„Biontech glaubt nicht mal selbst an die Impfung!“, heißt es auf einem Sharepic, das der offizielle Twitter-Account der rechtspopulistischen Partei AfD vor Kurzem geteilt hat. Was nach Wasser auf den Mühlen der Impfskeptiker:innen und Anhänger:innen von Verschwörungserzählungen klingt, entpuppt sich bei genauerem Hinsehen als Luftnummer.
AfD will Zweifel an Wirksamkeit von Biontech-Impfstoff säen
Anlass für den AfD-Tweet ist der Geschäftsbericht für das Jahr 2021, den Biontech Ende März der US-Börsenaufsicht vorgelegt hat. Darin heißt es unter anderem, dass die Covid-19-Impfung „bisher unbekannte Nebenwirkungen oder eine Zunahme bei schweren Nebenwirkungen“ zeigen könnte. Auch davon, dass Biontech „nicht in der Lage sein könnte, die Wirksamkeit oder Sicherheit [des] Covid-19-Impfstoffs nachzuweisen“, ist die Rede.
Wie so oft kommt es für das gesamte Bild jedoch auf den Kontext an. Und der nimmt den zitierten Aussagen direkt einiges der vermeintlichen Brisanz. Es handelt sich dabei nämlich um Risikofaktoren, die – auch das steht im Geschäftsbericht – Biontechs Geschäfte und finanzielle Lage „ungünstig beeinflussen“ könnten. Theoretische Szenarien also, die eintreten könnten. Wie eine Virusmutation, die gegen die Impfung immun ist, oder ein neues Virus, das uns in eine neue Pandemie stürzt …
Biontech glaubt weiterhin an eigenen Impfstoff
Nur isoliert betrachtet legen die Aussagen also nahe, dass Biontech selbst nicht an seinen Impfstoff Comirnaty glaubt. An anderer Stelle im Geschäftsbericht betont das Unternehmen schließlich selbst, wie effektiv die drei- oder vierfache Impfung gegen das Coronavirus sei: Dadurch verringere sich das Risiko einer Infektion auf die Hälfte; für einen schweren Krankheitsverlauf sogar auf ein Viertel.
Aktuelle Infos zur Lage und Forschung bezüglich Covid-19 in Deutschland hält das RKI bereit.