Blueprint und dessen CEO Bryan Johnson sollen Nebenwirkungen bei Anti-Aging-Mitteln verschwiegen haben

Der Multimillionär Bryan Johnson dürfte bei einigen Netflix-Zuschauer:innen bekannt sein. Denn der Streaming-Dienst hat dem „Mann, der unsterblich sein will“ eine ganze Doku gewidmet. In Don’t Die zeigt Johnson seinen Alltag, wie er sich fit hält und wie er etliche Pillen schluckt, um seine Gesundheit zu unterstützen. Tatsächlich hat er aus diesen Mitteln auch ein Geschäft gemacht. Seine Firma Blueprint verkauft laut eigenen Aussagen einen Weg, um „gegen den Altersprozess zu rebellieren“.
Bryan Johnson: Blueprint-Berichte geben Einblick in Nebenwirkungen
Wie die New York Times berichtet, hängt hinter den Kulissen von Blueprint aber der Haussegen schief. Johnson soll Mitarbeiter:innen, Partner:innen und andere Unternehmen Vertraulichkeitsvereinbarungen unterzeichnen lassen, um sein Image zu wahren. Laut Insider:innen soll das schon seit über zehn Jahren so vonstattengehen. Die Betroffenen sollen zu einer Unterschrift gedrängt werden, indem ihnen Abfindungen oder andere Stellen in Johnsons Unternehmen angeboten werden.
Zu den Themen, die von den Vertraulichkeitsvereinbarungen abgedeckt werden sollten, zählen laut Insider:innen auch die Auswirkungen der von Blueprint verkauften Mittel. Genauer gesagt, geht es dabei um den „Longevity Mix“ (Langlebigkeits-Mix), der auf der Website für knapp 60 Euro angeboten wird. Dabei handelt es sich laut Blueprint um ein Mittel, das Stress lindern, Schlaf verbessern und die Muskelleistung erhöhen soll.
Dieser Longevity-Mix wurde intern einer Studie unterzogen. Blueprint zog insgesamt 1.700 Teilnehmer:innen für den Test heran. Einige von ihnen haben sogar dafür bezahlt, an dem Test teilnehmen zu können. Den Preis soll Johnson dafür auf 2.100 US-Dollar festgelegt haben. Insgesamt 60 Prozent der Teilnehmer:innen berichteten nach der Einnahme des Nahrungsergänzungsmittels eine oder mehrere Nebenwirkungen.
So litten die Teilnehmer:innen unter anderem an Übelkeit, Erbrechen sowie Schwindel und Sodbrennen. Bluttests im Rahmen der Studie sollen zudem offenbart haben, dass der Testosteronspiegel mehrerer Teilnehmer:innen nach der Einnahme stark gesunken war. Zudem gab es Teilnehmer:innen die nach der Studie Anzeichen von Prädiabetes zeigten.
Mitarbeiter:innen sollen laut der New York Times dazu angehalten worden sein, diese Ergebnisse nicht zu teilen – mit Verweis auf die Vertraulichkeitsvereinbarungen. Im Januar 2025 wurden nur Teile der Studie veröffentlicht. Diese zeigten Ergebnisse von 300 Teilnehmer:innen ohne Nebeneffekte. In einer Mail an die New York Times schrieb Johnson dazu, dass es sich um normale Nebeneffekte handeln würde, die bei jedem Essen, Getränk oder Nahrungsergänzungsmittel vorkommen würden. Die Werte wären während der gesamten Studie im Normalbereich geblieben.