News
„Destiny 2“: Cheat-Anbieter muss 4,2 Millionen Dollar zahlen

Beim Onlinespiel „Destiny 2“ konnten Spieler:innen sich durch Cheat-Software Vorteile verschaffen. Dafür muss Hersteller Aim Junkies jetzt einen hohen Preis zahlen. (Screenshot: Bungie)
Wie die Nachrichtenseite Torrentfreak berichtet, ist im Rechtsstreit zwischen „Destiny 2“-Spieleschmiede Bungie und Cheat-Software-Händler Aim Junkies jetzt eine erste Entscheidung gefallen. Das Schiedsgericht verurteilte die Tochterfirma des Unternehmens Phoenix Digital zu Schadensersatzzahlungen in Höhe von 3,6 Millionen US-Dollar. Zusammen mit den Anwalts- und Verfahrenskosten beläuft sich die Summe sogar auf rund 4,3 Millionen Dollar.
Bungie hat im Jahr 2021 beim Bundesgericht in Seattle Anzeige erstattet, weil auf der Internetseite von Aim Junkies Cheat-Software für das Spiel „Destiny 2“ zum Verkauf angeboten worden war. Die Spieleentwickler sahen darin eine Verletzung des Urheber- und Markenrechts.
Während der Vorwurf der Copyright-Überschreitung vom Bundesgericht zunächst abgewiesen worden war, kam jetzt aber ein Schiedsgericht zu der Auffassung, dass James May – der Entwickler der Cheat-Software – bei seiner Tätigkeit gegen den Digital Millennium Copyright Act (DMCA) verstoßen hat.
Der Einsatz von Cheat-Software dürfte den Entwicklern vor allem deshalb ein Dorn im Auge gewesen sein, weil dadurch besonders bei Online-Multiplayer-Games die komplette Spielmechanik auf unfaire Weise ausgehebelt wird. Spieler:innen können sich durch Bezahlung immense Vorteile gegenüber Gegner:innen verschaffen, was den Spaß der Online-Schlachten stark einschränkt.
In der Folge können Games wie „Destiny 2“ massiv an Popularität verlieren, was am Ende des Tages geschäftsschädigend für die Entwickler ist.
Begründet wird das Urteil mit dem Einsatz von Reverse-Engineering-Tools und der Tatsache, dass May bewusst die Sicherheits- und Gegenmaßnahmen von Bungie umgangen hat, um sein Produkt zu programmieren.
Obwohl May kein direkter Angestellter bei Aim Junkies ist, kann das Unternehmen für den Verkauf von über 1.000 Kopien der illegalen Cheat-Software haftbar gemacht werden. Auch die Mutterfirma Phoenix Digital steht mit in der Verantwortung.
Empfehlungen der Redaktion
Ein Urteil im Strafverfahren wegen Urheberrechtsverletzung steht noch aus. Es ist aber davon auszugehen, dass das Urteil des Schiedsgerichtes auch in diesem Verfahren Auswirkungen zugunsten der „Destiny 2“-Entwickler haben könnte.
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien
Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.
Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.
Dein t3n-Team