Studie zu beliebten Arbeitsorten: Wo steht Deutschland im internationalen Vergleich?
Deutschland steht aufgrund der alternden Bevölkerung vor großen Herausforderungen. Doch die Chancen auf Zuwachs aus dem Ausland stehen gut: In der internationalen Arbeitsmarktstudie „Decoding Global Talent“ landet Deutschland auf dem fünften Platz der beliebtesten Arbeitsstandorte weltweit.
Der erste Platz geht dieses Jahr an Australien, gefolgt von den USA, Kanada und dem Vereinigten Königreich. Deutschland ist damit das beliebteste nicht-englischsprachige Land. Auch die deutsche Hauptstadt schneidet im Ranking der internationalen Metropolen gut ab: Berlin belegt Platz sechs hinter den Spitzenreitern Amsterdam, Dubai, Abu Dhabi und New York. Die beliebteste Metropole unter internationalen Beschäftigten ist nach wie vor London.
Die Studie der Stepstone Group in Zusammenarbeit mit der Boston Consulting Group und The Network erschien dieses Jahr bereits zum vierten Mal. Von Oktober bis Dezember letzten Jahres wurden 150.735 Personen in 188 Ländern unter anderem dazu befragt, ob sie bereit wären, für die Arbeit ins Ausland zu ziehen, in welchen Länder sie am liebsten arbeiten würden, was ihre Gründe für die Wahl sind und welche Erwartungen sie an ihre künftigen Arbeitgeber in einem neuen Land haben.
Hohe internationale Mobilität
Laut der Studie können sich 63 Prozent der Befragten weltweit prinzipiell vorstellen, aus beruflichen Gründen in ein anderes Land zu ziehen. 23 Prozent suchen gerade sogar aktiv nach einem Job im Ausland.
Deutsche Beschäftigte sind weniger mobil als der internationale Durchschnitt; weniger als die Hälfte würde außerhalb der Bundesrepublik arbeiten wollen, nur 7 Prozent sind aktiv auf der Suche. Dabei können sich die Deutschen am ehesten vorstellen, in die deutschsprachigen Nachbarländer Österreich und Schweiz zu ziehen. Auch Spanien oder die USA ziehen deutsche Arbeitnehmende in Erwägung.
Besonders attraktiv ist Deutschland als Arbeitsstandort für Personen aus Bosnien und Herzegowina, von denen 32 Prozent gerne in Deutschland arbeiten würden. 30 Prozent der Befragten aus der Türkei würden für einen Job nach Deutschland kommen, in Pakistan und Ungarn sind es jeweils 26 Prozent.
Jobqualität entscheidet
In den meisten Fällen entscheiden nicht die Vorzüge eines bestimmten Lands darüber, ob Arbeitnehmende dorthin ziehen möchten, sondern das konkrete Jobangebot. Für 74 Prozent der Befragten ist die Jobqualität der Grund, warum sie sich für Deutschland entscheiden. Das deutsche Gesundheitssystem ist dagegen nur für 34 Prozent der Befragten relevant.
Besonders wichtig ist es Personen, die für einen Job das Land wechseln, dass ihr künftiger Arbeitgeber sich um ihren Zuwanderungsprozess kümmert; 77 Prozent der Befragten erwarten Unterstützung beim Beatragen von Visum und Arbeitserlaubnis. Für deutsche Unternehmen, die unter dem Fachkräftemangel leiden, liefert die Studie damit einige wertvolle Ansatzpunkte, um internationale Talente ins Unternehmen zu locken.
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