Die Betreibergesellschaft nennt es „Deutschlands ersten regulierten Handelsplatz für digitale Vermögenswerte“. Der offizielle Name lautet „Börse Stuttgart Digital Exchange“ (BSDEX). An der BSDEX können ab dem heutigen Montag Bitcoin gegen Euro gehandelt werden. Darüber informiert die Börse Stuttgart in einer Pressemitteilung.
Erster Schritt Bitcoin, dann digitale Assets aller Art
Im nächsten Jahr sollen dann sogenannte tokenisierte Wertpapiere in den Handel gelangen. Dahinter verbirgt sich eine Vielzahl neuer und teils noch zu entwickelnder digitaler Vermögenswerte. So könnten etwa die geplante Blockchain-Anleihe der Bundesregierung oder auch tokenisierte Immobilienbeteiligungen solche Vermögenswerte sein.
Börse Stuttgart hat bereits Krypto-Erfahrung
Neu ist das Krypto-Geschäft an der Börse Stuttgart nicht. Immerhin 50.000 Nutzer verwenden bereits die Ende Januar 2019 gestartete Bison-App, über die Privatanleger Bitcoin, Ethereum, Litecoin und Ripple direkt über ihre Android- oder iOS-Smartphones kaufen und verkaufen können. Ob das angepeilte Ziel von mindestens 100.000 aktiven Nutzern bis zum Jahresende erreicht werden kann, erscheint allerdings zweifelhaft, zumal der Handel mit der App nicht ganz günstig ist.
Anders als die Bison-App richtet sich die BSDEX an erfahrene Anleger. Zunächst ermöglicht der Betreiber nur ausgewählten Nutzern die Anbindung an den Handelsplatz. In Kürze sollen weitere private Anleger und perspektivisch auch institutionelle Investoren für den Handel an der BSDEX freigeschaltet werden. Interessenten können sich bereits registrieren.
Direkte Anbindung an den Handelsplatz
An der BSDEX benötigen Anleger keinen Broker, sondern können sich direkt anbinden. Der Handel läuft nahezu rund um die Uhr an sieben Tagen pro Woche. Der Handel an der BSDEX ist mit Transaktionsentgelten verbunden, die sich je nach Ordertyp unterscheiden. Darüber hinaus fallen aktuell keine weiteren Kosten für die Nutzer an.
Sicherheit der Einlagen ist gewährleistet, Risiko bleibt hoch
Für die Sicherheit der Kundengelder sorgt die Solaris-Bank, die unter anderem für die Zahlungsabwicklung und die Verwahrung der Kundengelder auf dem für Nutzer gebührenfreien BSDEX-Guthabenkonto zuständig ist. Die so verwalteten Guthaben sind durch die gesetzliche Einlagensicherung in Deutschland geschützt. Grundsätzlich erfüllt die BSDEX zudem die regulatorischen Anforderungen nach dem Kreditwesengesetz.
Nichtsdestotrotz geht es gerade bei Bitcoin natürlich um eine unregulierte, preislich extrem volatile Kryptowährung. So wundert es nicht, dass sich direkt auf der Startseite der BSDEX ein „Risikohinweis“ findet, der recht deutlich darüber informiert, dass „auch ein Totalverlust des investierten Kapitals (…) bei einer Anlage in Kryptowährungen möglich“ ist.