In der USA hatte erst kürzlich Jerome Powell, Vorsitzender der Federal Reserve (FED), eine strengere Regulierung von Kryptowährungen gefordert. Als Grund nannte er unter anderem mit Hinblick auf den Ukraine-Konflikt die durch Kryptowährungen gegebene Möglichkeit, sich den westlichen Sanktionen zu entziehen. Im US-Bundesstaat Virginia dürfen hingegen auch Banken Krypto-Dienste anbieten. Dadurch resultiert aus regulatorischer Sicht der nächste Schritt in Richtung Krypto-Adoption. Noch muss das Gesetz jedoch abgesegnet werden.
Gesetz durch Regulierungsmaßnahmen in Texas inspiriert
Ohnehin gibt es einige Bundesstaaten in den USA, die sich für eine positive Krypto-Regulierung einsetzen. Dazu gehören unter anderem Miami und New York City. Doch auch Texas ist zunehmend als Bitcoin-Standort in den Schlagzeilen. Die Art und Weise, wie Texas mit der Regulierung umgeht, soll dabei den Abgeordneten Chris Head dazu inspiriert haben, die neue Gesetzesgebung einzuführen. In Texas wurden Gesetze für die Regulierung von Kryptowährungen geschaffen, ohne eine Grundlage für den Privat Key zu schaffen. Das soll in Virginia anders sein.
Durch die neue Gesetzesgebung dürfen Banken Verwahrungsdienstleistungen für virtuelle Währungen anbieten. Hierfür notwendig sei, dass die Bank über angemessene Protokolle verfügt. Das sei von Bedeutung, um damit verbundene Risiken besser zu verwalten.
Banken können Private Key verwahren
„Durch die Kodifizierung der Möglichkeit für staatlich geprüfte Banken, Verwahrer von Kryptowährungen zu werden, wird Virginia der erste Staat im Land sein, der diese Möglichkeit den Banken durch die Gesetzgebung bietet“, so Head. Weiterhin fügte er hinzu: „Funktionell erlaubt der Gesetzentwurf den staatlich zugelassenen Banken in Virginia, die Schlüssel zu den Geldbörsen der Kryptowährungen zu verwahren, ähnlich wie Einzelpersonen Schließfächer bei Banken nutzen. Letztendlich wird dies Virginia regional und landesweit einen erheblichen Vorteil verschaffen.“
Wichtig zu betonen ist dabei, dass es sich quasi um das Äquivalent zu einem physischen Schließfach handelt. Die Bank selbst verfügt nicht über den Private-Key der Wallet, sondern verwahrt diesen lediglich sicher. Mit dem Gesetz sollen die Einlagen in Zukunft auch gesichert werden können.
Bereits Anfang Februar passierte das Gesetz mit klarer Mehrheit das Abgeordnetenhaus. Am 3. März stimmte auch der Senat des Bundesstaates schließlich ab. Bemerkenswert: alle 39 Stimmen waren für das Gesetz, es gab keine Gegenstimme. Nun muss nur noch Gouverneur Glenn Youngkin das Gesetz innerhalb von sieben Tagen nach der Abstimmung das Gesetz unterzeichnen und damit für offiziell erklären.