Cloud-PC statt Heimrechner: Shadow bringt 3 neue, leistungsstarke Konfigurationen
Der Traum vom High-End-Rechner in der Cloud – besonders für Gamer rückt er mit Google Stadia, Apple Arcade und Co immer näher. Nun hat Shadow-Anbieter Blade starke Upgrades und Preisvergünstigungen angekündigt, die die vollwertigen Cloud-PCs wettbewerbsfähig machen. Dabei richten sie sich in erster Linie an den Technologie-Treiber Gaming – das Angebot ist deutlich in diese Richtung gebranded. Aber auch alle andere User, die rechen- und grafikintensive Arbeiten am PC vornehmen oder einfach nur einen leistungsfähigen Rechner für den Alltag möchten, dürfen ein bis zwei Blicke auf die Shadows werfen.
Sie sind nicht auf Spiele beschränkt und dank diverser Clients auf fast allen Endgeräten und sogar in der Hosentasche am Start – vom iOS- und Android-Phone über Mac- und Linux-Rechner bis hin zum Smart-TV. Dadurch sind sie auch für Foto- und Videokünstler*innen, CAD-Bastler*innen und alle anderen interessant, die auf physische Heim-PCs verzichten wollen. Die nun vorgestellten Upgrades machen sie noch leistungsstärker – und vor allem im Schnitt günstiger.
3 Konfigurationen, von Mid-Level bis High-End
Bisher gab es nur eine Konfiguration: Intel-Xeon-E5, Geforce GTX 1080, 12 GB RAM und 256 GB Festplattenspeicher. Das alles war für 40 Euro (Monatsabo) beziehungsweise 30 Euro (Jahresabo) pro Monat kein allzu schlechter Deal, reichte für die meisten auch anspruchsvolleren Anwendungen, bot aber noch keinen echten Mehrwert im Vergleich zu einem physischen Heim-PC für einige hundert Euro. Die Cloud-PCs sind außerdem stark von Netzwerk-Stabilität und Bandbreite abhängig – man zahlt also indirekt noch für eine ausreichend dicke Internetleitung drauf, möchte man ruckelfreie Bedienung.
Über den im Verhältnis zur Leistung hohen Preis klagten auch viele Fans und Nutzer von Shadow – der klar erkennbare Vorteil fehlte. Im Februar 2020 kommen nun Upgrades und somit drei verschiedene, teils deutlich günstigere Konfigurationen, in denen ihr euch einen Shadow mieten könnt.
Die schwächste (Boost) ist auf dem Niveau der bisher einzigen, kostet aber nur noch knapp die Hälfte. Zum Vergleich: Umgerechnet bekommt man hier einen für 2019 durchschnittlichen, brauchbaren Gaming-PC für rund 150 Euro im Jahr. Für rund zehn Euro mehr gibt es dann ein ordentliches Leistungs-Upgrade (Ultra), das mit Geforce-RTX-2080-equivalenter Grafikeinheit und vier 4GHz-Prozessorkernen auch für Performance-Fresser wie 4K-Videos und Ray-Tracing in Games ausreichen sollte. Das High-End-Paket (Infinite) kostet noch einmal doppelt so viel, hat dann aber laut Angaben von Shadow auch sechs Kerne mit 4GHz und eine Grafikkarte am Start, die mit Nvidias RTX Titan vergleichbar ist – und das für 50 Euro im Monatsabo oder knapp 500 Euro pro Jahr. Zum Vergleich: Eine Geforce RTX Titan kostet im Einzelhandel derzeit gut 2.500 Euro.
Ultra hat außerdem 16 GB RAM-Speicher und eine SSD mit 512 GB Speicherplatz an Bord, Infinite bringt es sogar auf 32 GB RAM und 1 Terabyte Festplattenplatz, der sich auf eine 256GB-SSD und eine 768GB-HDD aufteilt.
Das Ding mit der Latenz
Woran sich trotz der Upgrades nichts ändert: Damit eure gestreamten Cloud-PCs ruckel- und latenzfrei auf eurem Endgerät ankommen – also bereits vorhandenem PC oder Mac, iOS- oder Android-Smartphone oder Tablet, Android-Smart-TV oder Shadows hauseigener Hardware Ghost – ist eine Internetleitung mit mindestens 15-MB-Download-Bandbreite Grundvoraussetzung. Darunter kann es zu Verbindungsproblemen und Verzögerungen kommen, die besonders beim Gaming und bei Video- und Bildbearbeitung stören.
In Deutschland erfüllen die meisten VDSL-Netze diese Voraussetzung, wer schon Glasfaser hat, ist eh auf der sicheren Seite. Nur beim Mobilnetz bleibt es schwierig: Ist eine entsprechende Abdeckung nicht gegeben, muss man mit Problemen rechnen – und sowieso damit, dass ein eventuell begrenztes Datenvolumen in Nullkommanichts verbraucht ist. Wer testen möchte, ob die heimische (oder mobile) Datenleitung stark und stabil genug für Shadow ist, kann und sollte das kostenlos einen Testmonat lang tun.
Und weil die Frage sicher aufkommt: Wir können aus eigener Erfahrung nach einem guten halben Jahr sagen, dass es funktioniert. Und auch ohne spürbare Latenz die bei reaktionsschnellen Anwendungen wie bestimmten Videospielen oder kleinteiliger Videobearbeitung stört.
Speicherplatz-Upgrades, Konsolenmodus, virtuelle Controller
Neben den großen Neuerungen kommen auch einige kleinere auf aktuelle oder zukünftige Shadow-User zu. So lässt sich nun beispielsweise der Speicherplatz – bisher aufgrund der geringen Größe ein häufig angeführter Kritikpunkt – in 256-GB-Inkrementen auf bis zu 2 Terabyte aufrüsten – für 2,99 Euro pro Schritt und Monat.
Generalüberholt wurde bereits die App für iOS und Android, derzeit als Beta-Versionen verfügbar, sowie die für Android-TV. Die Verbesserungen richten sich in erster Linie an Gamer: Hier könnt ihr nun Spiele aus eurer Steam-Bibliothek nahtlos aus der App heraus starten, ohne vorher auf die PC-Oberfläche zugreifen zu müssen. Das erinnert an Konsolen und Cloud-Gaming-Dienste wie Stadia und Co, ist aber rein optional. Außerdem soll die neue App nun gleichzeitig als virtueller Controller für Videospiele dienen.
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Leider leider muss man trotzdem sagen, auch wenn Shadow (vermutlich) nichts dafür kann, eine Anschaffung lohnt sich nur in speziellen Fällen. Z.b. als Workstation oder für Reisen. Ich hab Shadow jetzt nach 2 Monaten intensiven Tests auf einer 200er Leitung mitten in Berlin gekündigt. Die Gründe sind schlicht, dass die Performance nicht stabil genug für Gaming ist, in Hochzeiten nicht einmal für jede andere Anwendung. Die Paketverluste sind für Shooter ein no-go, aber selbst Spiele wie Anno leiden sehr, sobald der Internet Traffic zunimmt. Zb kann ich die Uhr danach stellen, dass das Bild ab 21 Uhr jeden Tag für etwa zwei Stunden unscharf wird und es extrem ruckelt. An Sonntagen geht es bis zur unspielbarkeit den ganzen Tag. In Nebenzeiten funktioniert es traumhaft smooth. Man bekommt also schon ein Gespür dafür, dass hier absolut sicher die Zukunft liegt. Die Frage ist nur, wann die Zeit reif ist.
Deine Probleme hören sich für mich aber nicht nach einem Fehler Seitens Shadow an.
Aufgrund deiner Probleme gehe ich mal von zwei Annahmen aus.
Ich denke du hast einen Kabelanschluss für das Internet und wohnst in einer Gegend mit vielen Wohnparteien.
Da Kabel ein shared-medium ist, ist die Performance natürlich auch beeinflusst wenn viele Leute das Internet benutzen. Diese Zeiten sind meistens eben Abends oder am Wochenende.
Hast du in diesen Problemzeiten denn mal einen Speedtest gemacht? Ich denke es kommen dann keine 200 MBit/s an.
An sich finde ich Shadow einen gelungen Dienst, gerade für Personen die nur selten spielen. Mit 12€ im Monat lohnt sich das Angebot für solche Personen eben schon, da sie sich so keinen Gaming-PC für mehrere hundert Euro kaufen müssen.
Er hat doch eindeutig mitgeteilt dass es an seiner Leitung liegt?!
BTW: Man muss auf Antworten klicken, nicht einfach in das Textfeld schreiben damit der andere etwas von der Antwort mitbekommt. So wie bei fb auch. ^^