Anzeige
Anzeige
Porträt
Artikel merken

Ein 20-Jähriger verblüfft die Löwen mit einem Adapter für Staubsauger

Tobias Gerbracht hat mit „Catch-up“ einen Filteraufsatz für Staubsauger erfunden. In der TV-Show „Die Höhle der Löwen“ verblüffte der 20-Jährige mit einer gelungenen Präsentation.

Von Daniel Hüfner
3 Min. Lesezeit
Anzeige
Anzeige

Catch-up-Gründer Tobias Gerbracht bei „Die Höhle der Löwen“. (Foto: © MG RTL D / Bernd-Michael Maurer)

Dass ausgerechnet Oma die Idee für das erste eigene Startup beisteuert, das hätte Tobias Gerbracht wohl selbst nicht gedacht. Aber glaubt man dem 20-Jährigen, hat es sich wirklich so zugetragen: Seine Großmutter war versehentlich mit dem Staubsauger über einen ihrer geliebten Ohrringe gefahren – und schwupps, war das Schmuckstück im Saugbeutel verschwunden. Gerbracht fischte den Ohrring daraufhin aus den Tiefen des staubigen Behälters. Ekelgefühle und allergische Reaktionen inklusive. Das muss doch besser gehen, dachte sich der Industrial-Design-Student aus Wuppertal.

Ein Adapter für 36 Millionen Staubsauger

Anzeige
Anzeige

Mit Erfindungen kennt sich Tobias Gerbracht aus. Er hat bereits zwei mal den Wissenschaftswettbewerb „Jugend forscht“ gewonnen, bringt Jugendlichen als Dozent an einer Junior-Universität die Arbeit mit CAD-Programmen bei.

Nach dem Erlebnis mit dem Staubsauger seiner Oma machte sich Gerbracht deshalb schnell an die Arbeit: Mit dem „Catch-up“ entwickelte er einen Filteraufsatz für handelsübliche Staubsauger. Einmal am Rundrohr angebracht, werden größere Teile wie Schmuckstücke, Münzen oder Hörgeräte aus dem Sauger in einem transparenten Extrabehälter aufgefangen. Ein Produkt mit angeblich besten Marktchancen: „In Deutschland werden 36 Millionen Staubsauger benutzt“, schätzt Gerbracht.

Anzeige
Anzeige

Catch-up-Erfinder Tobias Gerbracht bei „Die Höhle der Löwen“. (Foto: © MG RTL D / Bernd-Michael Maurer)

Am Dienstagabend tritt der Student mit seiner Erfindung in der TV-Show „Die Höhle der Löwen” auf.  „Ich wusste, dass ich mit meinen 20 Jahren und geringen finanziellen Mitteln nicht in der Lage sein würde, mein Produkt alleine erfolgreich auf den Markt zu bringen”, sagt Gerbracht im Gespräch mit t3n.de. Er verfolge die Sendung mit seiner Familie bereits seit Jahren. So kam auch die Idee zur Bewerbung. „Nach mehreren Castings habe ich es schließlich in die Sendung geschafft“, so der Jungunternehmer.

Anzeige
Anzeige

Beinahe Hausverbot im Elektronikmarkt

Bis dahin war es allerdings ein steiniger Weg. Angefangen hat alles im Werkkeller mit einem geschreinerten Prototypen aus Pappe, Holz und Klebeband. Um ein Gefühl für die Größe und die Bedienung des Staubsauger-Adapters zu bekommen, entwarf Gerbracht anschließend eine 3D-Konstruktion am Computer und führte mithilfe einer VR-Brille erste Tests durch. Nach mehreren Iterationen folgte schließlich der 3D-Druck des Adapters. Besonders die Testphase habe sich über Monate hingezogen, sagt Gerbracht. „Das lag auch daran, dass ich für den 3D-Druck immer in eine andere Stadt fahren musste, weil niemand von meinem geheimen Projekt erfahren sollte.“

Wie viele Gründer stieß Tobias Gerbracht beim Tüfteln aber auch auf Probleme. „Die für mich größte Herausforderung war die Rohr-Adaptivität, weil der Catch-up mit möglichst vielen Bodenstaubsaugern kompatibel sein sollte“, sagt der Jungunternehmer. Das Problem: Gerbracht hatte natürlich nicht alle gängigen Modelle im Keller stehen. Also fuhr der Student immer wieder in Elektronikmärkte und testete, ob sein Prototyp auf die verschiedenen Rundrohe passte. Das fiel bei den Mitarbeitern in den Märkten nicht nur positiv auf: „Man hat mich schon komisch angeguckt in den Märkten“, sagt Gerbracht. Sogar mit Hausverbot sei ihm gedroht worden.

Anzeige
Anzeige

Keine Angst vor der Konkurrenz

Das stetige Testen habe sich am Ende jedoch ausgezahlt. Finanziert aus Preisgeldern von mehreren tausend Euro entstand ein für fast alle Staubsauger-Modelle passender Prototyp des Catch-up-Filters. Angesprochen auf die zunehmende Automatisierung durch Roboter gibt sich der Gründer gelassen. Es werde noch einige Jahre dauern, bis jeder Haushalt über einen eigenen Saugroboter verfüge. „Deshalb löse ich ein aktuelles Problem, das die Menschen jetzt ärgert und biete ihnen eine Lösung zu einem günstigen Anschaffungspreis“, sagt Gerbracht. Und die Konkurrenz um Anbieter wie Dyson oder Vorwerk? Ihnen macht der Student eine klare Ansage: „Ich habe den Adapter zum Patent angemeldet, insofern mache ich mir da keine Sorgen.“

Mehr zum Thema:

Mehr zu diesem Thema
Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
Schreib den ersten Kommentar!
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Melde dich mit deinem t3n Account an oder fülle die unteren Felder aus.

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Anzeige
Anzeige