Chips für Autos: Deutsche Regierung sucht Hilfe in Taiwan

Die Taiwanesische Firma TSMC.(Foto: ToyW / shutterstock)
Viele Automobilhersteller haben derzeit zu wenig Chips für die Produktion, weshalb unter anderem bei Audi und Volkswagen bereits Schichten ausfallen mussten und Daimler die Mercedes-Benz-Fabrik in Rastatt temporär schloss. Wirtschaftsminister Peter Altmaier hatte sich per Brief an Taiwans Regierung gewandt und um Unterstützung gebeten.
Altmaier ist allerdings nicht die einzige Person mit einer solchen Anfrage, es kamen dem taiwanischen Wirtschaftsministerium zufolge weitere aus der Europäischen Union und den USA. Die Fahrzeughersteller und deren Zulieferer sind an der Misere jedoch selbst schuld: Im zweiten Quartal 2020 wurden die Aufträge gekürzt, weshalb TSMC andere Kunden priorisierte, aber im zweiten Halbjahr stieg die Nachfrage der Automobilbranche trotz oder gerade wegen der Coronapandemie wieder.
Nun lässt sich die Produktion der Fabs nicht innerhalb weniger Tage umstellen, alleine bis ein Wafer alle Schritte durchlaufen hat, dauert es mehrere Wochen. Fertigungsstätten wie Boschs RB300 in Deutschland sind selten, die meisten Chips werden extern produziert. Für TSMC sind Autoprozessoren ohnehin kaum relevant, sie machten trotz eines Anstiegs um 27 Prozent im vierten Quartal 2020 nur drei Prozent des Umsatzes aus. Rund die Hälfte stammt von Smartphone-SoC, knapp ein Drittel von HPC (High-Performance-Computing), also klassischen CPU und GPU für Desktops, Workstations oder Server.
Autor des Artikels ist Marc Sauter.
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien
Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.
Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.
Dein t3n-Team