
Seit 2013 ermittelt der Wirtschaftsnachrichtendienst Bloomberg aus Faktoren wie der Forschungskapazität, der Produktivität und der Anzahl angemeldeter Patente die Innovationskraft der verschiedenen Länder der Erde. 2020 hatte Deutschland diese Liste angeführt. In diesem Jahr muss sich die Bundesrepublik jedoch hinter Südkorea, Singapur und der Schweiz einordnen.
Schon bei der Vorstellung des 2020er Ranking warnte Carsten Brzeski, der Chefökonom von ING-Germany, davor, dass ein Großteil der deutschen Forschungs- und Entwicklungskapazitäten im Automobilsektor gebündelt seien. Disruptionen und Schwächen in diesem Marktsegment hätten dadurch schnell großen Einfluss auf die Innovationskraft des Landes. Jürgen Michels, der Chefvolkswirt der Bayerischen Landesbank, gibt laut Bloomberg außerdem zu bedenken, dass der Bundesrepublik hochqualifizierte Angestellte fehlten und es keine klare Strategie für Zukunftstechnologien gäbe.
Trotz der Spitzenpositionen der zwei asiatischen Volkswirtschaften Südkorea und Singapur steht Europa im Bloomberg-Ranking gut da: Sieben der ersten zehn Positionen gehen an europäische Länder. Auch in den Top 20 entfallen mehr als die Hälfte aller Plätze an europäische Volkswirtschaften.
Als Bloomberg das Innovationsranking 2013 erstmals veröffentlicht hat, nahmen die USA Platz 1 der Liste ein. In diesem Jahr reicht es nur noch für den elften Platz. Vor allem die höhere Bildung in den USA schneidet schlecht ab, obwohl einige US-Universitäten weltbekannt sind. Durch zusätzliche Hürden für ausländische Studenten könnte sich die Situation nach Ansicht von Bloomberg noch verschlechtern. Erst hatte der ehemalige US-Präsident die Visa-Vergabe für Studenten erschwert, dann sorgte die Corona-Pandemie für Reisebeschränkungen.
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