Darfst du nicht verpassen! Diese Programmiersprache orientiert sich an Clickbait-Überschriften
Funktionen werden in Tabloid mit den Worten DISCOVER HOW TO ...
deklariert. WHAT IF ... LIES
erzeugt eine Wenn/Ansonsten-Anweisung und PLEASE LIKE AND SUBSCRIBE
beendet das Programm. Schon nach diesen drei Beispielen dürfte klar sein, was die Inspirationsquelle war: die vor allem auf den sozialen Netzwerken erfolgreichen Clickbait-Headlines, die mehr versprechen, als der eigentliche Artikel halten kann.
Auch wenn klar sein sollte, dass es sich bei Tabloid um ein Scherzprojekt handelt: Benutzen könnt ihr die Programmiersprache trotzdem. Denn Tabloid ist Turing-vollständig und verfügt über einen Javascript-Interpreter zur Ausführung des Codes.
Gewisse Limitierungen gibt es aber doch, zumal Tabloid-Entwickler Linus Lee nach eigenen Angaben weniger als acht Stunden in das Projekt investiert hat. So gibt es beispielsweise keine Schleifen. Die hat Lee weggelassen, weil es ihm zu viel Aufwand war.
Auch Kommentare unterstützt Tabloid nicht. Die fehlen, erklärt Lee auf der GitHub-Seite des Projekts, weil er es schlicht vergessen habe. „Ich habe mich erst nach sieben Stunden daran erinnert, und dann wurde ich faul“, so der Entwickler.
Tabloid: Programmiersprache existiert aus einem einfachen Grund
Ein echtes Problem bestehender Programmiersprachen löst Tabloid nicht. Das war aber auch nicht Lees Antrieb, als er 2022 die Sprache entwickelt hat. „Ich hatte keine Lust, Hausaufgaben für meinen Kurs über Datenbanksysteme zu machen, und brauchte etwas zum Prokrastinieren“, beschreibt Lee seine Motivation auf der Tabloid-Website.
Dementsprechend schreibt Lee auf GitHub unter der Überschrift „Wie verwenden“ auch nur schlicht: „Bitte tu es nicht.“