Apple-Watch-Feature: Klage wirft Apple Rassismus vor

Bei der Sauerstoffmessung gibt es offenbar gravierende Unterschiede. (Foto: Shutterstock / oasisamuel)
Die Apple Watch misst den Gehalt des Sauerstoffes im Blut, indem sie Licht durch die Haut des Nutzers strahlen lässt. Sensoren empfangen dann reflektierende Farben, um so den Sauerstoffanteil im Blut des Trägers zu bestimmen. Allerdings scheint es ein Problem mit unterschiedlichen Hauttönen zu geben.
Laut einer Sammelklage ist das Gerät deutlich ungenauer, wenn es von einer Person mit dunkler Hautfarbe getragen wird. „Da die Empfehlungen der Gesundheitsfürsorge auf Messwerten ihres Blutsauerstoffgehalts basieren, können weiße Patienten besser versorgt werden als Patienten mit dunklerer Haut, wenn sie mit einer ebenso niedrigen Blutsauerstoffversorgung konfrontiert sind.“, heißt es laut Forbes in der Klage. In der Klage wird weiter behauptet, dass Patientenakten zeigen, dass „das Vertrauen auf die Pulsoximetrie zur Triage von Patienten und zur Anpassung der zusätzlichen Sauerstoffwerte schwarze Patienten einem erhöhten Risiko für Hypoxämie aussetzen kann.“
Problem bei Tattoos bekannt
Apple führte seine Blutsauerstoffmessung in seiner Apple Watch Series 6 im September 2020 ein, zeitgleich mit einem weltweiten Anstieg der Käufe von tragbaren Pulsoximetern, die bis 2021 einen Milliarden-Dollar-Markt erreichten. Die neueste und beste Version der Uhr kostet um die 1.000 Euro, ein „Premium-Preis“, der laut Klage auf einzigartigen Funktionen wie dem Blutsauerstoff-Tool basiert. Da diese Messungen angeblich nicht bei jedem Nutzer funktionieren, käme der Verkauf dieser Uhren einem Verbraucherbetrug gleich, so die Kläger.
Bereits 2015 wurde bekannt, dass der Herzsensor des Geräts ähnliche Probleme hatte. „Permanente oder vorübergehende Veränderungen an Ihrer Haut, wie zum Beispiel einige Tätowierungen, können sich ebenfalls auf die Leistung des Herzfrequenzsensors auswirken“, gab das Unternehmen damals laut Forbes zu. „Die Tinte, das Muster und die Sättigung einiger Tätowierungen können das Licht vom Sensor blockieren, was es schwierig macht, zuverlässige Messwerte zu erhalten.“ Das Unternehmen gestand sich jedoch nicht ein, dass unterschiedliche Hauttöne die gleiche Wirkung haben könnten. Apple hat ab der Einreichung 21 Tage Zeit, um auf die Vorladung zur Sammelklage zu reagieren.
Das ist so typisch amerikanisch und ungebildet. Der Sensor ist genau anti rassistisch, denn er misst einfach nur, was er „sieht“. Das geht nunmal bei heller Haut besser als bei dunkler.
Das hat aber keinerlei Aussagen über den Character und ist auch keine Bevorzugung von Weißen.
Die Sache erinnert an Gesichts Erkennung, die dunkelhäutige Menschen nicht erkannt hat. Das ist einfach ne Frage des Kontrastes.
Der Vorwurf ist ja nicht, dass der Sensor selbst rassistisch ist, sondern dass er mit Daten gefüttert wurde, die aufgrund von Rassismus unvollständig sind und deswegen funktioniert das Gerät eben nicht für alle.
Wenn ich ein Produkt baue und es mit Daten füttere (die ja dann bestimmen, was der Sensor „sehen“ kann), dann könnte mir ja auffallen: „Hey, von den 100 Menschen, von denen wir Daten haben, waren 99 weiß. Dann habe ich ja gar nicht genug Daten, damit das Ding auch bei Menschen richtig funktioniert, die nicht weiß sind – die kaufen ja aber auch mein Produkt.“
Dass die Daten nur bei weißen Menschen erhoben werden oder dass es niemandem aufgefallen ist, bevor das Produkt gelauncht wird, ist eben ein Produkt von strukturellem Rassismus. Wenn wir es schaffen durchs Weltall zu fliegen und mit AI Kunstwerke zu malen, dann sollte es uns auch möglich Seiten „einfach ne Frage des Kontrastes“ in solchen Geräten zu lösen. Die technischen Voraussetzungen haben wir allemal.
Stell dir mal vor du kaufst ein Telefon und die Hälfte der Funktionen funktioniert nicht, einfach weil keiner Bock hatte, mal ein paar Daten zu erheben – aber das hat dir vorher keiner gesagt und vor allem in der Werbung wurde es ganz anders suggeriert. Apple wirbt ja auch stark mit Diversity und Inklusion.
Grüße aus der Redaktion!