Anzeige
Anzeige
News
Verpasse keine News mehr!

Ausgedruckt: Wie Brother den Einsatz von Drittanbieter-Tintenpatronen blockieren soll

Die teure Farbpatrone gegen ein Modell vom günstigen Dritthersteller tauschen? Da soll ein Druckerhersteller mithilfe von Firmware-Updates unterbinden. Was sagt das Unternehmen dazu?

3 Min.
Artikel merken
Anzeige
Anzeige
Brother steht im Verdacht, Patronen und Toner von Drittanbietern per Firmware-Update zu blockieren. (Foto: Gun_Asia / Shutterstock)

An sich sind Drucker nicht spannend – und doch können die Geräte die Gemüter erhitzen. Dann nämlich, wenn die Hersteller sich darauf konzentrieren, mit ihren Produkten möglichst viel Geld zu machen. Ein aktuelles Beispiel scheint Brother zu sein. Das erklärt der Youtuber Louis Rossmann.

Anzeige
Anzeige

Auf seinem Kanal setzt er sich für Verbraucherschutz- und Right-to-Repair-Themen ein. In der Vergangenheit empfahl Rossmann seinen Zuschauer:innen nach eigener Aussage stets, einen Laserdrucker von Brother zu kaufen, um ihre Druckprobleme zu lösen. Im aktuellen Video möchte er diese Empfehlung revidieren.

Drucken Brother-Drucker nicht mehr mit Drittanbieterpatronen?

Der Grund: Geräte des Herstellers sollen laut Rossmann nicht mehr mit den Patronen von Drittanbietern kompatibel sein. Selbst Geräte, die das beim Kauf noch möglich machten, sollen den Dienst quittieren, wenn keine Originaltinte oder -Toner von Brother verwendet wird. Dazu spiele der Hersteller automatische Firmware-Updates auf die Geräte. Diese „ändern nichts am Drucker, außer eure Möglichkeit, Drittanbieterpatronen für den Drucker zu nutzen“, erklärt Rossmann im Video.

Anzeige
Anzeige

Eine zweite vermeintliche Masche ist subtiler. So sollen die Drucker bei Drittanbietermaterial die Möglichkeit zur Farbkonfiguration aushebeln. Die Geräte können in der Folge also keine sauberen Ergebnisse mehr produzieren. Problematisch dabei: Dass ein Firmware-Update die Zusammenarbeit mit alternativen Patronen aufkündigt, wird Kund:innen offenbar nicht deutlich gemacht.

Nutzer:innen, die derzeit noch mit Drittanbieterpatronen drucken können, rät Rossmann dazu, die automatischen Updates abzuschalten. Wer sich Sorgen mache, dass auf diese Weise wichtige Sicherheitsupdates ausbleiben, solle seinen Drucker nicht mit dem Internet verbinden: „Ihr könnt ihn mit eurem lokalen Netzwerk verbinden und den Internetzugriff blocken“.

Anzeige
Anzeige

Ein wichtiger Hinweis, denn einmal installiert, lassen sich die Firmware-Updates wohl nicht rückgängig machen. Laut Rossmann lösche der Hersteller ältere Versionen von seinen Servern, sobald ein Update erscheint.

In seinem eigenen Wiki „Consumer Action Taskforce“ fasst Rossmann alles Wissenswerte zusammen. Dabei wird allerdings auch klar, dass er sich auf wenige betroffene Reddit-Nutzer:innen beruft. Der Subreddit stammt dabei von von 2022, ist also entsprechend alt. In einem anderen Fall berichtet ein Nutzer in einem Beitrag bei Y-Combinator davon, dass sich die Druckqualität bei Einsatz von Drittanbieterpatronen nach einem Firmware-Update verschlechtert habe. Auch dieser Beitrag stammt aus dem Jahr 2022.

Anzeige
Anzeige

Das sagt der Hersteller

Gegenüber Asrtechnica dementiert Brother die Behauptungen von Rossmann zudem. Die Publikation zitiert den Hersteller wie folgt:

„Wir sind uns der jüngsten falschen Behauptungen bewusst, die besagen, dass ein Brother-Firmware-Update die Verwendung von Tintenpatronen von Drittanbietern eingeschränkt haben könnte. Bitte seien Sie versichert, dass Brother-Firmware-Updates die Verwendung von Fremdtinte in unseren Geräten nicht blockieren.“ Außerdem werde die Druckqualität nicht absichtlich verschlechtert, unabhängig davon „ob eine Brother-Original-Tintenpatrone oder eine Nicht-Original-Tonerkassette verwendet wird“, so der Hersteller.

Auch Rossmann erklärt in den Kommentaren unter seinem Video, der Hersteller habe ihn kontaktiert und erklärt, dass Firmware-Updates den Einsatz von Drittanbieter-Patronen nicht behindern würden.

Anzeige
Anzeige

So gehen andere Hersteller vor

Während Brother also dementiert, sind deartatige Methoden bei anderen Druckherstellern längst üblich. Das brachte etwa Canon während der Coronapandemie in die Bredouille. Um die Echtheit der Kartuschen zu bestätigen, sind diese mit einem kleinen Chip ausgestattet. Als die Bauteile Mangelware waren, hat das Unternehmen seine Patronen ohne Chip verkauft.

Das führte dazu, dass die Drucker die Originale als Fälschung erkannten. In einem anderen Fall von 2021 sah sich Canon mit einer Sammelklage konfrontiert. Der Grund: Multifunktionsgeräte verweigerten den Scan-Vorgang, wenn die Tintenpatrone leer war – auch, wenn diese für den Vorgang gar nicht gebraucht wird. 2023 haben sich die Kläger außergerichtlich geeinigt.

Etwas anders liegt der Fall bei HP. Der Hersteller bietet einen Abodienst, bei dem Nutzer:innen pro gedruckter Seite bezahlen. Zehn Seiten im Monat kosten 1,49 Euro. Die Tinte gibt es gratis dazu. Leichtfertig kündigen sollte man hier nicht. Denn wer nicht mehr für den Dienst bezahlt, kann logischerweise auch nicht mehr drucken. HP deaktiviert in diesem Fall die Nutzung der Patrone – selbst wenn diese noch Tinte enthält.

Anzeige
Anzeige

Hinweis: Wir haben diesen Artikel nachträglich um das Statement von Brother gegenüber Arstechnica ergänzt.

Die teuersten Smartphones der Welt

Das sind die teuersten Smartphones Quelle:

Mehr zu diesem Thema
Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
Kommentare

Community-Richtlinien

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Kommentar abgeben

Melde dich an, um Kommentare schreiben und mit anderen Leser:innen und unseren Autor:innen diskutieren zu können.

Anmelden und kommentieren

Du hast noch keinen t3n-Account? Hier registrieren

Anzeige
Anzeige