Sicherheitsrisiko: Bundesnetzagentur stoppt Import von 5,3 Millionen gefährlichen Geräten

Millionen gefährlicher Geräte dürfen nicht in die EU und nach Deutschland importiert werden. (Foto: Novikov Aleksey/Shutterstock)
Jahr für Jahr überprüft die zuständige Bundesnetzagentur Millionen von Geräten darauf, ob sie den gesetzlichen Anforderungen entsprechen oder formale und technische Mängel aufweisen. In den vergangenen Jahren hat sich die Zahl der beanstandeten Geräte vervielfacht.
5,3 Millionen gefährliche Geräte gestoppt
Wurden 2017 noch rund 460.000 potenziell gefährliche und in Deutschland nicht zugelassene Geräte aus dem Verkehr gezogen, waren es 2024 schon über 5,3 Millionen, wie die Bundesnetzagentur mitteilt. Konkret handelte es sich demnach um rund 8.000 verschiedene Gerätetypen.
Dazu zählten unter anderem ferngesteuerte Drohnen, LED-Beleuchtungseinrichtungen oder unzulässige Störsender. Besonders im Fokus der Behörde standen etwa Multifunktionsladegeräte. Diese können Störungen in Frequenzbereichen verursachen, die von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten genutzt werden.
Gefahren bei Geschwindigkeitsmessern und Funkanlagen
Außerdem fand die Bundesnetzagentur heraus, dass einige Geschwindigkeitsmesser, ein Zubehörartikel für Autos, die zulässige Sendefrequenz nicht einhielten. Dadurch störten sie Flugfunk- und Flugnavigationsdienste, wie messtechnische Überprüfungen ergaben.
Mögliche Gefahren orteten die Sicherheitsexpert:innen auch bei Funkanlagen. Hier besteht ein besonderes Risiko bei stromführenden Teilen oder defekten Akkus. Die Bundesnetzagentur achtet eigenen Angaben darauf, dass hier die Anforderungen an die Gerätesicherheit eingehalten werden.
In anderen Fällen ging es um eher formale Mängel wie das Fehlen einer CE-Kennzeichnung oder fehlende Angaben zum verantwortlichen Wirtschaftsakteur in der EU. Solche Geräte dürfen laut Bundesnetzagentur nicht in Deutschland angeboten werden.
Betroffene Produkte kommen oft aus China
„Wir schützen Verbraucher:innen vor Produkten, die auf den Markt gelangen und vorgeschriebene Anforderungen nicht einhalten“, erklärt Klaus Müller Präsident der Bundesnetzagentur. Betroffene Produkte kämen oft aus Drittstaaten, vor allem aus China.
Die Marktüberwachung der Behörde erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Zoll. Nicht gesetzeskonforme Produkte können dabei früh identifiziert und schon an der Außengrenze gestoppt werden. Vom Zoll wurden 2024 rund 5.500 verdächtige Warensendungen an die Bundesnetzagentur gemeldet.
Rund 92 Prozent dieser Sendungen waren demnach auffällig und erhielten keine Freigabe für den europäischen Markt. Insgesamt waren von der Einfuhrsperre mehr als 406.000 Geräte betroffen.
Bundesnetzagentur überwacht auch Onlineshops
Im Rahmen der Online-Marktüberwachung wurden 2024 zudem 1.425 auffällige Angebote identifiziert und von den Verkaufsplattformen entfernt. Davon betroffen waren rund drei Millionen Geräte.
Im deutschen Einzelhandel wurden knapp 2.500 Gerätetypen überprüft und 28 Vertriebsverbote erlassen. Zudem gab es bei 872 Gerätetypen Aufforderungen zur Mängelbehebung für nicht konforme Produkte. Hier waren insgesamt über 1,9 Millionen Geräte betroffen.
Überprüfungen sollen ausgeweitet werden
Mit ihrem Vorgehen sorgt die Bundesnetzagentur laut eigenen Angaben „für einen fairen Wettbewerb“ und schützt Verbraucher:innen vor unzulässigen Produkten. Diese Anstrengungen wolle man künftig weiter intensivieren, so Behördenchef Müller.