Die Bundesagentur für Arbeit investiert 19 Millionen Euro in KI: So soll sich die Behörde dadurch verändern

Künftig sollen einige Arbeitsabläufe bei der Bundesagentur für Arbeit durch künstliche Intelligenz unterstützt werden. Damit diese Pläne umgesetzt werden können, hat sich die Bundesbehörde jetzt mit dem deutschen Startup Aleph Alpha zusammengetan, wie das Handelsblatt berichtet. Der erste Vertrag dieser Zusammenarbeit erstreckt sich über vier Jahre und umfasst eine Summe von bis zu 19 Millionen Euro für die Digitalisierung.
Wie KI die Bundesagentur für Arbeit verändern soll
Der Einsatz von KI ist im Grunde unausweichlich, wie Stefan Latuski, Chief Information Officer der Bundesagentur für Arbeit, gegenüber dem Handelsblatt betont. Demnach würden in den kommenden Jahren so viele Mitarbeiter:innen der Behörde in Rente gehen, dass diese Stellen unmöglich alle wieder schnell besetzt werden können. Künstliche Intelligenz soll dabei helfen, diese Defizite auszugleichen.
Die künstliche Intelligenz von Aleph Alpha soll dabei mehrere Aufgabenbereiche der Bundesagentur für Arbeit abdecken. Sie soll zumindest Teile von Bescheiden erstellen und bearbeiten, Wissen der Mitarbeiter:innen dokumentieren und dadurch digitalisieren sowie Kund:innen beraten. Letzterer Punkt würde etwa die Kommunikation mit einem KI-Chatbot umfassen, bei dem sich Kund:innen über die Leistungen der Bundesagentur und mögliche Job-Chancen beraten lassen können.
Die KI soll aber keinesfalls selbstständig Entscheidungen über Anträge und Bescheide fällen. Dafür sind auch künftig die Mitarbeiter:innen der Bundesagentur für Arbeit zuständig. Auch Chatbots, die eines Tages mit Kund:innen kommunizieren sollen, werden zunächst ausgiebig intern getestet und zur Unterstützung der Mitarbeiter:innen herangezogen.
Warum die Wahl auf Aleph Alpha fiel
Im Vorfeld der Kooperation mit dem Startup aus Heidelberg hat die Bundesagentur für Arbeit mehrere KI-Anwendungen ausprobiert. Die Wahl fiel schließlich auf Aleph Alpha, da die KI ihre Entscheidungen am besten kommunizieren konnte und ein einfacher Betrieb innerhalb der Behörden möglich ist. Zudem wurde Aleph Alphas KI-Tool Pharia AI speziell auf Behördensprache trainiert.
Aleph Alpha wurde 2019 gegründet und hat seither mehrere Finanzierungsrunden abgeschlossen. Die letzte Finanzierungsrunde im Jahr 2023 hat dem Heidelberger Unternehmen von Investoren wie SAP, Bosch und Hewlett Packard Enterprise mehr als 500 Millionen US-Dollar eingebracht. Im September 2024 kündigte das Unternehmen an, das eigens entwickelte Sprachmodell nicht weiter zu priorisieren. Stattdessen setze man alles auf die Entwicklung Pharia AI, um Unternehmen ein „Betriebssystem für generative KI“ zu liefern.