Bitcoin-Mining-Paradies Argentinien: Von billigem Strom und Subventionen
Derzeit ist die Mining-Szene ziemlich in Bewegung. Nachdem die chinesische Regierung angekündigt hat, die Maßnahmen verschärfen zu wollen, ziehen sich die Miner dort zurück und werden dafür in anderen Ländern aktiver. Ein Beispiel dafür ist Argentinien. Der Grund dafür ist der günstige Strom in Verbindung mit der schwachen Landeswährung.
Auch die argentinische Politik hat ihr Scherflein dazu beigetragen, die Popularität von Kryptowährungen in der Bevölkerung zu erhöhen. Durch Devisenkontrollen wurde den Einheimischen verboten, mehr als 200 US-Dollar zu erwerben. Die Regierung ist händeringend auf der Suche nach Maßnahmen, die nun schon seit drei Jahren andauernde Rezession zu stoppen. Die anhaltende Corona-Pandemie hat die Gemengelage allerdings alles andere als einfach gemacht.
Minern spielt diese Situation durchaus in die Karten. Dazu kommt die Besonderheit der staatlichen Subvention für Haushaltsstrom, die es in Argentinien gibt. Für die Miner bedeutet das, dass sie die geschürften Bitcoins zum regulären Preis auf den Markt bringen können, für den Strom aber von den Subventionen profitieren. Dies lässt die Einnahmen umso mehr in die Höhe schnellen.
Bitfarms nimmt in Argentinien eine Anlage in Betrieb
Da liegt es auf der Hand, dass die Mining-Unternehmen ihre Chance auf große Gewinne wittern. Letzten Monat gab die kanadische Bitfarms Ltd. bekannt, dass sie sich einen Deal gesichert habe, um ein lokales Kraftwerk direkt anzuzapfen. Bitfarms kann damit bis zu 210 Megawatt erdgasbetriebene Elektrizität beziehen und würde damit die größte Bitcoin-Mining-Anlage in Südamerika betreiben. Auf der Mining-Farm sollen 55.000 Rechner der neuesten Generation laufen und 11.774 BTC pro Jahr erzeugen. Den aktuellen Stromkurs des Mining-Centers gibt Bitfarms mit verschwindend geringen 0,022 US-Dollar pro Kilowattstunde an. Dies ist etwas mehr als ein Drittel des Preises, den nicht an das Hauptstromnetz angeschlossene Industriekunden in den USA zahlen.
„Wir haben nach Orten gesucht, die ihre Stromerzeugungssysteme überbaut haben. Die wirtschaftliche Aktivität in Argentinien ist rückläufig, und der Strom wird nicht vollständig genutzt. Es war also eine Win-Win-Situation“, zitiert Bloomberg den Bitfarms-Präsidenten Geoffrey Morphy.
Neben der schwachen Landeswährung und dem subventionierten Preis für den Strom ist ein weiterer günstiger Kostenfaktor die Tatsache, dass die Anlage aufgrund des ganzjährig günstigen Klimas in Argentinien keine teure Flüssigkeitstauchkühlung benötigt, um die Miner kühl zu halten und optimal zu betreiben.
Autor des Artikels ist Christian Stede.
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien
Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.
Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.
Dein t3n-Team