Chipmangel: Deutschland und Frankreich wollen Halbleiter-Allianz vorantreiben
Deutschland und Frankreich wollen angesichts von Engpässen bei der Versorgung mit Elektronikbauteilen eine geplante europäische Halbleiter-Allianz vorantreiben. Der französische Wirtschaftsminister Bruno Le Maire bezeichnete am Donnerstag Halbleiter als das „neue Erdöl“. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) sagte nach einem digitalen deutsch-französischen Wirtschafts- und Finanzrat, es sei intensiv diskutiert worden, wie ein gemeinsames europäisches Projekt auf die Beine gestellt werden könne.
Altmaier verwies auf die weltweite Knappheit bei Halbleitern. Es solle darum gehen, Investitionen in Europa zu stärken und die Produktion auszuweiten.
Konkret ist ein „Important Project of Common European Interest“ (IPCEI) geplant, mit einer möglichen staatlichen Unterstützung in Milliardenhöhe. Ein solches Projekt gibt es etwa bereits zum Aufbau einer Fertigung von Batteriezellen für Elektroautos in Europa. Altmaier und Le Maire sagten außerdem, es gebe auch Überlegungen für ein IPCEI im Bereich der pharmazeutischen Industrie.
Autobranche besonders betroffen
Seit Monaten belastet ein Chipmangel etwa die Autobranche. In der Coronakrise verlagerten sich große Chipauftragsfertiger auf Halbleiter für Verbraucherelektronik, um die hohe Nachfrage zu decken. Dazu kamen noch einzelne Produktionsausfälle bei Chipfirmen in Japan und Texas.
Die EU-Kommission will als Lehre aus der Pandemie generell bei strategisch wichtigen Produkten unabhängiger von Importen werden und den europäischen Markt krisenfester machen. Zugleich soll der digitale und grüne Wandel vorangetrieben werden. dpa
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