Anzeige
Anzeige
News

Großbritannien verbietet Verbrenner – was das für Deutschland bedeuten kann

In Großbritannien sollen Verbrenner von den Straßen verschwinden. So entsteht ein neuer großer Markt für Elektromobilität. Chance oder Risiko für die deutschen Hersteller?

2 Min.
Artikel merken
Anzeige
Anzeige

Verbrenner sollen der Vergangenheit angehören (Foto: I Wei Huang / Shutterstock)

Mit seinen Plänen für ein Verbrennerverbot setzt der britische Premierminister Boris Johnson nach Ansicht von Autoexperte Stefan Bratzel die Industrie im Vereinigten Königreich unter Druck. Es sei „ein starkes Signal“ für die britischen Autobauer, ihre Aktivitäten in Sachen Elektromobilität zu verstärken, sagte Bratzel der Deutschen Presse-Agentur. „Bislang sind die dortigen Autobauer jetzt nicht so stark bekannt für das Thema Elektromobilität.“ Ausnahme sei Nissan: Die Japaner stellen in Großbritannien zahlreiche Fahrzeuge auch für den EU-Markt her.

Anzeige
Anzeige

Johnson will von 2030 an den Verkauf von Dieselwagen und Benzinern verbieten. Damit schwenke ein großer Markt auf Elektromobilität um – „und das ist wiederum ein Signal an den Kontinent und an die Hersteller“, sagte Bratzel. „Wenn so ein großer Markt relativ schnell eine Wende einläutet, dann kann das einen Dominoeffekt auslösen.“

Keine Angst vor Konkurrenz von der Insel

Die deutschen Hersteller müssten angesichts der Ankündigung aber keine Angst vor der britischen Konkurrenz haben, sagte der Professor für Automobilwirtschaft an der Fachhochschule der Wirtschaft in Bergisch Gladbach. „Das sehe ich im Moment überhaupt nicht.“ Die deutsche Autoindustrie habe den Wandel hin zur Elektromobilität ebenfalls eingeleitet und sei „im Aufholprozess“. Eine echte britische Automobilindustrie oder größere Kompetenzen als hierzulande gebe es zudem gar nicht. „Also ich glaube nicht, dass man dann Angst vor den Briten haben müsste.“

Anzeige
Anzeige

Außerdem bedrohe ein möglicher No-Deal-Brexit, also ein EU-Austritt des Vereinigten Königreichs ohne Handelsabkommen, die Branche in Großbritannien. Der Handel werde dadurch ebenso erschwert wie der Austausch und Einsatz von Personal, der zeitliche Aufwand nehme zu. „Die Kosten steigen“, sagte der Experte. „Das sind keine wirklich guten Rahmenbedingungen für die Entwicklung einer britischen Autoindustrie.“

Anzeige
Anzeige

Zumal die Branche in Großbritannien noch stärker unter Druck stehe, weil sie unter Brexit-Bedingungen nun auch noch den Wandel hin zur Elektromobilität erreichen müsse. „Das sind keine guten Voraussetzungen“, sagte Bratzel. „Der No-Deal-Brexit schafft mehr Probleme, als dass er Dinge löst.“ Premier Johnson habe „eher einen Pyrrhussieg auch für die britische Autoindustrie erzielt“, sagte Bratzel. Es wäre nachvollziehbar, wenn sich etwa japanische Hersteller, die große Werke in Großbritannien haben, Gedanken machten, die Produktion in die EU zu verlagern. dpa

Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
Schreib den ersten Kommentar!
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Melde dich mit deinem t3n Account an oder fülle die unteren Felder aus.

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Anzeige
Anzeige