Copilot ohne OpenAI? Microsoft sucht nach alternativen KI-Modellen für den digitalen Assistenten

Microsoft will unabhängiger von OpenAI werden. (Foto: JRdes/Shutterstock)
Viele KI-Dienste, die Microsoft seinen Kund:innen bietet, basieren auf der Technologie von OpenAI. So etwa der digitale Assistent Copilot, der auf die KI-Modelle der ChatGPT-Entwickler:innen zurückgreift, um Nutzer:innen den Arbeitsalltag zu erleichtern. Künftig könnte sich das aber ändern, wie The Informationen berichtet. Demnach will Microsoft die enge Bindung zu OpenAI und dessen Produkten lockern.
Microsoft Copilot: Auf der Suche nach neuen KI-Modellen
So soll es eine interne Initiative geben, um OpenAIs KI-Modelle in Copilot auszutauschen. Das Team dahinter soll von Mustafa Suleyman geleitet werden, der seit März 2024 die Consumer-AI-Unit bei Microsoft anführt. Demnach soll das Team schon damit experimentieren, konkurrierende KI-Modelle von xAI, Meta, Anthropic und sogar Deepseek in Copilot zu integrieren.
Der Grund für den geplanten Wechsel lässt sich dabei offenbar auf ein Meeting zwischen OpenAI und Microsoft im vergangenen Herbst zurückführen. Laut Insider:innen soll Suleyman OpenAI direkt aufgefordert haben, die Funktionsweise des o1-Modells zu offenbaren. Als OpenAI dies ablehnte, entstand eine Spannung zwischen den beiden Unternehmen, die seither nicht abgebaut werden konnte.
Ein weiterer Grund dürften die hohen Kosten für Microsoft sein. Die Implementierung von anderen KI-Modellen fernab von OpenAI könnte die Ausgaben des Unternehmens reduzieren. Vor allem dann, wenn die Modelle intern entwickelt werden. Denn neben Alternativen arbeitet Microsoft laut den Insider:innen auch an eigenen künstlichen Intelligenzen, die OpenAI Konkurrenz machen sollen.
Demnach hat das Team um Suleyman schon das Training einer ganzen Reihe von KI-Modellen abgeschlossen, die MAI benannt wurden. Laut ersten Benchmarks sollen die Modelle es auch mit künstlicher Intelligenz von OpenAI und Anthropic aufnehmen können. Unter den Modellen befindet sich auch ein Reasoning-Modell, das eine direkte Alternative für OpenAIs o1-Modell sein soll. Aktuell plant Microsoft wohl, die neuen KI-Modelle bis Ende des Jahres zu veröffentlichen. Zunächst sollen sie für Entwickler:innen zur Verfügung stehen, die sie in ihre eigenen Anwendungen implementieren wollen.