In welchem Maße kann die Blockchain-Technologie Entwicklungsländern weiterhelfen? Immer mehr afrikanische Staaten sehen eine digitale Zentralbankwährungen als gute Möglichkeit, um wirtschaftlich voranzuschreiten. Gleichzeitig haben die Staaten auch die Befürchtung, ansonsten noch weiter zurückzufallen.
Vorbereitungen für eigene CBDC haben begonnen
Die Bank of Tansania, die Zentralbank des Landes, hat nun mit der Einführung einer eigenen digitalen Währung begonnen. Afrikanische Staaten sehen in der Blockchain eine Chance, um die wirtschaftliche Entwicklung voranzutreiben. So auch Tansansia. Wie Gouverneur Florens Luoga auf der von der Zentralbank organisierten 20. Konferenz der Finanzinstitute (COFI) bekannt gegeben hat, arbeite man bereits mit Hochdruck an einer eigenen digitalen Zentralbankwährung.
Er sagte: „Die Bank von Tansania hat bereits mit den Vorbereitungen für eine eigene CBDC begonnen.“ Es sei wichtig, sicherzustellen, dass das Land bei der Einführung von CBDCs nicht zurückbleibt. Zu diesem Zweck möchte die Zentralbank auch die Kapazitäten ihres CBDC-Forschungs- und Entwicklungsteams erweitern, so Luoga weiter.
Sogenannte CBDC (Central Bank Digital Currencies) werden in immer mehr Ländern zum Thema. Laut eines Berichts von Ripple arbeiten bereits rund 80 Prozent der Staaten an einer eigenen digitalen Zentralbankwährung. Ripple kritisiert jedoch die Tatsache, dass die meisten Zentralbanken bei der Erstellung größtenteils inländische Anwendungszwecke betrachten und den globalen Zahlungsverkehr ignorieren.
Zentralbank Tansanias warnt dennoch vor Kryptowährungen
Dass die Einführung einer eigenen digitalen Währung nicht immer ein gutes Zeichen für alle Kryptowährungen darstellt, spiegelt sich bereits in anderen Ländern wie China oder Nigeria wider. So startete in China erst kürzlich der digitale Yuan – zuvor hatte die Zentralbank jegliche Kryptowährungstransaktionen als illegal deklariert. Lediglich NFT (Non-Fungible-Token) bleiben erlaubt.
Auch Nigeria hatte erst Anfang des Jahres ein Verbot erlassen, durch das Finanzinstitute keine Dienstleistungen für Krypto-Börsen anbieten dürfen. Dennoch boomt der Kryptowährungsmarkt in Nigeria. Derweil hat Nigeria als erstes afrikanisches Land seine eigene digitale Zentralbankwährung namens eNaira eingeführt. Diese ergänzt die physische Währung des Landes und soll sie auch langfristig nicht ersetzen. Entwickelt wurde es von der Fintech-Firma Bitt, die für ihre digitale Währung auch mit der Eastern Caribbean Central Bank zusammenarbeitet.
Auch die Zentralbank Tansanias spricht trotz der Planungen für eine eigene digitale Währung eine Warnung aus. Sie rät den Bürgern, dass sie weiterhin vorsichtig sein sollen. In Kryptowährungen zu investieren, sei schließlich auch weiterhin nicht zugelassen.