Das Max-Planck-Institut für Mathematik in den Naturwissenschaften hat an einem Riesenreflektor mitgearbeitet, den es nun in Schkeuditz bei Leipzig gezeigt hat. Eingeladen zu der Präsentation hatte das National Radio Astronomy Observatory, die Betreibergesellschaft des künftigen Next Generation Very Large Array (ngVLA).
2026 sollen die Bauarbeiten für das weltgrößte Radioteleskop in New Mexiko beginnen. Das Unternehmen Mtext Antenna Technology aus Wiesbaden zeigte nun den ersten Prototyp des Hauptreflektors. Universe Today berichtete.
Genauigkeit von 3 Haaren
Die 18-Meter-Schüssel besteht aus 76 einzelnen Aluminiumplatten, die in einem Achteck angeordnet sind. Der CEO von Mtex, Lutz Stenvers, erklärte: „Dieses Design ermöglicht es der Oberfläche der Schüssel, allen Umwelteinflüssen wie extremen Temperaturen, Wind und Schwerkraft standzuhalten.“
Zusätzlich wusste er etwas zur Genauigkeit des 43-Tonnen-Monstrums zu sagen: „Der Reflektor behält seine präzise Form mit einer Genauigkeit von einigen Mikrometern bei, was dem Äquivalent von drei menschlichen Haaren entspricht.“
724 Teile und 2.500 Schrauben
Die Struktur des Deflektorschirms bestehe aus 724 Teilen, so Stenvers weiter. 2.500 Schrauben halten sie zusammen. Die Konstruktion ist so beschaffen, dass sie in mehreren Containern um die ganze Welt verschifft werden kann.
Stenvers verspricht, sie könne anschließend „in kürzester Zeit“ zusammengebaut werden. Das aktuelle Very Large Array besteht aus 28 einzelnen Radioteleskopen. Seine Bauzeit betrug von 1975 bis 1980, es kostete damals 78,5 Millionen US-Dollar. Für das Next Generation Very Large Array sind zwei Milliarden Dollar vorgesehen, um die 160 Antennen zu ersetzen.