Gary Bowser gehört zu dem sogenannten Team Xecutor. Die Gruppe entwickelt und vertreibt Modchips, mit denen sich der Kopierschutz verschiedener Videospielkonsolen umgehen lässt. Eines ihrer bekanntesten Produkte ist ein USB-Gerät namens SX Pro, das den Kopierschutz der Nintendo Switch austrickst. Dafür wurden Bowser und ein anderes Mitglieder der Gruppe 2020 verhaftet und vor einem US-Bundesgericht angeklagt. Bowser bekannte sich schuldig und wurde zur Zahlung von 4,5 Millionen US-Dollar verurteilt. Bei dieser Zahlung wird es aber wohl nicht bleiben.
Bowser hat sich Gerichtsdokumenten zufolge jetzt auch in einem separaten Zivilverfahren für schuldig bekannt. Außerdem hat er einer Zahlung in Höhe von zehn Millionen Dollar an Nintendo zur Wiedergutmachung zugestimmt. Insgesamt muss Bowser dem Konzern demnach 14,5 Millionen Dollar bezahlen. Das Geld geht an die US-Tochter Nintendo of America. Deren Firmenchef wiederum ist seit 2019 mit Doug Bowser paradoxerweise ein anderer Mann, der ebenfalls denselben Namen wie der Antagonist aus den Mario-Spielen trägt.
Nintendo geht immer wieder gegen Raubkopierer vor
Nintendo ging in der Vergangenheit immer wieder gerichtlich gegen Anbieter von Modchips vor. Im April gewann der Konzern eine Klage gegen den Vietnamesen Le Hoang Minh, der unter dem Namen Winmar entsprechende Lösungen auf Amazon verkauft hatte. 2020 einigte sich Nintendo außerdem mit dem Anbieter Uberchips. Das Unternehmen versprach sämtliches Inventar zu vernichten und Nintendo eine Wiedergutmachung in Höhe von zwei Millionen Dollar zu bezahlen.