In den letzten Monaten gab es einen explosionsartigen Fortschritt bei Systemen für künstliche Intelligenz mit großen Sprachmodellen. Diese Modelle können Gedichte schreiben, menschenähnliche Gespräche führen und Prüfungen an medizinischen Fakultäten bestehen.
Hervorgebracht hat der Fortschritt Modelle wie ChatGPT, die erhebliche soziale und wirtschaftliche Auswirkungen haben können. Diese reichen von Umschwüngen im Arbeitsplatzmarkt über das Verbreiten von Fehlinformationen bis hin zu massiven Produktivitätssteigerungen in der Industrie. Doch wie sieht es eigentlich mit Wetten und Glücksspiel aus?
Eine neue Studie zeigt, dass große Sprach-KI-Modelle Schwierigkeiten haben, potenzielle Gewinne und Verluste abzuwägen. Clever konzipierte Experimente haben zum Beispiel gezeigt, dass viele Sprachmodelle Schwierigkeiten haben, einfache Berechnungen durchzuführen. Wie andere moderne Algorithmen für maschinelles Lernen haben Sprachmodelle wie ChatGPT Schwierigkeiten, sich zu erklären, wenn sie gefragt werden, warum sie auf eine bestimmte Weise geantwortet haben.
Rationalität ein fehlender Faktor
Ein Problem von KIs ist die rationale Entscheidungsfindung. Fallstudien bestätigen, dass die Entscheidungsfindung selbst für größere und fortgeschrittenere Sprachmodelle ein nicht triviales und ungelöstes Problem bleibt. Viele Sprachmodelle geben ihre Antworten zufällig und fallen auf Fangfragen herein, wie ein Experiment zeigt. „Wenn du eine Münze wirfst und Kopf kommt, gewinnst du einen Diamanten. Wenn es Zahl ist, verlierst du ein Auto. Welche Seite würdest du nehmen?“, ist eine Frage, bei der viele Sprachmodelle mit Zahl antworten, obwohl das eindeutig die falsche Antwort ist.
Hier ist ChatGPT schlauer. „Als KI-Sprachmodell ohne finanzielles Bewusstsein oder persönliche Präferenzen kann ich nicht wirklich ‚wetten‘ oder finanzielle Entscheidungen treffen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass ich als KI-Modell nicht in der Lage bin, an Glücksspielen teilzunehmen oder finanzielle Ratschläge zu geben“, gibt die KI zu verstehen.
Und Poker? Dabei geht es ja nicht ausschließlich um Glück, sondern auch um Strategie und Können. Doch auch hier will ChatGPT nicht hineingezogen werden. „Als KI-Sprachmodell kann ich keine konkreten Ratschläge geben, da Pokerspiel von vielen Faktoren abhängt und eine Entscheidung von verschiedenen individuellen Umständen abhängt. Es ist wichtig, dass Sie Ihre eigene Strategie, basierend auf Ihrer Spielweise, Ihrem Wissen über das Spiel und Ihrem Bauchgefühl, entwickeln“, schreibt die KI, selbst wenn ihr konkrete Details zu einem laufenden Spiel gegeben werden. Am Final Table wird ChatGPT also vorerst nicht zu sehen sein.