaufen ist. Wer keine Helfer um sich herum hat, kann sicher von der App profitieren.
Spiel: Alba

Alba. (Bild: Apple)
Entwickler: Ustwo Games (Großbritannien)
Als ein Naturschutzgebiet auf einer Mittelmeerinsel einem Hotel weichen soll, rettet Protagonistin Alba, die stark dem beliebten Bob, dem Baumeister ähnelt, die lokale Tierwelt, repariert die Brücke im Naturschutzgebiet und räumt den Müll in der Stadt auf.
Dieses klassische Sammelspiel will ein positives Gefühl für den Umweltschutz erzeugen. Gleichzeitig erzählt es eine Geschichte über Familie, Gemeinschaft, Aktivismus und Nächstenliebe. Für jedes heruntergeladene Exemplar des Spiels wird ein Baum gepflanzt, um ein Aufforstungsprojekt in Madagaskar zu unterstützen.
Kategorie #5: Visualisierung und Grafik
In dieser Kategorie geht es um beeindruckende Darstellungen. Apple hat nach eigenen Angaben hier eine App und ein Spiel ausgezeichnet, das jeweils atemberaubende Bilder, gekonnt gezeichnete Oberflächen und hochwertige Animationen zu einer unverwechselbaren und zusammenhängenden Optik verbinden.
App: Loóna

Loona. (Bild: Apple)
Entwickler: Loóna Inc (Belarus)
Loóna hat die Jury aufgrund ihrer Optik überzeugt. Dabei ist die zwar Teil des Konzepts, aber nicht der wesentliche Punkt dieser App. Vielmehr will euch Loóna den ganzen Tag über auf einen entspannten Schlaf vorbereiten. Das ist sicher nichts für jedermann. Wer sich aber darauf einlassen kann, soll eine allgemein entspanntere Haltung zum Leben entwickeln. Dabei kombinieren die animierten Schlafszenen entspannende Aktivitäten, Erzählungen und atmosphärische Klänge miteinander.
Spiel: Genshin Impact

Genshin Impact. (Bild: Apple)
Entwickler: miHoYo Limited (China)
Zu Genshin Impact muss wohl nicht viel gesagt werden. Das Multiplayer-Spiel bietet eine grandiose Grafik mit knackigen Kampfszenen, weitläufigen Landschaften und detailgetreu gestalteten Städten. Apples Bewertung, das Spiel verschiebe die visuellen Grenzen für mobile Spiele, ist nicht übertrieben.
Dabei haben Spieler ein gerütteltes Maß an Kontrolle über die Optik. Bewegungsunschärfe, Schattenqualität und Bildrate können während des Spiels neu konfiguriert werden. Das funktioniert in allen Szenarien und unabhängig von der konkreten Spielsituation.
Kategorie #6: Innovation
In der Kategorie Innovation hat Apple Apps ausgezeichnet, die Gebrauch von den neuesten Apple-Technologien machen und diese dabei auf eine neuartige Weise einsetzen.
App: Naad-Sadhana

Naad-Sadhana. (Bild: Apple)
Entwickler: Sandeep Ranade (Indien)
Naad-Sadhana ist eine All-in-One-Musik-App, die Musikerinnen und Musiker aller Stilrichtungen und Fertigkeitsgraden helfen soll, ihre Musik zu performen, aufzunehmen und zu veröffentlichen. All das soll in Studioqualität und mit einem vollautomatischen Orchester aus zehn Instrumenten erfolgen.
Nachdem Naad-Sadhana zunächst als App zum Üben von klassischem indischem Gesang bekannt wurde, hat sie sich um sieben weitere Musikgenres erweitert. Mithilfe von künstlicher Intelligenz und Core ML hört die App zu, wenn eine Gesangslinie improvisiert wird. Dann gibt sie sofortiges Feedback über die Genauigkeit der Noten und generiert einen passenden Backing-Track – alles in Echtzeit.
Richtig Spaß machen wird die App dennoch eher Freunden der indischen Musik, denn die Instrumente entstammen doch vornehmlich dem Repertoire asiatischer Orchester.
Spiel: League of Legends: Wild Rift

League of Legends: Wild Rift. (Bild: Apple)
Entwickler: Riot Games (USA)
League of Legends: Wild Rift bringt ein komplexes PC-Spiel auf mobile Geräte. Das Team von Riot Games hat den Titel von Grund auf neu konzipiert. So sollen Spielerinnen und Spieler unter anderem durch eine speziell für mobile Geräte konzipierte Touchscreen-Steuerung und ein Auto-Targeting-System, das Neulingen hilft, sich zurechtzufinden, vollständig in das League-of-Legends-Universum eintauchen.
Ob die Preisvergabe an Riot ein kleiner Seitenhieb gegen das konzeptionell ähnliche Fortnite ist, mit dessen Entwickler Epic sich Apple eine Schlacht vor Gericht liefert, bleibt unklar – aber denkbar.
Neben der Auszeichnung gibt’s auch Hardware
Zusätzlich zur Auszeichnung, die es als schöne Ausfertigung fürs heimische Bücherregal gibt, erhalten die diesjährigen Gewinnerinnen und Gewinner ein „Paket mit Apple-Hardware“. Damit sollen sie „auch in Zukunft großartige Apps und Spiele“ entwickeln. Was sich in diesem Paket befindet, hat der Konzern bisher nicht verraten.
Weitere Informationen zu den diesjährigen Gewinner-Apps und -Spielen sowie den in die engere Wahl gekommenen Finalisten findet ihr auf der Website zu den Apple Design Awards.