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Gaming: Deshalb muss ein 17-jähriger Cheater 427.500 Euro zahlen

Ein minderjähriger Gamer wurde lebenslang von Spielen des Entwicklers Bungie verbannt und muss eine halbe Million US-Dollar Schadensersatz zahlen. Vorausgegangen war eine Klage wegen Belästigung und Betrug.

Von Kim Hönig
2 Min.
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Teure Folgen: Minderjähriger Cheater verliert im Rechtsstreit gegen Spielehersteller Bungie. (Foto: RomanR / Shutterstock)

Dass sich Cheaten nicht lohnt, musste ein 17-jähriger US-Amerikaner jetzt auf die schmerzlichste Weise lernen: Er schuldet dem Spieleentwickler Bungie eine halbe Million US-Dollar, umgerechnet also rund 427.500 Euro an Schadensersatz. Auf diesen Wert haben sich Bungie und der namentlich nicht genannte Cheater Anfang des Monats vor einem Gericht im US-Bundesstaat Washington geeinigt.

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Aber von vorne: Was war passiert und wie konnte es zu einem solchen Strafmaß kommen?

Nach Cheats und Drohungen gegen Mitarbeiter:innen: Bungie verklagt Minderjährigen

Im Juli 2022 hatte Spielehersteller Bungie Klage gegen einen damals 17-jährigen Spieler von Destiny 2 eingereicht. Der Vorwurf: Neben regelmäßigem Betrug mithilfe von Cheats innerhalb des Spiels habe der Minderjährige auch die Mitarbeiter:innen des Entwicklers beleidigt und sogar bedroht. Der Teenager habe also nicht nur wiederholt gegen die Nutzungsbedingungen von Destiny 2 verstoßen, sondern auch alle ethischen Gepflogenheiten inner- und außerhalb des Spiels mit voller Absicht in den Wind geschlagen.

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Grund genug für Bungie, mit aller Härte vorzugehen und dabei auch keine Rücksicht auf das Alter des Cheaters zu nehmen.

Ungeachtet der Tatsache, dass sich der Angeklagte noch einen erfahrenen Top-Anwalt an seine Seite geholt hat, hat die Spieleschmiede vor Gericht nun Recht bekommen, wie mein-mmo.de berichtet. Neben 300.000 Dollar für Verstößen gegen das Urheberrecht soll der Teenager auch 2.000 Dollar je Umgehungshandlung in Destiny 2 – sprich: pro Cheat! – berappen. Es wird mit 100 Vergehen gerechnet, sodass die Schadensersatzforderung am Ende auf einen Betrag von 500.000 Dollar kommt.

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Strafmaß geht über den finanziellen Aspekt hinaus

So stolz diese Hausnummer für sich genommen schon ist, war es Bungie damit aber nicht genug – immerhin hatte der Cheater mit der Bedrohung der Mitarbeiter:innen auch persönliche Grenzen überschritten. So kommen zu der saftigen Geldstrafe noch ein lebenslanger Ausschluss von allen Bungie-Spielen jemals, ein striktes Kontaktverbot zu allen Bungie-Mitarbeiter:innen und die auferlegte Löschung aller Social-Media-Accounts, mit deren Hilfe der Angeklagte illegale Cheat-Inhalte verbreitet hat, dazu.

Während sich der mittlerweile wohl längst 18-Jährige also von all seinen Accounts verabschieden darf und auf allen Plattformen bei Null anfangen kann, ist es ihm auch untersagt, sich den Büros von Bungie oder den Häusern der Mitarbeiter:innen auf 1.000 Fuß (rund 300 Meter) zu nähern.

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Beispielloses Urteil gilt weltweit

Bungie hat hier also regelrecht ein Exempel statuiert und sendet eine klare Botschaft: Spiele sind kein rechtsfreier Raum und auch das Alter schützt nicht vor Konsequenzen, wenn die Regeln missachtet und Grenzen überschritten werden. So gilt das Urteil auch weltweit und „kann vor jedem Gericht mit entsprechender Zuständigkeit durchgesetzt werden, wo der Beklagte oder seine Vermögenswerte gefunden werden“, wie es in den Gerichtsunterlagen, die Torrentfreak vorliegen, heißt.

Obwohl die breite Öffentlichkeit in solchen Fällen, in denen es heißt David gegen Goliath, gerne auf die Seite des Underdogs steht, dürften sich viele Gaming-Fans hier auf die Seite des Spieleherstellers stellen, wie Torrentfreak vermutet. Schließlich, so die Gaming-Newsseite, verderben solche Individuen allen anderen absichtlich den Spaß – und der hört allerspätestens bei der Bedrohung von Mitarbeiter:innen so oder so auf.

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3 Kommentare
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Dein t3n-Team

Meister Rahool

Ich habe im Netz nun schon einige Meinungen und Kommentare zu dem Urteil gelesen. Auch wenn viele hier gegen Bungie schießen, denke und hoffe ich, dass sich viele auf die Seite des Herstellers schlagen. „Cheater an die Wand“ oder so ähnlich.

Mal abgesehen davon, dass diese Menschen anderen das Spiel vermiesen ist hier noch von Beleidigungen und Drohungen gegen Mitarbeiter dir Rede. Aus dieser Sicht betrachtet ist das Urteil m.E. noch gar nicht hart genug!

Schön wäre natürlich wenn nach diesem Urteil nun viele weitere Urteile gegen Cheater folgen und wir bald eine Spiellandschaft mit tollen, fairen Spielern haben.

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MANI.

Genau! Teeren und Federn viellicht noch?
Oder gleich die Guillotine?

Antworten
Dennis

Völlig überzogenes Urteil und das gut zu heißen zeigt nur, wie realitätfremd mancheiner ist.

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