
Mercedes-Benz stellt Sprinter vor, der sowohl Brennstoffzelle als auch Elektroantrieb unterstützt. (Bild: Mercedes-Benz)
Mit der Brennstoffzelle ergänzt Mercedes-Benz Vans künftig die eDrive@Vans-Strategie. Der Concept Sprinter F-Cell zeigt am Beispiel eines teilintegrierten Reisemobils die Vorteile einer Brennstoffzelle auf – von einer hohen Reichweite bis zu lokal emissionsfreier Mobilität. Doch diese Eigenschaften eignen sich nicht nur für Reisemobile, sondern auch für gewerbliche Einsatzzwecke, beispielsweise bei längeren Kurierfahrten, oder für Kleinbusse im interurbanen Verkehr.
Bei der Auswahl des passenden Antriebskonzepts sucht Mercedes-Benz Vans damit noch stärker nach Lösungen auf individueller Anwendungsebene. Eine Rolle spielen dabei neben der Fahrzeugtechnik auch das Systemgewicht, die Lade- oder Betankungszeit, Reichweite und Wirtschaftlichkeit. Die Entscheidung zwischen klassischem Verbrennungsmotor, batterieelektrischem Antrieb oder zukunftsweisender Brennstoffzelle wird dabei, so das Unternehmen, nicht ideologisch-dogmatisch getroffen, sondern orientiert sich am Kundennutzen.
Brennstoffzelle für den gewerblichen Einsatz
So soll in Zukunft jede gewerbliche Baureihe mit Elektroantrieb kommen, beginnend mit dem E-Vito und dem E-Sprinter in diesem und im kommenden Jahr. Im Rahmen der eDrive@Vans-Strategie soll der Brennstoffzellenantrieb hinzukommen, der gerade im Langstreckenbetrieb mittelfristig große Chancen bietet. So urteilt Volker Mornhinweg, Leiter Mercedes-Benz Vans: „Das Potenzial dieser Technik ist unbestritten. Das gilt vor allem für vergleichsweise große Vans mit einem hohen Reichweitenbedarf und kurzen Betankungszeiten. Unsere Analysen belegen, dass die Brennstoffzelle bei verschiedenen Anwendungsfällen im gewerblichen wie privaten Bereich eine sinnvolle Erweiterung des Antriebsportfolios sein kann. Einen Ausblick auf die Möglichkeiten dieser Zukunft zeigt der Concept Sprinter F-Cell schon heute.“
In der Tat ist die Brennstoffzelle eine Technologie, an der große Automobilhersteller seit mehr als 20 Jahren forschen und Millionen an Forschungs- und Entwicklungsgeldern investiert haben. Die Grundlagenforschung gestaltete sich dabei wie gewohnt langwierig – und mit unsicherem Ausgang. Daimler gehört zu den Pionieren in der Brennstoffzellentechnologie. Zur IAA 2017 hatte das Unternehmen bereits einen SUV mit einer Kombination aus Brennstoffzellen- und batterieelektrischem Antrieb als Plug-in-Hybrid vorgestellt
Unterschiedliche Kombinationen von Tanks und Antrieben
Aus dem Zusammenspiel von Batterie und Brennstoffzellen-Antrieb sollen sich im Concept Sprinter F-Cell eine maximale elektrische Leistung von etwa 147 Kilowatt und ein Drehmoment von 350 Newtonmetern ergeben. Die drei Tanks im Unterbau können insgesamt 4,5 Kilogramm Wasserstoff speichern und sorgen so für eine Reichweite von rund 300 Kilometern. Dabei lassen sich die im Unterboden des Fahrzeugs verbauten Wasserstofftanks durch einen weiteren im Heckbereich ergänzen, sodass die Reichweite um bis zu 500 Kilometer steigt. Wie beim GLC F-Cell verbindet auch der Concept Sprinter F-Cell die innovative Brennstoffzellen- und Batterietechnik zu einem Plug-in-Hybrid. Neben Wasserstoff kann auch Strom „getankt“ werden. Diese Flexibilität bei der Tankausstattung ermöglicht je nach Use-Case verschiedene Varianten bei der Innenausstattung, etwa wenn eine hohe Nutzlast benötigt wird.