Bitcoin: Wohin mit dem ganzen Kryptogeld?
Auch wenn es immer mal wieder kleinere und größere Schwankungen nach unten gab, war 2017 das Jahr der Bitcoin-Kursrekorde. Allen Unkenrufen zum Trotz gibt es auch keine echten Indizien dafür, dass sich das bald ändern könnte. Je mehr ein Bitcoin allerdings wert ist, desto dringender wird die Frage, wie ihr euer Kryptovermögen am besten vor der Gier von Kriminellen schützen könnt. Grundsätzlich solltet ihr Bitcoins nicht länger als nötig bei einer Krypto-Börse lagern.
In der Vergangenheit gab es immer kleinere und größere Diebstähle, selbst bei Anbietern, die zu jenem Zeitpunkt als vertrauenswürdig galten. Daher empfiehlt es sich aus Sicherheitsgründen, nur Bitcoin-Beträge dort zu bunkern, die auch tatsächlich kurzfristig für anderweitige Krypto-Investitionen genutzt oder ausgezahlt werden sollen. Dann stellt sich aber natürlich die Frage, wie die übrigen Bitcoins sicher untergebracht werden sollten.
Am sichersten ist ein sogannanter „Cold Storage“. Darunter versteht man im Bitcoin-Kontext, dass die privaten Schlüssel, mit denen ihr über eure Kryptogelder verfügen könnt, offline abgespeichert werden. Der Grund ist recht einfach: Ohne Zugang über das Internet minimiert ihr natürlich auch die mögliche Anzahl an Angriffsvektoren. Gleichzeitig muss euch allerdings bewusst sein, dass etwaige Verkäufe dann etwas länger dauern könnten.
Bitcoin: Diese Cold-Storage-Arten gibt es
Als „Cold Storage“ oder Offline-Wallet kommen verschiedene Möglichkeiten infrage. Zum einen könnte ihr eure privaten Schlüssel einfach auf einem tragbaren Datenträger wie einem USB-Stick oder einer CD-ROM verstauen. Beide eignen sich allerdings nur bedingt zur dauerhaften Speicherung von Daten und sind durchaus anfällig auf Umwelteinflüsse.
Verschiedene Bitcoin-Enthusiasten sind daher beispielsweise dazu übergangen, ihre privaten Schlüssel in Metallgegenstände wie beispielsweise eigene Münzen einzugravieren. Je nach Metall überstehen solche Gegenstände sogar einen Hausbrand. Allerdings ist das auch nur dann eine wirklich sichere Option, wenn ihr das nötige Handwerkszeug selbst mitbringt. Sobald ihr eine andere Person mit der Herstellung betraut, geht natürlich jedweder Vorteil im Hinblick auf die Sicherheit flöten.
Eine einfache, aber praktische Alternative wäre eine Paper-Wallet. Wie der Name bereits andeutet, werden eure Schlüssel dabei im Grunde einfach auf ein Blatt Papier gedruckt. Nur ist Papier natürlich nicht sonderlich gut gegen Feuer oder Wasser geschützt. Letzteres könntet ihr allerdings durch Laminieren nachrüsten. Letztlich kommt es bei der Paper-Wallet wie bei den anderen Methoden aber vor allem darauf an, wo ihr sie ablegt. Eine feuerfeste Unterbringung wäre ratsam. Auch ein Schließfach bei einer Bank könnte eine Option sein, um bei einem Wohnungsbrand nicht auch alle Bitcoin zu verlieren. Wir ihr eine Paper-Wallet anlegt, haben wir euch in diesem Artikel erklärt.
Eine technisch ausgefallenere Methode sind Hardware-Wallets. Dabei handelt es sich um gezielt für diesen Zweck entworfene Gadgets. Auch die müssen zwar sicher verwahrt werden und dürften keine unendliche Lebensdauer aufweisen, dafür bieten sie aber einige Vorteile, die durchaus einen Blick wert sind.
Die besten Hardware-Wallets für eure Bitcoins im Überblick
Trezor dient wie alle Hardware-Wallets dazu, eure privaten Schlüssel sicher zu verwahren. Das Gerät überzeugt durch seine einfache Handhabung, die auch Bitcoin-Neulinge mit keiner allzu hohen Hürde konfrontiert. Sicherheit wird dadurch gewährleistet, dass der Trezor im Grunde ein kleiner Computer ist, der die privaten Schlüssel nur durch eure Eingabe freigibt. Die könnt ihr dank App oder Chrome- beziehungsweise Firefox-Erweiterung dann direkt auf eurem Rechner nutzen, ohne dass der den gesamten Inhalt des Trezors auslesen kann, wie es bei einem einfachen USB-Stick der Fall wäre. Eine Liste kompatibler Apps und Online-Dienste findet ihr hier.
Neben Bitcoin unterstützt Trezor auch viele andere Kryptowährungen wie Litecoin, Dash, Zcash oder Ethereum. Trezor bietet darüber hinaus auch die Möglichkeit, den Inhalt wiederherzustellen, wenn ihr das Gerät verlieren solltet oder es beschädigt wird. Außerdem kann Trezor praktischerweise auch zur Zwei-Faktor-Authentifizierung nach dem 2FA-Standard genutzt werden. Dann sichert das Gerät auch euren Zugang zu Websites wie Github, Google oder Dropbox. Das Gerät ist in Schwarz, Weiß oder Grau verfügbar. Die Preise beginnen bei etwa 104 Euro.
Der Ledger Nano S ist eine etwas günstigere Alternative zum Trezor, die sich hinter ihm jedoch nicht verstecken muss. Auch diese Hardware-Wallet funktioniert mit einer ganzen Reihe von Apps und Diensten. Außerdem kann auch der Ledger Nano S zur Zwei-Faktor-Authentifizierung genutzt werden. Auch Ledger bietet eine Chrome-Erweiterung an, die in Kombination mit dem Gerät funktioniert.
Genau wie Trezor versteht sich das Gerät auch auf den Umgang mit anderen Kryptowährungen. Außerdem gestaltet sich auch der Einsatz des Ledger Nano S erfreulich einfach. Letztlich bleiben beide eine gute Wahl für Krypto-Investoren. Der Ledger Nano S kostet euch knapp 80 Euro.
Eine schicke Alternative zu Trezor und Ledger Nano S stellt der Keepkey dar. Der größte Vorteil des Geräts könnte für andere wohl auch der größte Nachteil sein: Dank dem vergleichsweise großen Display lassen sich alle Informationen sehr gut ablesen. Dadurch ist das Gerät aber auch recht groß. Hier entscheiden vermutlich die persönlichen Vorlieben.
Einrichtung und Nutzung der Hardware-Wallet, die wie die anderen verschiedene Kryptowährungen unterstützt, gehen leicht von der Hand. Allerdings zahlt ihr für das schicke Design des Geräts einen Aufpreis. Fast 150 Euro will der Hersteller auf Amazon für das Gerät, dessen Hersteller längst nicht so lange am Markt ist wie die Macher vom Trezor oder dem Ledger Nano S.