Just do it? 5 Fehler, die unerfahrene Führungskräfte zu Beginn ihrer Karriere machen
Die erste Führungsrolle ist nicht nur aufregend, sie ist auch anspruchsvoll. Wer diese Herausforderung bereits im Job angetreten ist, weiß Bescheid. So auch Katrin Grunwald. Die Münchnerin ist nicht nur selbst Führungskraft, sie berät sie auch. Vor allem Menschen, die ihre erste Führungsrolle übernehmen, melden sich bei Grunwald, um zu lernen, was es heißt, plötzlich ein Team anzuleiten.
Dass der Karriereschritt vom Mitarbeitenden zur Führungskraft gut vorbereitet sein sollte, machten in einer Stepstone-Studie sogar acht von zehn Befragten deutlich, die ein Führungskräftetraining rückblickend als notwendig erachtet hätten. Also: Einfach in die neue Aufgabe reinzustolpern, kann man machen, wird früher oder später aber meist schiefgehen. Wir haben Katrin Grunwald gefragt, welche häufigen Fehler unerfahrene Chefinnen und Chefs gleich zu Beginn machen – und wie es besser geht.
Erste Führungsrolle nicht ohne gute Vorbereitung
1. Ohne Selbstreflektion starten
„Just do it“ sei im Beruf sicherlich oft eine gute Strategie, so Katrin Grunwald, beim Start in die erste Führungsrolle könne das allerdings schnell nach hinten losgehen. „Es ist sehr sinnvoll, sich vor dem Start erst einmal über sich selbst Gedanken zu machen: Welche Führungskräfte hatte ich bislang? Welche Werte haben sie vertreten? Was möchte ich auch so machen oder was absolut nicht?“, so die Führungskräftetrainerin.
Diese Gedanken bringen eine frisch gebackene Chefin beziehungsweise einen Chef dazu, zu entscheiden, was ihr wichtig im Umgang mit dem Team ist und wie sie in ihrer Führungsrolle von ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wahrgenommen werden will. „Selbstreflexion ist der erste Schritt.“
2. Fokus nur auf operative Themen
Ein kurzes „Hallo“ und jetzt lasst uns schnell wieder an die Arbeit? Sich so vorzustellen, sei ein absolutes No-go, sagt Katrin Grunwald. „Das Team ist neugierig und je mehr eine Führungskraft gegenüber den Mitarbeitenden teilt, desto mehr lernen sich alle kennen und bauen Vertrauen auf.“ Chefinnen und Chefs sollten kommunizieren, was wichtig für die Zusammenarbeit ist oder welche Werte sich in ihrem Führungsverhalten widerspiegeln.
Außerdem sollten sie sich die Zeit für Kennenlerngespräche mit den einzelnen Team-Mitgliedern nehmen, um besser zu verstehen, woran sie arbeiten, aber auch, was ihnen bei der Arbeit Freude bereitet. „Es ist am Anfang ein großes Zeitinvestment, aber es wird sich sicher auszahlen!“
3. Von sich auf andere schließen
Was einen selbst motiviert, muss nicht zwangsläufig auch auf andere Menschen zutreffen, weiß Katrin Grunwald. „Nur weil eine Chefin beziehungsweise ein Chef es als Fachkraft genossen hat, viel Freiraum zu haben, heißt das nicht, dass auch das neue Team so denkt“, so die Führungskräftetrainerin. „Vielleicht gibt es auch Team-Mitglieder, die eine etwas klarere Struktur brauchen.“ Die Frage danach, wie es für das Team am Besten passt, sei wichtig.
Eine Führungskraft erwarte ja auch, dass ein Team in der Lage ist, gute Leistungen und Ergebnisse zu liefern. Doch dafür müsse auch das richtige Umfeld geschaffen werden, so die Expertin. Das fängt bei der Motivation an und geht weiter bis zur Wahl der präferierten Kommunikationskanäle.
4. Vorgeben, bereits alles zu wissen
Katrin Grunwald hat einen Tipp, den sowohl neue als auch erfahrene Chefinnen und Chefs grundsätzlich immer befolgen sollten: „Ehrlichkeit, wenn irgendwo eine Wissenslücke bei einem selbst herrscht, und keine Scheu haben, sich bei den Team-Mitgliedern zu erkundigen, die in der Situation helfen können.“ Auch als Führungskraft bleibe man immer noch ein Mensch, so die Führungskräftetrainerin.
„Je ehrlicher, verletzlicher und letztendlich menschlicher du dich zeigst und deutlich machst, dass das eben deine erste Führungsrolle ist, desto mehr Vertrauen wird dir von deinem Team entgegengebracht.“ Vorzugeben, bereits alles zu wissen, obwohl das nicht stimmt, erzeugt schnell ein toxisches Klima des Misstrauens.
5. Zu schnell Veränderungen durchsetzen
Einer der Gründe, warum eine frisch gebackene Führungskraft ihre neue Rolle angeboten bekommen hat, liegt in vielen Fällen darin, dass von der Seite des Managements notwendige Veränderungen gewünscht sind. Auch ist das der Grund, warum Chefinnen und Chefs die Herausforderung antreten – sie wollen etwas bewegen. „Das passiert jedoch vor allem dann, wenn das Team mitgenommen wird“, so Katrin Grunwald.
„Es ist wichtig, nicht sofort von Tag eins an alles auf den Kopf zu stellen und zu verändern, sondern erst einmal zu verstehen, warum Dinge auf eine bestimmte Art und Weise gemacht wurden.“ Durch die ehrliche Wertschätzung des Einsatzes in der Vergangenheit ist es oft leichter, das Team auch von Neuem zu überzeugen.
Ich halte solche und ähnliche Artikel für völlig praxisfremd. Meine persönliche Erfahrung nach ca. 30 Jahren Berufstätigkeit in verschiedenen Unternehmen: Es gibt eine grundsätzliche Problematik: Führungskräfte lernen bis zum Erbrechen Excel- Tabellen zu erstellen und auszuwerten, Kennzahlen zu definieren und zu erreichen, Regeln zu erfinden und durchzusetzen. Diese ganze Welt des Managements drehrt sich um Zahlen, Regeln, Prozesse, Gesetze…. Es geht nur darum, seine perönlichen Kennzahlen zu optimieren und nur auf dem Papier gut dazustehen. Das worum es wirklich geht: das Arbeitsergebnis, die Kundenbedürfnisse, die Fähigkeiten der Mitarbeiter sind zweitrangig. Weil solche Faktoren in einer akademisch geprägten Welt sich nicht in Zahlen pressen lassen und daher für die eigene Profilierung schlichtweg untauglich sind. Tatsächlich tut mein Chef den ganzen Tag mit Kennzahlen, toll klingenden Wörtern und viel Gehabe herumwirbeln ist aber nicht ansatzweise in der Lage, meine fachliche Kompetenz oder mein Arbeitsergebnis ernsthaft zu bewerten. Im Büro wird etwas von “ Costumer Journey“ herumgeschwafelt aber in der Realität kann man in dem optisch überragend gestalteten Webshop eines bekannten Baumarktkette nicht mal ein Tapeten- oder Teppichmuster bestellen. Das ist die Realität…..
Treffender als Dirk Wellmitz kann man es nicht formulieren. Dieser Text stammt mit aller Wahrscheinlichkeit nach aus einer Feder, die ebendiesem weichgewaschenen BWL-Fachgeschwafel ernsthaften Glauben schenkt. Und er schürt auch noch genau die Motivation, dass sich Versager (versagt im Bereich Sozialkompetenz), die im normalen beruflichen Alltag überfordert wären, weil sie nicht mehr gelernt haben, wie ein ordentlicher Arbeitstag auszusehen hat, anmaßen Positionen von Führungskräften einzunehmen.
Mein jetziger Chef hat in seiner Vita seine Berufsbezeichnung mit „Multiplikator“ angegeben. Das sagt schon alles.
Ganz ganz herzlichen Dank für diese supitollen „Tipps“ (wie und wann muss ich eigentlich atmen?!), nehme gerne Ratschläge von einer selbsternannten „Expertin“ an, welche ja selbst gerade erst „Führungskraft“ in einer Quatschsabbelundteetrinkgruppe geworden ist…danke für die Zeitverschwendung!
„Je ehrlicher, verletzlicher und letztendlich menschlicher du dich zeigst und deutlich machst, dass das eben deine erste Führungsrolle ist, desto mehr Vertrauen wird dir von deinem Team entgegengebracht.“ Was bitte? Ich korrigiere: „„Je ehrlicher, verletzlicher und letztendlich menschlicher du dich zeigst und deutlich machst, dass das eben deine erste Führungsrolle ist, desto mehr wird Dein Team versuchen, Dich auszunutzen, Dich für sämtliche Fehler verantwortlich zu machen und Dir letztlich Deine Position stretig machen wollen.“ Diese „Expertin“ scheint auf einem ganz anderen Planeten zu leben.
Bitte entschuldigt…
Wie kann man ernsthaft annehmen, dass die Übernahme einer Führungsposition ohne ein Führungskräftetraining zu besuchen auf Dauer gut gehen kann?????
Also.. da fehlen mir echt die Worte.
Fuehrungskraefte/Teamleader:
Ein Unternehmen ist so stark wie das hilfsbeduertigste Glied im Team. Jeder hat Staerken und Schwaechen. Gegenseitiges Kompensieren macht die Kette gleich stark.
Man, die Kommentare hier sind ja richtig durchdacht. Gar nicht gezeichnet von Frust von z.B. dem eigenen Chef…
Jungs und Mädels, die Tipps hier sind sehr allgemein und schlicht formuliert, aber wenn man 30 Jahre Erfahrung hat ist man beim besten Willen kein junger Chef mehr in der ersten Führungsrolle und ergo nicht angesprochen.