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Ratgeber

Startup-Finanzierung: Business-Angels, digitalisiert euch!

Die Investitionssummen in deutsche Startups sinken aufgrund von Corona. Können digitale Wertpapiere dabei helfen, die Zahl potenzieller Anleger zu erhöhen?

Von Marius Grieseler
3 Min.
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(Foto: mojo cp / shutterstock)

Es ist der Traum eines jeden Gründers: eine Idee, die die Welt verändert – und Kapitalgeber, die sich um das junge Unternehmen reißen … Ganz so einfach ist es in der Realität leider selten. Von einigen Ausnahmen abgesehen, ist der Weg von der Gründungsidee hin zu einem gestandenen Unternehmen mit relevanten Umsätzen oftmals steinig – und führt häufig früher oder später beispielsweise an den Küchentisch der Großeltern, die ihre Enkelin oder ihren Enkel mit einem signifikanten Geldbetrag unterstützen.

Netzwerk oft als erste Kapitalquelle

Gerade in der Frühphase eines Startups sind Familie und Freunde eine extrem wichtige Einnahmequelle für den Gründer oder die Gründerin. Dank des eigenen Netzwerks kann mitunter schon der Bau eines Prototyps oder der Aufbau einer digitalen Plattform finanziert werden. Klassische Startup-Finanzierer wie Business-Angels oder Venture-Capital-Firmen sind an diesem Punkt oft noch sehr weit weg.

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In den USA läuft das bis heute immer noch ein wenig anders: Auch in frühen Phasen sind große Tickets möglich – wenn der oder die Gründende mit einer Idee überzeugen kann. In Europa findet die Kapitalvergabe traditionell etwas konservativer statt. VC steigen beispielsweise in Deutschland häufig erst dann ein, wenn das Unternehmen schon Umsätze generiert. Auf dem alten Kontinent wollen oft sogar schon Frühphasen-Finanzierer einen Nachweis, ob bei dem betreffenden Startup bereits entsprechende Geldeingänge vorhanden sind.

Startup-Finanzierung wird aktuell schwieriger

Für Gründer ist es in aktuellen Coronazeiten leider noch schwieriger geworden, an eine passende Finanzierung zu kommen. Das geht aus dem aktuellen Startup-Barometer Deutschland der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY hervor, das im Januar veröffentlicht wurde. Demnach ist 2020 der Gesamtwert der Investitionen in deutsche Startups um 15 Prozent auf 5,3 Milliarden Euro gesunken. Besonders VC agieren aktuell vorsichtiger und legen weniger Geld zur Unterstützung der Jungunternehmen auf den Tisch.

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Deutschlands Startups sind also auf weitere Einnahmequellen angewiesen – und das Kapital ist hierzulande definitiv vorhanden. Über Crowd-Investments fließt beispielsweise bereits seit einigen Jahren immer mehr Geld von Privatanlegern in junge deutsche Unternehmen. Und auch High-Net-Worth-Individuals, aber auch Family-Offices und andere institutionelle Investoren sind – trotz Corona – ständig auf der Suche nach neuen Wegen, das eigene Geld oder das Kapital ihrer Mandanten möglichst gewinnbringend anzulegen.

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Digitale Wertpapiere erleichtern den Zugang

Fakt ist allerdings: Wer sich nicht auf Investments in Startups spezialisiert, also schon erste Schritte als Business-Angel gemacht hat, findet zu diesem Markt nur schwer Zugang. Private Placements eines Family-Offices zur Finanzierung eines deutschen Jungunternehmens sind beispielsweise aktuell noch immer eine absolute Seltenheit. Abhilfe schaffen könnten dabei neue Finanzvehikel, die potenziellen Anlegern den Zugang zu diesen Investments erleichtern.

Bei einer digitalen Wertpapier-Emission geben Unternehmen beispielsweise Token für einen festgelegten Betrag an potenzielle Investoren aus. Die Emission kann entweder öffentlich (jeder kann dabei sein) oder auch privat (beschränkter Zugang) durchgeführt werden. Die Spielregeln bestimmt das Startup selbst. Die Tokenisierung, also die Ausgabe der Token, läuft dabei in der Regel über eine Blockchain ab.

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Token stellen eine weitere potenzielle Einnahmequelle dar

Tendenziell sind solche Emissionen in jedem Unternehmenstadium und in allen möglichen Ausprägungen denkbar: vom Pooling mehrerer Business-Angels über ein Private-Placement eines Family-Offices bis hin zu einer öffentlichen Kampagne, die auch Privatpersonen offensteht. Neben Crowd-Investings und klassischen Finanzierungen über Business-Angels und VC steht den Startups damit eine weitere potenzielle Einnahmequelle zur Verfügung.

Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) ist übrigens augenscheinlich ein großer Verfechter der Technologie. Er hält digitale Wertpapiere für ein extrem wichtiges Instrument, um den Finanzplatz in Deutschland voranzubringen: „Die Papierurkunde mag einigen aus nostalgischen Gründen lieb und teuer sein, aber ihrer elektronischen Variante gehört die Zukunft“, verkündete er Ende des vergangenen Jahres. Und die Bundesregierung macht aktuell Nägel mit Köpfen: Ende Februar hat die Bundesregierung den Entwurf für ein allgemein gültiges elektronisches Wertpapiergesetz (kurz: eWpG) vorgelegt; bis Mitte des Jahres könnte das Gesetz finalisiert sein. Deutschland nimmt damit in Europa und sogar weltweit eine Vorreiterrolle ein. Wer hätte gedacht, dass das bei einem Digitalisierungsthema mal der Fall sein würde …

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