Cambridge-Analytica-Skandal: Meta zahlt 725 Millionen Dollar und ist aus dem Schneider
Ganze 725 Millionen US-Dollar lässt sich Mark Zuckerbergs Ex-Facebook Meta laut Reuters die Beilegung einer seit Langem laufenden Sammelklage kosten. Der Vorwurf lautete, dass Meta dem Data-Mining-Unternehmen Cambridge Analytica und anderen den millionenfachen Zugriff auf Facebook-Nutzerdaten verschafft hatte.
Privatrechtliche Seite ist damit geklärt
Mit dem Vergleich werden alle Vorwürfe ausgeräumt. Die Klagenden werden danach nicht länger behaupten, Facebook habe gegen Bundes- und Landesgesetze verstoßen, indem es seinen bevorzugten Anbietern und Partnern erlaubt hatte, persönlichen Daten ohne Zustimmung der Nutzenden zu sammeln. Wie auch der Skandal selbst einen Rekord gesetzt hatte, setzt nun die Höhe der Vergleichszahlung zwei weitere Rekorde.
Denn es handelt sich wohl nicht nur um den höchsten Betrag, der jemals in einer US-Sammelklage zum Datenschutz gezahlt wurde, sondern ebenso um den höchsten Betrag, den Meta jemals zur Beilegung einer Sammelklage gezahlt hat.
Dabei war es Meta wichtig, im Rahmen des Vergleichs, der noch von einem Bundesrichter genehmigt werden muss, kein Fehlverhalten zuzugeben. Zudem sei „in den letzten drei Jahren … unser Ansatz zum Datenschutz überarbeitet und ein umfassendes Datenschutzprogramm eingeführt“ worden, so das Unternehmen.
Skandal noch nicht vorbei
Zwar ist Meta nun auf der privatrechtlichen Seite in sicheren Gewässern. Das Unternehmen kämpft jedoch immer noch gegen mehrere Klagen von Generalstaatsanwälten verschiedener US-Bundesstaaten. Dabei hatte Meta schon hohe Summen aufwenden müssen.
Im Jahr 2019 hatte Facebook im Anschluss an eine Untersuchung der US-Handelskommission FTC eine Geldstrafe in Höhe von 5 Milliarden Dollar gezahlt. Hinzu kamen Forderungen der US-Börsenaufsicht SEC in Höhe von 100 Millionen Dollar. In Großbritannien musste Facebook zudem ein Bußgeld von etwa 644.000 Euro berappen.
Cambridge Analytica (CA) existiert nicht mehr. Das Unternehmen hatte im Jahr 2016 für die Präsidentschaftskampagnen der Bewerber Ted Cruz und Donald Trump gearbeitet. Über eine App griff CA auf die persönlichen Daten von bis zu 87 Millionen Menschen zu. Dabei nutzte das Unternehmen die gesammelten Informationen, um Nutzende mit persönlich auf sie zugeschnittenen Nachrichten anzusprechen. Die Machenschaften wurden im Jahr 2018 von der New York Times und dem Guardian aufgedeckt.