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Interview

Bitmoji-Gründer: „Wir haben noch nie Marketing gemacht“

Keine App wurde 2017 häufiger heruntergeladen als Bitmoji. Nun hat die Snapchat-Tochter mit Bitmoji Deluxe ein Update vorgestellt. Wir haben mit Gründer Jacob Blackstock über das neue Feature und seine Strategie bei der Verbreitung der App gesprochen.

Von Stephan Dörner
4 Min.
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Bitmoji-Chef Jacob „Ba“ Blackstock. (Foto: Bitmoji)

Mit comicartigen Avataren und im Fahrwasser der Snapchat-App hat Bitmoji 2017 die Smartphones vor allem junger Nutzer erobert: Laut Apple wurde 2017 keine App auf dem iPhone häufiger heruntergeladen. Mit Bitmoji können die Nutzer Avatare im Comic-Stil erstellen, die ihnen selbst ähnlich sehen. Seit Mittwoch soll das dank den neuen Bitmoji Deluxe noch besser gelingen: Die Comic-Figuren in 2D und 3D sollen ihren Erstellern mit mehr individuellen körperlichen Merkmalen und Stilen noch ähnlicher sein.

Die neuen Bitmoji Deluxe erweitern vor allem die Frisuren-Auswahl. (Foto: Bitmoji)

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Die neuen Comic-Avatare können nun auch aus einem Selfie automatisch generiert werden – und vor allem bei der Auswahl der Frisuren soll es nun mehr Auswahl geben. Insgesamt gibt es nun mehr als 100 neue Frisuren und Haarfarben. In den Einstellungen kann zwischen den Delux-Bitmoji und den klassischen Bitmoji gewechselt werden. Wir haben vorab mit Bitmoji-CEO und Gründer Jacob Blackstock gesprochen.

t3n.de: Bitmoji wurde ja vor allem durch Prominente bekannt. Wisst ihr, wie diese auf die App gestoßen sind? Habt ihr jemals Prominente dafür bezahlt, Bitmoji zu nutzen oder zu bewerben?

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Jacob Blackstock: Wir haben noch nie Marketing gemacht. Es ist einfach in Hollywood viral gegangen. Zuerst haben wir das bei Seth Rogen gesehen, der einen Bitmoji von sich veröffentlicht hat. Dann folgten Patrick Stewart, Jessica Alba und viele andere. Wir werden immer wieder aufs Neue davon überrascht, wer das alles nutzt. Comedians, Schauspieler, Sportler, Musiker, Politiker – das ist wirklich verrückt. Wir „cartonisieren“ die Welt. Das ist sehr spannend zu beobachten.

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Also habt ihr noch nie irgendwen dafür bezahlt, Bitmoji zu nutzen oder zu promoten?

Wir haben nie jemanden bezahlt. Wir haben auch nie für Marketing bezahlt. Das Produkt ist das Marketing. Wenn du einen Bitmoji von deinem Freund siehst, erkennst du deinen Freund wieder. Und du fragst dich: Wann hat der zeichnen gelernt? Und dann erzählt dir dein Freund, dass er Bitmoji genutzt hat. So funktioniert das.

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Gibt es irgendeinen Promintenten, bei dem du nicht wollen würdest, dass er Bitmoji nutzt?

Bitmoji sind für alle da. Es ist ein globales Ding, Cartoons sind eine Universalsprache. Es macht die Kommunikation spaßiger und leichtgängiger – es ist schwer, damit Schlechtes anzustellen.

Ich habe nur an Twitter gedacht, die vielleicht nicht so glücklich darüber sind, wie intensiv Donald Trump den Dienst nutzt.

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(Lacht). Nun … ja, das wäre witzig zu sehen. Wir haben schon eine Reihe von Politikern gesehen, die Bitmojis nutzen. Trump hat offenbar noch nicht herausgefunden, wie das funktioniert.

Anfang 2016 wurde Bitmoji von Snap Inc. gekauft, der Firma hinter Snapchat. Wie hat das Bitmoji verändert?

Unser Team ist gewachsen. Unsere Kapazität, Dinge umzusetzen, ist größer geworden. Wir haben das, was wir tun, ausgeweitet. Durch Snapchat konnten wir unsere Bitmoji-App auf viele Bereiche ausweiten. Wir haben zum Beispiel Friendmojis eingeführt, sodass du auf Snapchat ein Bitmoji mit dem eines Freundes auf einfache Weise kombinieren kannst. Und du kannst jetzt Fotos um Bitmojis ergänzen. Es gibt Bitmoji-Fotos, Bitmoji in Karten, sodass du deine Freunde auf der ganzen Welt sehen kannst. Außerdem haben wir 3D für uns erschlossen und Virtual-Reality-Bitmojis erstellt. Wir versuchen die Möglichkeiten, was man mit den Avataren tun kann, immer stärker auszuweiten. Ich glaube, wir sehen noch immer nur die Spitze des Eisbergs.

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„Ihr werdet bald deutsche Bitmoji sehen.“

Ich nehme an, eure Nutzer sind auch immer noch vor allem sehr jung, oder?

Tatsächlich ist es ziemlich erstaunlich, wie breit die Demografie unter Bitmoji-Nutzern ist. Die Mehrheit ist immer noch sehr jung. Aber wir sehen inzwischen auch Mütter sehr häufig Bitmojis nutzen, Väter, Großeltern – ganze Familien, die das zusammen nutzen. Das verändert die Gespräche von Familien, in denen die Familienmitglieder zu einer Art Cartoon-Serie werden. Familien werden zu einer Art „Simpsons“, die alle zusammen sind, selbst wenn sie nicht zusammen am Tisch sitzen.

Gibt es Unterschiede darin, wie die Leute Bitmoji rund um die Welt nutzen? Habt ihr zum Beispiel bei deutschen Nutzern irgendein bestimmtes Nutzungsverhalten festgestellt?

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t3n.de-Chefredakteur Stephan Dörner als Bitmoji Deluxe. (Bild: Bitmoji)

Wir werten fortlaufend Daten aus und schauen uns an, wie die Leute die App nutzen. Weil die meisten Bitmojis auch einen Text-Anteil haben, haben wir die App ursprünglich für ein englischsprachiges Publikum gebaut. Aber Cartoons funktionieren universell. Egal, wo du auf der Welt lebst, du verstehst den Gesichtsausdruck und die Körpersprache eines Charakters, unabhängig davon, welche Sprache du sprichst. International sehen wir, dass die Bitmojis mit weniger Text mehr genutzt werden. Und wir arbeiten jetzt daran, die Bibliothek weiter für die globale Nutzung auszuweiten. Ihr werdet bald deutsche Bitmoji sehen.

Vielen Dank für das Gespräch!

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