Burda investiert in das Tampon-Startup dieser Gründerinnen
Wie verkauft man ein Produkt, das für krampfartige Bauchschmerzen und tröpfelndes Blut steht? Ann-Sophie Claus und Sinja Stadelmaier reden gar nicht erst drumherum. Sie setzten von Anfang an auf eine schonungslose Kundenansprache: „Läuft bei Dir?“, „Weißt du, was in dir steckt?“ – mit diesen Wortwitzen werben die Gründerinnen von The Female Company seit vergangenem Jahr für ihre Tampons.
Die Wattebäusche bestehen aus biologischer Baumwolle und kommen ohne Zusätze wie Chlor oder Pestizide aus. Eine Besonderheit gegenüber Herstellern wie O.B.: Die Tampons der Jungfirma gibt es im Abo, verschickt per Briefpost und in durchgestylten Dosen. Mit dem Konzept wollen Claus und Stadelmaier auch dem verbreiteten Phänomen des „Period-Shamings“ begegnen. „Viele Frauen laufen im Büro noch immer mit geballten Tampon-Fäusten zur Toilette. Das Problem wollen wir lösen“, sagte Mitgründerin Ann-Sophie Claus damals im Gespräch mit t3n.
Burda investiert einstelligen Millionenbetrag
Den Kontakt zu Burda hatten die Female-Company-Gründerinnen schon früh gesucht. So traten Claus und Stadelmaier im Januar 2018 bei einer Konferenz des Konzerns auf und konnten sich mit ihrem Konzept gegen zehn andere Neugründungen durchsetzen. Danach schaltete Burda auf seinem Klatschportal bunte.de mehrere Advertorials – offenbar mit hohen Klickzahlen. „Uns war schnell klar, dass es sich bei The Female Company um ein vielversprechendes Start-up handelt und wir mit den beiden Gründerinnen unbedingt in Kontakt bleiben wollen“, lässt sich Christian Teichmann, Managing Director bei Burda Principal Investments, per Mitteilung zitieren.
Tampons bald in 900 Filialen
Das Geld sollen jetzt unter anderem in ein größeres Sortiment fließen. „Wir werden schon bald mit weiteren Periodenprodukten an den Start gehen – aber auch Produkte außerhalb des Damenhygienebereichs werden dieses Jahr folgen“, kündigt Claus im Gespräch mit t3n an. Kurz bevor stehe auch der Sprung in den Einzelhandel: Die Tampons gebe es bald nicht nur im Abo, sondern auch deutschlandweit in über 900 Filialen der Drogeriekette DM. „Durch die Zusammenarbeit wollen wir die Markenpräsenz und die Verfügbarkeit unserer Produkte enorm ausbauen“, so Claus.
Ein höheres Vertriebstempo ist auch nötig, denn die Female Company steht inzwischen diversen Konkurrenten gegenüber. In Deutschland bieten auch Juno & Me aus Mainz und das Hamburger Startup Mylily entsprechende Tampon-Abos an. Zu den bisher erzielten Umsätzen wollte sich The Female Company auf Nachfrage nicht äußern. Nur so viel: Man habe seit dem Start rund 500.000 Tampons verschickt.