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Analyse

Core Web Vitals und SEO: Gute Performance allein macht noch keine gute UX aus

Mit den Core Web Vitals rückt Google die Nutzererfahrung in den Fokus der Suchmaschinenoptimierung. Das ist gut so, greift aber zu kurz: Für den Erfolg einer Website sind bestenfalls SEO und UX im Einklang.

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Google straft über die Core Web Vitals Websites ab, die zu lange laden. (Foto: meiwphotographer / Shutterstock.com)

Ihr wisst es längst: Google straft über die sogenannten Core Web Vitals Websites ab, die zu lange laden, während des Ladens ihre Gestalt verändern oder zu langsam auf Eingaben ihrer Besucher reagieren. Aus UX-Sicht ist es durchaus begrüßenswert, dass weitere nutzerorientierte Faktoren in das Ranking einfließen. Schon vor dem Update galt: Websites, die sich zum Beispiel auf dem Smartphone nicht gut darstellen lassen oder nach Klick in den Suchergebnissen hohe Absprungraten provozieren, haben es schwerer, im Index nach oben zu klettern. Hoffen wir also, dass Google es nun schafft, nervig lange Ladezeiten, störende Anzeigen sowie unnötige Spielereien auf Websites einzudämmen.

Wertvoller Content trifft funktionierende Technik

Aber Vorsicht: Wer sich nun auf die eher technischen Aspekte der Nutzbarkeit – nämlich Googles Page Experience – konzentriert, riskiert, damit das größere Thema einer gelungenen Nutzererfahrung aus dem Auge zu verlieren. Und zudem denselben Fehler zu begehen, den die klassische Suchmaschinenoptimierung machte: nämlich einzelne technische Aspekte wie Keywords und Backlinks zu überoptimieren, anstatt auf guten, relevanten Content zu setzen.

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Gute User-Experience (UX) wird erst möglich, wenn eine Vielzahl von Kriterien erfüllt ist. Erstens muss eine Website überhaupt verfügbar sein und schnell reagieren. Ist das Webangebot zweitens einfach zugänglich, verständlich und bedienbar, lässt es sich automatisch und im Sinne der Usability auch gut nutzen. User-Experience zielt jedoch auf mehr: Nur wenn die auf der Website angebotenen Inhalte und Funktionen für die Besucher auch glaubhaft, nützlich und wünschenswert sind, können wir ruhigen Gewissens von einer positiven Nutzererfahrung sprechen. Nur dann ist ein User auch tatsächlich zufrieden mit einem digitalen Angebot.

Schwerer zur erreichen: UX ist mehr als Performance und Nutzbarkeit. (Grafik: Oliver Bohl, Marc O. Schürmann)

Schon mehren sich im Kontext der neuen Google-Faktoren Ratschläge wie: „Verzichte auf das große Video in der Bühne oder den hübschen Slider im Konfigurator.“ Damit wir uns nicht missverstehen: Diese Diskussion ist genauso wichtig wie der Ansatz Mobile First. Bei allen Features und Medien auf einer Website gilt es zu prüfen, ob sie für die Nutzer wertvoll sind. Allerdings sollte sich die Entscheidung darüber, ob das der Fall ist, nicht allein am Kriterium der Ladezeit bemessen. Denn die lässt sich auch optimieren, ohne auf hochwertige Inhalte zu verzichten.

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Dass eine Website technisch funktioniert und von einer Suchmaschine gecrawlt werden kann, heißt nicht, dass sie den User auch begeistert. Gute UX entsteht im Dialog zwischen Nutzer und Anbieter und begründet idealerweise eine längerfristige Kundenbeziehung (CX) – durch ein begehrenswertes und fortlaufend aktualisiertes Angebot.

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Fest steht: Relevante Inhalte in nutzergerechter Aufbereitung sind entscheidend für den Erfolg jeder Website – sowohl für Suchmaschinen als auch für ihre Besucher. Seitdem Google darauf drängt, hat sich die SEO-Kunst vom Keyword-Spamming und Backlink-Schleudern zu einer Art des Content-Marketings weiterentwickelt. Es ist löblich, in Bezug auf Suchbegriffe und Suchintention der Nutzer Seiten und Themenwelten entsprechend zu bauen. Nur leider sind die nicht immer durchdacht in die Informationsarchitektur und das Gesamtkonzept einer bestehenden Website integriert.

Ebenfalls interessant: Rankingfaktor Google Core Web Vitals: Nur 22 Prozent der Websites erfüllen alle Vorgaben

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UX und SEO im Einklang

Der Schlüssel zum Erfolg liegt im ganzheitlichen Denken und in kombinierten Metriken. Deshalb sollten die beiden Disziplinen SEO und UX nicht weiter in ihren jeweiligen Silos für sich genommen optimieren, sondern im besten Fall an einem Strang ziehen, um die User-Experience ganzheitlich zu verbessern. Messwerte wie Absprungrate und Verweildauer sind für beide Gewerke gleichermaßen relevant. Darüber hinaus besteht großes Potenzial, die Prozesse der Abteilungen über die gemeinsame Empathie für die Nutzer besser miteinander zu verzahnen.

Wie SEO und UX gemeinsam mehr erreichen können – erster Ansatz zur besseren Harmonisierung der Prozesse beim Start eines Website-Projekts. (Grafik: Oliver Bohl, Marc O. Schürmann)

Ideal wäre es, wenn sich Unternehmen bereits vor dem nächsten Google-Update Gedanken darüber machen würden, wie sich neben einzelnen Kennziffern wie der Conversion-Rate auch komplexere Erwartungen wie Kundenzufriedenheit und Kundenbindung in gemeinsamer Anstrengung optimieren lassen. Nämlich indem sie reale Nutzerprobleme lösen.

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