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Neobroker vs. Filialbanken: Stiftung Warentest zeigt, wo du mehr für dein Geld bekommst

Direktbanken und vor allem Neobroker können Anleger:innen günstige Depotgebühren bescheren. Die Stiftung Warentest hat im Rahmen einer Übersicht nachgerechnet und erklärt, für wen sich die Angebote eignen und wer woanders besser aufgehoben ist.

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Billig-Broker laufen den Direktbanken den Rang ab. (Foto: oatawa / Shutterstock)

Immer mehr Kund:innen haben ihre Depots bei Digitalbanken oder Neobrokern und haben der klassischen Filialbank oder Sparkasse den Rücken gekehrt. Das führt tendenziell zu deutlich niedrigeren Ordergebühren und meist sogar kostenloser Depotführung. Die Stiftung Warentest hat jetzt die Angebote von 28 Filial- und Direktbanken und Online-Brokern verglichen und ein erstaunliches Sparpotenzial ausgemacht.

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Mehr als 800 Euro Sparpotenzial sind im schlimmsten Fall drin, erklärten die Warentester auf der Basis von drei typischen Modellfällen. In einigen Fällen war das Depot übers Jahr sogar komplett kostenlos – ein Sachverhalt, der übrigens nicht nur auf bestimmte Buy-and-Hold- oder Sparplan-affine Depots zutreffen kann. Übrigens war bei der Frage nach den Gebühren die Zahl an gehaltenen Wertpapieren und der gesamte Depotwert weniger entscheidend als die für die Trades, also die Handelsvorgänge.

Erstmals wurden auch Neobroker wie Scalable Capital, Smartbroker oder Justtrade in die Betrachtung eingeschlossen. Diese finanzieren sich vor allem über Provisionen der Börsenbetreiber oder die Cashbacks der Produktanbieter und Ausgabegesellschaften – ein Geschäftsmodell, das in den nächsten Jahren allerdings aufgrund einer EU-Verordnung in Teilen der Vergangenheit angehören wird. Infolge dessen dürfte es zukünftig wohl kaum noch die komplett kostenlosen Depots geben, was aber nichts daran ändert, dass die Neobroker weiterhin am unteren Ende der Gebührenskala rangieren.

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Anleger:innen können daher auch zum jetzigen Zeitpunkt getrost auf einen der günstigen Broker setzen, wenn’s ansonsten mit den Anforderungen passt, man also etwa mehr oder weniger ausschließlich digital per App oder Desktop-Browser handeln will und sich für informiert genug hält, die entsprechenden Anlageenscheidungen selbst zu treffen.

Beratung in der Bankfiliale kostet deutlich mehr

Bemerkenswert sind aber vor allem die folgenden Zahlen: Während viele Filialbanken etwa bei einem ETF-Kauf ein Prozent der Ordersumme an Gebühren veranschlagen, sind es bei vielen Neobrokern Gebühren zwischen 0 und unter 5 Euro, die je nach Handelsplatz anfallen. Anleger:innen müssen hier entscheiden, ob ihnen die persönliche Beratung in der Bankfiliale oder per Telefon diesen Aufpreis wert ist. Preislich dazwischen liegen übrigens klassische Direktbanken wie Comdirect, Deutsche Bank Maxblue oder S-Broker der Sparkassen, die meist auch eine Decklung der Gebühr pro Order haben. Hier sind in der Regel deutlich mehr Handelsplätze verfügbar als bei den Neobrokern. Hinzu kommen jeweils ein paar Cent oder Euro Fremdspesen für den jeweiligen Handelsplatz, die bei allen Arten an Depots anfallen.

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Die Stiftung Warentest hat insgesamt rund zehn Finanzunternehmen ermittelt, die je nach Modellfall kostenlos agiert haben. Für alle drei Modellfälle waren das vor allem die Neobroker Finanzen.net Zero, Smartbroker+, Tradegate Direct und der Newcomer Traders Place. Auch Justtrade, Scalable Free Broker, N26 und Trade Republic hatten eher zu vernachlässigende Kosten. Unter den Filial- und Direktbanken war das Wertapierdepot der spanischen Santander am günstigsten. Bei den Filialbanken wurde aber erwartungsgemäß oft ein Vielfaches an Gebühren fällig.

Kund:innen mit Standardbedürfnissen können auf Neobroker setzen

Nicht getestet hat die Stiftung Warentest allerdings den Service – und hier können einige Probleme insbesondere bei den besonders günstigen Anbietern auftreten. Viele Neobroker arbeiten ausschließlich oder vorrangig mit E-Mail- und Chat-Service, eine telefonische Hotline ist hingegen nicht bei allen Anbietern vorhanden oder oftmals schwer erreichbar. Hinzu kommt, dass die Doppelstrukturen – der Neobroker hat meist einen Banking-as-a-Service-Partner, also eine Vertragsbank wie die Baader-Bank oder die Sutor-Bank für die Abwicklung – teilweise für Reibungsverluste und gegenseitige Schuldzuweisung sorgen können.

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Dennoch sind die Neobroker laut Stiftung Warentest vor allem für viele durchschnittliche Käufer:innen, die keine exotischen Wertpapiere handeln oder auf die Vielfalt an Börsenplätzen angewiesen sind, eine gute Wahl. Insbesondere technikaffine Kund:innen, die etwa auch per Smartphone handeln oder den Depotstand prüfen wollen, finden hier meist solide Apps.

Übrigens setzen die Neobroker teilweise auch auf attraktive Zinsen bei den Depotkonten. So sollen Kund:innen etwa bei Smartbroker, aber auch bei Trade Republic oder Scalable Capital (hier im kostenpflichtigen Prime+-Depot) mit Zinsen von rund 3 Prozent bei der Stange gehalten werden. Filialbanken arbeiten hier, wenn sie das Geld überhaupt verzinsen, meist mit kombinierten Angeboten, bei denen die Hälfte des Geldes kostenpflichtig (und provisionsstark für die Bank) angelegt wird und nur die andere Hälfte verzinst wird.

Der Depotbankenvergleich der Stiftung Warentest ist online (gegen Bezahlung) verfügbar und findet sich außerdem in der aktuellen Finanztest-Ausgabe (11/2024).

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