Der Medienkonzern Buzzfeed übernimmt das Webportal Huffpost vom Telekomriesen Verizon. Eine entsprechende Vereinbarung gaben die US-Unternehmen am Donnerstag in New York bekannt, ohne finanzielle Details zu nennen. Der Deal sieht außerdem vor, dass Verizon eine Minderheitsbeteiligung an Buzzfeed erhält und weiter in das kombinierte Unternehmen investieren wird.
Beide Konzerne wollen künftig im Rahmen einer strategischen Partnerschaft bei Online-Inhalten und Werbung zusammenarbeiten. So wollen beide Unternehmen neue Umsatzmöglichkeiten schaffen und voneinander profitieren. Die Kooperation ist für Buzzfeed-Chef Jonah Peretti eine Art Wiedervereinigung – er hatte die Huffpost im Jahr 2005 einst mitgegründet, bevor er ein Jahr später Buzzfeed startete. Das kombinierte Geschäft wird Peretti ebenfalls leiten. Im Zuge des neuen Deals geht Peretti davon aus, dass er die Reichweite von Buzzfeed deutlich erhöhen kann, da nun auch die Leser der Huffpost zu seinen Nutzern zählen und er das Werbenetzwerk von Verizon nutzen kann.
„Während Jonah und ich über Möglichkeiten zur Zusammenarbeit nachdachten, diskutierten wir natürlich auch über das von ihm mitbegründete Unternehmen Huffpost“, sagte Guru Gowrappan, Chef von Verizon Media, gegenüber der BBC. Die beiden hätten dann schnell erkannt, dass die Strategien beider Unternehmen sich ergänzen, neue Energien einbringen und die Marke in Zukunft ausbauen werden. Gowrappan ist daran interessiert sein Webportal „auf die nächste Stufe zu bringen“ und hat dafür mit Buzzfeed jetzt einen Partner gefunden.
Huffpost bleibt nach Übernahme bestehen
Es wird davon ausgegangen, dass die Huffpost zwar nun offiziell zu Buzzfeed gehört, aber dennoch eine eigenständige Marke bleibt, da sie einen reichweitenstarken Namen hat. Die Seite wird als Buzzfeed-Produkt weiter existieren, ähnlich wie es bei Tasty oder Buzzfeed-News der Fall ist.
Das 2005 als Huffington Post gestartete und nach der Mitbegründerin und langjährigen Chefredakteurin Arianna Huffington benannte Portal wurde während der Präsidentschaft von George W. Bush als Website für liberale Blogger bekannt. Buzzfeed machte sich mit seinen Inhalten vor allem bei jüngerem Publikum einen Namen.
Die deutsche Ausgabe der Huffington Post wurde Ende März 2019 eingestellt. Buzzfeed hatte sein Deutschlandgeschäft im April 2020 öffentlich zum Verkauf gestellt und im August an die Verlagsgruppe Ippen abgegeben. dpa/brr