Apples Post-iPhone-Ära: AR-Brille soll 2020 kommen – ein Apple-Auto in fünf Jahren
Apple-Chef Tim Cook hält Augmented Reality für eine ebenso wichtige Kerntechnologie wie das iPhone. AR-Funktionen sind mit AR-Kit seit iOS 11 fester Bestandteil des iPhone- und iPad-Betriebssystems. Zudem kauft Apple seit Jahren AR-Unternehmen auf. Es deutet sich bereits seit längerem an, dass Apple mithilfe von AR-Kit eine neue Gerätekategorie entwickelt, die über kurz oder lang zumindest teilweise das iPhone ersetzen könnte. Glaubt man Ming-Chi Kuo, einem der bekanntesten Analysten für Apple-Produkte, wird Apple im Laufe des Jahres 2020 – also in etwa zwei Jahren – eine erste AR-Brille auf den Markt bringen.
Augmented-Reality-Brille soll Apple-Geschäfte vorantreiben
TF-International-Securities-Analyst Ming-Chi Kuo geht davon aus, dass Apple 2020 ein neues Hardware-Produkt vorstellen könnte, mit dem das Unternehmen seine Augmented-Reality-Ambitionen näher ans Auge des Kunden bringt. Auch wenn AR-Kit auf iPhone und iPad diverse praktische Anwendungsszenarien liefert, wäre eine AR-Brille der nächste logische Schritt.
Mit AR-Kit 2, das Teil von iOS 12 ist, hatte Apple auf der WWDC 2018 nach Einführung der Augmented-Reality-Plattform mit iOS 11 einige vielversprechende neue Funktionen integriert, die auch in einer AR-Brille eingesetzt werden könnten. Unter anderem können etwa per Eye-Tracking Eingaben vorgenommen werden, wie iOS-Entwickler Matt Moss demonstriert:
Ebenso mit AR-Kit möglich: Echtzeittracking
Kuo: Apple soll weiter am Auto arbeiten
Kuo geht außerdem davon aus, dass Apple weiter an einem eigenen Auto arbeitet. Die Planung sei allerdings etwas langfristiger. Er vermutet die Einführung des „iCars“ zwischen 2023 und 2025.
Entgegen den zuletzt von Tim Cook kommunizierten Plänen, lediglich eine Software-Plattform für autonome Autos zu entwickeln, geht Kuo weiter davon aus, dass Apple langfristig auch mit einem eigenen Fahrzeug um die Ecke kommt. Seine Argumente dafür sind vielfältig: Zum einen sehe er im Automobilsektor viel Bewegung, der durch neue Technologien angetrieben werde. Der Automobil-Sektor sei so stark im Wandel wie der Smartphone-Markt vor zehn Jahren. Apples Technologievorteile wie etwa Augmented Reality könnte Autos „neu definieren“ und das Apple-Auto von anderen Herstellern unterscheiden.
Überdies könnte Apples Umsatz aus Dienstleistungen durch den Einstieg in den riesigen Autofinanzierungsmarkt markant wachsen, meint Kuo. Wie relevant die Erlöse aus Diensten sind, zeigte sich in den letzten Quartalszahlen: Die Service-Leistungen machten 31 Prozent oder neun Milliarden US-Dollar des Umsatzes aus. Ferner ist Kuo der Überzeugung, dass Apple auch bei Autos eine bessere Integration von Hardware, Software und Services als die Konkurrenz auf die Beine stellen könnte.
Kuo ist bekannt für seine überwiegend korrekten Prognosen. Ob er mit seinen Vorhersagen der Autopläne Apples richtig liegt, bleibt abzuwarten. Zuletzt hieß es, das Unternehmen arbeitet zusammen mit VW an autonomen Shuttle-Bussen, um Apple-Mitarbeiter von Campus zu Campus zu chauffieren. Auf der anderen Seite zeigten FBI-Dokumente auf, dass das Autoprojekt größer ist als bisher angenommen – bis zu 5.000 Mitarbeiter sind demzufolge involviert.