BSI warnt vor Schwachstelle in Windows Defender – ein Komma genügt, um ihn auszuhebeln

Der als hyp3rlinx bekannte Sicherheitsforscher John Page hat eine Schwachstelle im Windows Defender öffentlich gemacht, die Sicherheitsvorkehrungen aushebeln kann. Das Besondere daran: Es braucht dafür keine großen Programmierkenntnisse, ein einfaches Komma an der richtigen Stelle genügt.
Eigentlich verhindert der Windows Defender einen Missbrauch des Dienstprogramms rundll32.exe, indem es Angreifer:innen den Zugriff verweigert. Ein oder mehrere zusätzliche Kommas in der Admin-Konsole reichen jedoch aus – und aus einem abgewiesenen Befehl wird ein Zugriff auf das gesamte lokale Netzwerk.
Schwachstelle folgt einem altbekannten Muster
Page selbst stuft den Schweregrad dieser Schwachstelle als „hoch“ ein. Auch das deutsche Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik warnt vor der Sicherheitslücke, stuft sie jedoch nur als mittelschwer ein – vermutlich, weil Angreifer:innen ein System längst infiltriert und übernommen haben müssten, um den von Page entdeckten Trick ausüben zu können.
Bereits im Januar 2022 hatte Page in Windows eine ganz ähnliche Schwachstelle entdeckt – damals hatte ein zusätzlicher Path Traversal ausgereich, also die Zeichenfolge „.. \“. Diese Lücke hat Microsoft inzwischen geschlossen – und der Defender lässt sich auf diesem Weg nicht mehr austricksen.
Ob Microsoft von Pages neuem Fund bereits Kenntnis erlangt hat, ist aktuell nicht bekannt; ebenso wenig, wie es um einen Fix steht. Am Defender arbeitet Microsoft jedoch kontinuierlich – erst im Oktober 2023 hatte das Unternehmen beispielsweise bekannt gegeben, dass die Sicherheitssoftware menschengesteuerte Angriffe automatisch erkennen und unterbrechen können soll.