„Die meisten meiner Ingenieure waren high“: Wie einer von Ataris größten Flops entstanden ist

Einer der größten Atari-Flops ist in Vergessenheit geraten. (Foto: Shutterstock/ Anderson Reis)
1977 erschien mit dem Atari Video Music ein besonderes Stück Hardware. Der Videospielhersteller hatte damit einen der ersten Musikvisualisierer auf den Markt gebracht. Die Idee war, dass Kund:innen ihre Musikanlage an den Atari Video Music anschließen und das Gadget dann mit dem Fernseher verbinden sollten.
Sobald Musik abgespielt wurde, hat der Atari Video Music diese als bunte Formen und flackernde Grafiken auf dem Fernseher dargestellt. Im Video seht ihr, wie die Maschine in Aktion aussah. Allerdings solltet ihr das Video nicht anschauen, wenn ihr empfindlich auf flackernde Lichter reagiert.
So entstand der Atari Video Music
In einem Interview mit Time Extension verriet der Atari-Gründer Nolan Bushnell mehr über das Gerät, seine Entstehungsgeschichte und die enttäuschenden Verkaufszahlen. Laut Bushnell gab es einen besonderen Grund, warum seine Ingenieur:innen die Maschine so gut fanden: „Wir haben festgestellt, dass die meisten meiner Ingenieure die ganze Zeit high waren, während sie daran gearbeitet haben.“
Vor dem Release der Konsole gab es Gespräche, das Gerät bei Sears anzubieten. Sears war damals eines der größten Handelsunternehmen der USA. Einer der Verantwortlichen von Sears kam zu den Atari-Ingenieur:innen, um sich das Atari Video Music anzuschauen. Er war allerdings nicht so angetan und fragte, was die Ingenieur:innen geraucht hätten, um ein solches Gerät zu entwickeln. Einer der Ingenieure soll daraufhin einen Joint angezündet und diesen präsentiert haben (via Landley).
Warum war der Atari Video Music nicht erfolgreich?
„Es war ein finanzielles Desaster“, so Bushnell. Laut dem Atari-Gründer wurden in der ersten Produktion rund 2.000 Atari Video Music hergestellt. Von diesen haben sie etwa zehn zum vollen Preis von rund 170 US-Dollar verkauft. Dieser Preis entspricht heute etwa 855 Dollar. Für Kund:innen war das damals also eine Menge Geld, um sie für einen reinen Musikvisualisierer auszugeben.
Zudem stellten Bushnell und sein Team irgendwann fest, dass ihre Idee einen Haken hatte: Es gab nur wenige Menschen, die ihren Fernseher und ihre Musikanlage im selben Raum hatten. Das war nur in kleinen Apartments der Fall.
Dennoch konnte der Atari Music Video in einigen Gebieten Erfolge feiern. So wurden viele Kabelfernseher mit dem Gerät ausgestattet. Reine Audiosender konnten dadurch visualisiert werden. Zudem kam der Visualisierer in einigen Musikvideos zum Einsatz. Die Band Devo hat den Atari Video Music etwa in The Day My Baby Gave Me A Surprise genutzt, um Hintergründe zu generieren.
Diese Genderkacke macht mir Kopfblähungen.