Halbleitermangel: Canon produziert Toner ohne „Kopierschutz“ – und gibt Tipps zur Benutzung

Toner und Tinte von Canon kommt ohne den „Kopierschutz“. Drucker erkennen die Kartuschen daher nicht als Originalprodukt. (Bild: Reuters)
Neben dem Verkauf der eigentlichen Drucker sorgen Toner- und Tintenkartuschen für stetigen Umsatz. Damit Kund:innen die Original-Kartuschen kaufen, wurde daher eine Art „Kopierschutz“ eingerichtet: Toner werden mit einem Mikrochip ausgestattet. Dieser vermeldet die Echtheit und die Füllstände. Sind die Kartuschen leer, ist das ebenfalls auf dem Chip gespeichert – sie durch Drittanbieter:innen billig nachfüllen zu lassen, funktioniert in der Regel auch nicht. Einige Drucker funktionieren ausschließlich mit den Original-Kartuschen. Nun haben die Hersteller:innen allerdings ein Problem: den globalen Chipmangel. Canon produziert daher Toner und Patronen ohne den Chip.
Twitter-User Mario Witte wies darauf hin, dass er eine Rundmail von Canon erhalten habe. In dieser soll es Hinweise gegeben haben, wie am besten mit den Fehlermeldungen zu „gefälschten“ Kartuschen zu verfahren sei. Denn Canon würde aktuell Tonerkartuschen ohne den „Kopierschutz“ herstellen, da der Hersteller vom aktuellen Chipmangel betroffen sei. Auch Händler:innen sollen informiert worden sein.
Canon bestätigt auf einer Support-Seite, dass der Mangel an Halbleiter-Komponenten dazu führe, dass sie „bestimmte elektronische Komponenten“ für Verbrauchsmaterialien für Multifunktionsdrucker nicht bereitstellen können. Die „Komponenten“ hätten Funktionen wie die Füllstände zu prüfen. Die Kartuschen und Patronen ohne Halbleiter-Komponenten würden aber nicht die Druckqualität vermindern.
Ohne den entsprechenden Chip erkennen die Drucker die Kartuschen nicht als passende Herstellerprodukte, sondern als Fälschung. Somit gibt es eine Fehlermeldung. Auf der Hilfeseite von Canon gibt es eine Anleitung, wie die Drucker mit den Kartuschen trotzdem nutzbar sind. Dafür müssen die Fehlermeldungen nur geschlossen werden oder zugestimmt werden, trotz angeblich nicht originaler Kartusche zu drucken. Es wird allerdings darauf hingewiesen, dass die Füllstände nicht korrekt gelesen werden können und plötzlich von 100 Prozent auf 0 Prozent fallen können. Sollte eine Kartusche oder eine Patrone als leer erkannt werden, so solle eine neue eingesetzt werden – unabhängig vom tatsächlichen Füllstand der alten.
Auf Twitter stellen Nutzer:innen die Frage, ob der Check der Toner-Chips nicht mit einem Firmware-Update abgeschaltet werden kann – oder ob das seitens des Herstellers ein Eingeständnis wäre, dass der „nutzlos“ ist und es nicht um Qualität oder Sicherheit ginge, sondern nur um Umsatz.
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