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Chipmangel: Autozulieferer Denso prüft Einstieg ins Halbleitergeschäft

Die Autobranche leidet seit rund eineinhalb Jahren darunter, dass die für sie notwendigen Chips Mangelware sind. Der Automobilzulieferer Denso will deshalb prüfen, ob es sich lohnt, selbst in die Chipproduktion einzusteigen.

Quelle: dpa
2 Min. Lesezeit
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Der japanische Automobilzulieferer Denso. (Foto: Epov Dmitry/Shutterstock)

Der japanische Autozulieferer Denso erwägt eine Abspaltung seiner Chipsparte. „Wir müssen darüber nachdenken, ob die Zeit kommt, in der wir Halbleiter extern verkaufen, allein“, sagte Technikchef Yoshifumi Kato im Interview der Nachrichtenagentur Bloomberg (Freitag). „Es lohnt sich zu prüfen, ob eine solche Struktur möglich ist.“ Denso ist Hauptlieferant des weltgrößten Autokonzerns Toyota und hat sich in den vergangenen Jahren auch ein Standbein zur Herstellung von Chips für die Autoproduktion aufgebaut. Die Sparte macht rund 420 Milliarden japanische Yen Umsatz – umgerechnet 2,9 Milliarden Euro. Die Denso-Aktie sprang in Tokio kurz deutlich ins Plus, schloss aber am Handelsende kaum verändert.

Denso macht Infineon und ST-Microelectronics Konkurrenz

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Denso hat in den vergangenen drei Jahren zusammen 160 Milliarden Yen (1,1 Milliarden Euro) an Investitionen ins Chipgeschäft gesteckt und gehört damit auch zu den großen Konkurrenten der bei Autochips stark vertretenen europäischen Chipkonzerne Infineon und ST-Microelectronics. Bislang gehen die Elektronikchips in Zulieferteile, die Denso an seine Autokunden liefert – mit einer neuen Aufstellung könnten die Japaner die Halbleiter aber auch direkt an andere Autobauer und Zulieferer verkaufen.

Denso werde sich überlegen, ob die Chipsparte außerhalb des Restunternehmens nicht besser aufgehoben sei, sagte Kato. Entschieden sei aber noch nichts. Es gebe derzeit auch keinen Plan, mit einem Spin-off der Chipgeschäfte zusätzliches Geld ins Haus zu holen. Aktuell arbeitet der Konzern dem Manager zufolge erst einmal daran, den internen Bedarf an Chips stemmen zu können.

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Die Autobranche insgesamt leidet seit rund eineinhalb Jahren darunter, dass die für sie notwendigen Chips Mangelware sind. Auslöser war die Corona-Pandemie, nach deren Ausbruch sich Chipfertiger schnell auf andere Kundengruppen verlegten, da die Nachfrage aus der Autoindustrie einbrach; dann aber kehrte der Bedarf schnell zurück. Die Autobranche ist für die Chipbranche nur ein Kunde unter vielen, weswegen ihre Versorgung nur spärlich wieder anlief. In diesem Jahr rechnen Autokonzerne aber mit einer allmählichen Entspannung.

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Denso ist nach Spitzenreiter Bosch einer der weltgrößten Autozulieferer, im abgelaufenen Geschäftsjahr (Ende März) erwirtschaftete der Gesamtkonzern 5,5 Billionen Yen Umsatz (38,5 Milliarden Euro). Der deutsche Rivale Continental kam insgesamt ohne das in die neue Firma Vitesco abgespaltene Antriebsgeschäft auf einen Erlös in Höhe von 33,8 Milliarden Euro. Denso wird an der Börse umgerechnet mit knapp 45 Milliarden Euro bewertet, Conti mit 15 Milliarden.

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