Blockfi meldet Insolvenz an – Das Unternehmen hoffte auf FTX
Nachdem im November bereits FTX Insolvenz angemeldet hatte, muss nun ein anderes Kryptounternehmen Gläubigerschutz nach Kapitel 11 des Insolvenzrechts beantragen: Blockfi. Das bestätigte das Unternehmen per Pressemitteilung. Das Unternehmen hatte bereits kurz nach FTX-Pleite die Auszahlungen an seine Kunden gestoppt. Wie aus dem Insolvenzantrag hervorgeht, ist der US-amerikanische Ableger von FTX sogar einer der Gläubiger von Blockfi. Der Betrieb des Unternehmens wird nicht eingestellt. Stattdessen steht eine umfassende Restrukturierung von Blockfi an.
Blockfi Insolvenz war bereits erwartet worden
Tatsächlich ist der Insolvenzantrag von Blockfi letztlich keine große Überraschung. In den Anfängen des Krypto-Winters 2022 hatte Blockfi rund 20 Prozent des Personals entlassen und notgedrungen einen Kredit in Höhe von rund 250 Millionen US-Dollar von FTX erhalten. Das Volumen sollte später noch einmal auf über 400 Millionen Dollar erhöht werden. FTX-Gründer Sam Bankman-Fried sei gar an einer Blockfi-Übernahme interessiert gewesen. Zac Prince, CEO von Blockfi, hatte damals bereits bestätigt, dass eine Übernahme kurz bevor stehen würde. Dazu gekommen ist es nicht, wenngleich sich am Ergebnis sehr wahrscheinlich nichts geändert hätte. Denn FTX ist mittlerweile schließlich selbst insolvent.
FTX und SEC unter den Blockfi-Gläubigern
So steht FTX.US auf der Liste der Gläubiger mit einer Forderung in Höhe 275 Millionen Dollar sehr weit oben. Der größte Gläubiger ist allerdings die Ankura Trust Company (779 Millionen Dollar).
Bei Blockfi konnten Nutzer ihre Kryptowährungen einzahlen und verleihen und so Zinsen verdienen. In Phasen mit steigenden Kursen schien dieser Plan aufzugehen, während der Krypto-Winter zahlreiche Unternehmen im Kryptosektor auf die Probe stellte. „Wir, wie auch der Rest der Welt, haben von dieser Situation durch Twitter erfahren“, schrieb Blockfi damals in einem Brief über die Insolvenz von FTX. „Wir sind schockiert und bestürzt über die Nachrichten bezüglich FTX und Alameda.“
Auch die US-Börsenaufsicht SEC ist mit einer Forderung von 30 Millionen Dollar unter den Gläubigern vertreten. Diese Summe stammt aus einem Vergleich über ursprünglich 100 Millionen Dollar. Die SEC und Blockfi hatten sich auf einen Vergleich geeinigt, nachdem die Börsenaufsicht dem Unternehmen unregistrierten Wertpapierhandel vorgeworfen hatte.