Bepado: Möge die Macht des Marktplatzes mit dir sein [Update]
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Einiges auf dem Shopware-Community-Day dreht sich um Marktplätze, ganz besonders um die mit Spannung erwartete Vorstellung des neuen Marktplatz bepado, der nun in die Beta-Phase startet. Bepado möchte vieles anders und besser machen als etablierte Marktplätze, die für Onlinehändler oft eine Übermacht darstellen und sich zur Konkurrenz entwickeln. Da hilft auch die Tatsache, dass der Marktplatz für den Händler ein zusätzlicher Absatzkanal ist, nicht viel weiter. Bei Amazon gerät der Händler in Konkurrenzdruck, wenn der E-Commerce-Gigant eigene Produkte zu den Bestsellern des Händlers platziert . Von Verschwörungstheorien kann man dabei absehen, das „normale“ Gesetz von Angebot und Nachfrage provoziert solche Vorkommnisse geradezu automatisch. Ist dann doch mal ein tolles Produkt mit Alleinstellungsmerkmal gefunden, knabbert die Transaktionsgebühr heftig an der Marge. Man kann also durchaus nachvollziehen, das auf dem Shopware-Community-Day noch eine Podiumsdiskussion mit dem Titel „Sackgasse Marktplatz“ geführt wird. Für den Weg aus dieser Sackgasse will sich Shopware mit bepado jetzt stark machen. Was bepado dabei eigentlich konkret erreichen will und was hinter dem Konzept steckt, das erfahrt ihr im Artikel.
Bepado Präsentation – Die Allianz der Rebellen
Die spektakuläre bepado-Präsentation unter dem Thema „Star Wars“ wies hier schon den gedanklichen Weg: Die Allianz der Rebellen – pardon – Online-Händler soll auf bepado ihr zukünftiges „Hauptquartier“ finden. Die Analogie zu den bekannten Charakteren aus der Science-Fiction-Weltraumsaga „Star Wars“ spielt darauf an, dass Onlinehändler wie Großhändler auf bepado gemeinsam ihre Kräfte bündeln können, um der „dunklen Macht“ der großen, erdrückenden Marktplätze etwas entgegenzusetzen. Die Show war mehr als unterhaltsam, deshalb möchten wir euch die schönsten Bilder nicht vorenthalten.

„Darth Vader“ als Sinnbild der „dunklen Macht“ der großen Marktplätze betritt die Bühne. (JGWeber)

Doch da tritt Shopman, der „Superheld“ der Shopware AG auf den Plan. (JGWeber)

„Darth Vader“ zieht sich eilends zurück. (Foto: JGWeber)

Shopman hat für bepado und die Online-Händler den Sieg errungen. ;) (Foto: JGWeber)
Das will der Marktplatz bieten
- B2B-Plattform für Großhändler und Online-Händler im Stile eines Social-Networks.
- Dropshipping – ein breiteres Produktsortiment ohne zusätzliche eigene Lagerhaltung.
- Gezielte Produktsuche im gesamten Marktplatz und die Möglichkeit Produktdaten, beziehungsweise Artikelbeschreibungen einfach und automatisiert zu übernehmen.
- Einfache Integration beliebiger Shopsysteme über ein Software-Development-Kit.
Die Hauptfunktionen von bepado gliedern sich in vier Bereiche: „Networking“, „Cloudsearch“, „Product Sharing“ und „Marketing“, wie nachfolgend beschrieben.
„Networking“: Social Network für Großhändler und Online-Händler
Hier sollen Großhändler und Online-Händler gleichermaßen Geschäftsbeziehungen zueinander herstellen können, bepado stellt dafür auch die üblichen Social-Network-Werkzeuge zur Verfügung. Erweitert um spezielle Recherche-Funktionen für die Handelsausrichtung des gewünschten Kontakts.

Der bepado Activity-Stream – vergleichbar mit dem gängigen News-Stream in sozialen Netzwerken. (Screenshot: shopware AG)
Cloudsearch: Mehr Sortiment durch Dropshipping
Die Funktion Cloudsearch ermöglicht Onlinehändlern theoretisch das gesamte bei bepado vorhandene Sortiment im eigenen Onlineshop anzubieten. Der Kunde bleibt dabei auf dem eigenen Shop, bekommt aber ein ergänzendes Ergebnis von einem anderen bepado-Händler angezeigt. Der Kunde beendet den Checkout-Prozess im Händlershop, eingehende Bestellungen werden automatisch an den betroffenen Händler weitergeleitet und von diesem ausgeführt. Dabei partizipiert der Online-Händler durch eine Provision von dem Abverkauf des anderen. So wird Dropshipping nicht nur für Großhändler, sondern auch für „normale“ Online-Händler zum Teil des Geschäftsmodells.

So kann dann letzlich der Warenkorb aussehen. Das Kernprodukt des Online-Händlers, ein Grill, wurde ergänzt um ein passendes Kochbuch. (Screenshot: shopware AG)
Produktdaten-Import mit „Product Search“ – sowie „Marketing“
Unter dem Punkt Product-Search verbirgt sich der Import der Produktdaten und Artikelbeschreibungen. Entschliesst sich ein Online-Händler ein Produkt in seinem Shop zu listen, dann wird mit einem Knopfdruck auch die gesamte Artikelbeschreibung samt der dazugehörigen Produktfotos übernommen. Es soll keinerlei weiterer manueller Aufwand nötig sein. Der Lagerbestand wird ebenfalls mit übertragen und ständig auf aktuellem Stand gehalten. Zusätzlich wird Händlern über die Marketing-Funktion von bepado ermöglicht, gemeinsame Werbekampagnen wie zum Beispiel Rabatt- oder Gutscheinaktionen durchzuführen.
Konditionen für Online-Händler
Die Kosten für die Nutzung der Handelsplattform sind händlerfreundlich angelegt, Transaktionsgebühren werden nicht erhoben, monatliche Gebühren fallen ebenso keine an.
- Der Marktplatz bepado ist für Online-Händler kostenlos
- Keine transaktionsabhängigen Verkaufsgebühren
- Keine monatlichen Gebühren
[UPDATE vom 10.06.2013: Der Marktplatz bepado ist für Händler kostenlos. Entgegen der vormals an dieser Stelle veröffentlichen Konditionen fallen für Händler keine Kosten an, wir bitten das Missverständnis zu entschuldigen.]
Erster großer Lieferant auf bepado: Libri – Der Buch-Großhändler
Zum Start der Beta-Phase stehen bereits mehrere Online-Händler wie auch Großhändler zur Auswahl. Ein illustrer Name ist mit Libri, dem größten Buch-Distributor Europas, bereits jetzt vertreten. Der Großhändler zeigt sich von dem Konzept der Shopware AG überzeugt:
„Ein Buch passt ideal zu fast jedem anderen Produkt; deswegen unterstützen wir gern das innovative Plattform-Konzept von Shopware – wir sehen hier eine sehr gute Möglichkeit für mittelständische Händler ihr Angebot geeignet zu ergänzen und sich in Ihrer Vielfalt zu präsentieren.“
Libri-Vertriebsleiter Steffen Burmeister

Direkt zum Start der Beta-Phase steht der bekannte Grossist Libri mit seinem Buch-Sortiment zur Verfügung (Screenshot: shopware AG)
Fazit und Kommentar: Zukunftsfähiges Konzept, Vielfalt muss herbei
Es gibt bereits Einkaufsplattformen, Großhandelsportale, B2B-Social-Networks und auch Dropshipping-Großhändler sind durchaus aufzufinden. Alles existiert bereits im Einzelnen und genau da setzt bepado an: Alle diese Möglichkeiten in einer gemeinsamen Plattform zu vereinbaren und mit einer gemeinsamen Prozess-Logik zu versehen, das stellt hier die Innovation dar. Der Prozess beim Dropshipping ist in der Regel recht komplex, die Komplexität erhöht sich dazu noch exponentiell mit der steigenden Anzahl der einzubindenden Dropshipping-Großhändler. Lagerbestandsverwaltung über verschiedene fremde Lager hinweg zu führen, kombiniert mit der richtigen Lager-Pufferung über verschiedene Verkaufskanäle, das ist enorm aufwendig. Wenn diese Punkte wie versprochen von der Plattform bepado übernommen werden, erleichtert das die Erweiterung eines Shopsortiments um Dropshipping-Produkte enorm. Entwickelt sich jetzt noch eine gesunde Vielfalt im Angebot von bepado, dann steht einem erfolgreichen Start und einem Wachstum der Plattform nichts mehr im Wege.
Bepado startet in Kürze in die geschlossene Beta-Phase, interessierte Online-Händler und Großhändler können sich ab sofort auf der Bepado-Homepage für die Teilnahme an der Beta-Phase bewerben.
Die Idee hatte ich vor Jahren schon für die Ebay-Konkurrenten. Dort haben Leute ihre Waren nicht reingestellt weil zu wenig Kunden vorhanden waren. Wenn man also sieht, das zu wenig Kunden sich für eine Versteigerung interessieren, schiebt man sie in die Export-Liste (csv oder sonstwas). Umgekehrt sieht man, das man z.B. zu wenig Regenschirme hat und ergänzt die Regenschirm-Liste oder SSDs 256 GB oder sonstwas man zu wenig hat um Produkte von den anderen Anbietern. Die Bauern auf dem Gemüse-Markt ergänzen ja auch um Produkte anderer Bauern und bauen nicht immer alles selber an.
Kunden wollen es einfach haben. Sich zig Passworte für zig Shops zu merken ist schon mal ein Hauptgrund um fast nur bei Amazon und/oder Ebay einzukaufen.
Das mit den Substituten (hoffentlich) und Ergänzungsprodukten (wie im Text beschrieben) ist eine sinnvolle Sache. Amazons Vorschläge sind zwar plausibel, passen oft genug aber überhaupt nicht oder sind zu weit weg.
Und es wäre nett, wenn ENDLICH BITTE mal Händler EANs/Barcodes reinmachen müssten oder wenn man es nicht macht man 1-5 Cent mehr bezahlen müsste oder bei den Suchergebnissen tiefer liegt. Dann gibts nämlich endlich nicht mehr mehrere Suchergebnisse zum gleichen Produkt bei verschiedenen Händlern.
Product-Info-Services wären auch relevant. Sucht mal einen Sat-Receiver oder DVD-Player mit FBAS-Ausgang für den Camping-Wagen. Viel Spass wenn Euch Eure Zeit nichts wert ist. Sowas wie IMDB (wer hat alles Mitgespielt) für Produkte wäre also nett. Libri hat sowas (Abmessungen, Gewicht) für Bücher ja ansatzweise. Der Verbraucherschutz hat sowas leider nicht. In Abmahnfreien Ländern kann man sowas vielleicht aufsetzen. Sowas wie Wikipedia aber für Produkte und Standartisiert.
Dann findet man z.B. BluRay-Player mit SVideo/SVHS-Ausgang. Ja. Es gibt Verzeichnisse die sowas ansatzweise machen. Erfahrungsgemäß stimmt es aber leider oft genug nicht oder Produkte oder Infos fehlen und sind oft genug falsch.
Kunden wie ich würden sowas auch freiwillig eintragen. Man könnte solche guten Info-Lieferanten (wie mich) dann mit Punkten belohnen und z.b. über Schnäppchen schneller informieren. Auch Libri will wissen wenn die Seitenzahlen oder Abmessungen oder Gewicht nicht stimmen.
Programmiert ist sowas trivial. Da man Unfug schlecht vermeiden kann, muss man mit Abmahnungen einkalkulieren. Das macht es uninteressant.
Und wieso Produktkataloge eine Innovation sein sollen, erschliesst sich mir nicht so ganz. Die Preisvergleicher machen das doch jetzt schon. Dort werden die Anbieter nach Preis oder Seriösitär sortiert. Hier hingegen geht es um ergänzende oder (BITTE BITTE) auch um substitutive oder alternative Produkte: Andere Farbe, andere Geschmacksrichtungen die im Supermarkt nicht herumliegen, anderer Hersteller z.b. für Rasenmäher weil man dann für Heckenschere, Rasenmäher, Vertikutierer, Elektro-Sense,… nicht zu verschiedenen Wartungs-Diensten fahren muss usw. Eine Sony-Soundbar konnektiert vermutlich auch besser mit einem Sony-Fernseher. Gleiches für LG, Samsung, Medion usw. Hauptgrund: Die TV-Fernbedienung bedient dann auch die zusätzlichen Geräte wenns beim gleichen Hersteller ist.
Kurzum: Substitute sind wichtig.
Über Dinge wie „Rasenmäherwartung in Pusemuckel für Firma …“ als Ergänzung führt man die Leute evtl. dazu, das Produkt „Rasenmäherwartung“ in ihrer PLZ zu suchen und dann einen passenden Rasenmäher zu kaufen wenn sie einen Rasenmäher suchen und sehen das z.B. das Produkt „Rasenmäher-Wartung“ für „12345 mal in den letzten 12 Monaten verkauft“ wurde. So Top-Listen sind wichtig. Siehe Amazon.
Es gibt zig Dinge, die Amazon besser machen könnte. Wenn ich ein Handy oder Digital-Kamera kaufe, will ich es auschecken aber unter derselben Bestellung noch einen Zweit-Akku und Tasche und SD-Karte kaufen. Stattdessen kann ich erst eine Weile später das Gerät auschecken weil ich ja unbedingt alles auf einen Schlag auschecken muss und nicht am nächsten Tag („ach ich brauche ja noch einen Trageriemen“) noch was dazulegen kann wenn die es ja sowieso noch nicht weggeschickt haben! Wir sind im Internet und nicht in einem echten Supermarkt und sogar dort kommen Verwandte und legen noch „nachträglich“ was aufs Band oder in den Einkaufswagen. Und beim Supermarkt gibts keine Mindest-Einkaufs-Menge. Keine nachträgliche Ergänzbarkeit in Verbindung mit Mindestbestellmenge nervt tierisch und wäre auch nicht nötig. Die Abbuchungen finden oft genug ja einzeln statt wenn die Marketplace-Händler (oder Amazon) es verschickt haben (oder sagen sie hätten es verschickt). Das ist also auch kein Grund vielleicht aber für Kredit-Karten-Kunden wo man größere Abbuchungen bevorzugt weil die Mindest-Kosten für Abbuchungen ja doch nerven.
Amazon ist ok. Aber vieles ging noch viel sinnvoller. Trivialpatente, Abmahnungen und natürlich tausendseitige Verordnungen machen innovative shop-Lösungen in manchen technologie-feindlichen Ländern uninteressant.
Da sind schon die ersten die die Idee natürlich auch schon viel früher hatten :-)