Anzeige
Anzeige
Kommentar
Artikel merken

Corona für immer: Warum Pessimismus jetzt unsere größte Chance ist

Haltet noch ein bisschen durch, dann wird alles wie früher. So lautet die Botschaft der Politik an Gesellschaft und Wirtschaft. Es wird immer deutlicher, dass das wohl kaum der Wahrheit entspricht. Also Schluss mit der Schockstarre und rein in die Ideenfindung!

3 Min. Lesezeit
Anzeige
Anzeige

Corona für immer? (Foto: Shutterstock)

Wer gerne vom Schlimmsten ausgeht, wurde dieser Tage erneut bestätigt: Mal wieder wird der Lockdown verlängert und mal wieder gibt es nachvollziehbare Gründe und etwas weniger nachvollziehbare Pläne. Die neuesten Entscheidungen reihen sich in eine lange Folge von Durchhalteparolen ein, die es spätestens seit Herbst 2020 zu hören gibt: „Bleibt im November zu Hause, dann gibt es ganz normale Weihnachten!“; „Bleibt den ganzen Dezember zu Hause, nächstes Jahr wird alles besser, denn dann sind wir geimpft“; „Bleibt im Januar und Februar zu Hause, denn..“: Jeder kennt inzwischen das Spiel. Dass zuletzt die Hoffnung auf schnelle Besserung durch eine großangelegte Impfstrategie verpuffte, dürfte für viele dennoch ein unerwarteter Tiefschlag gewesen sein. Eine echte Perspektive sieht anders aus.

Anzeige
Anzeige

Langsam wird klar: Es reicht nicht, lange genug stillzuhalten, damit sich die Virusgefahr wortwörtlich in Luft auflöst. Pessimismus ist angebracht, denn: Kann angesichts von Mutanten und globaler Impfstoffknappheit wirklich noch jemand mit Sicherheit sagen, dass es ein Zurück in die frühere Normalität gibt? Falls nicht, ist die entscheidende Frage, wie wir damit umgehen.

Pessimismus oder Befreiungsschlag?

Dass uns Corona für eine lange Zeit, vielleicht sogar für immer, begleiten könnte, mag zutiefst pessimistisch klingen. Es gibt mit Sicherheit schönere Aussichten. Diese Möglichkeit jedoch als nicht unwahrscheinliche Zukunftsvariante in Betracht zu ziehen und zur neuen Diskussionsgrundlage zu machen, kann auch eine befreiende Wirkung haben. Denn sie schärft unseren Blick und stärkt die Innovationsbereitschaft.

Anzeige
Anzeige

Bevor der Aufschrei kommt: Das bedeutet nicht, dass wir unkritisch in eine dauerhafte Einschränkung der Grundrechte spazieren oder fahrlässig die Infektionszahlen in die Höhe schießen lassen sollten! Es geht nicht darum, den Schutz von Menschenleben gegen Wirtschaftserfolge aufzurechnen, sondern herauszufinden, wie beides gleichzeitig gelingen kann. Wir brauchen Raum für neue Konzepte, die es Unternehmen auch in einer Corona-Zukunft ermöglichen, Geld zu verdienen und Steuern und Löhne zu bezahlen, ohne dass sie gleichzeitig die Infektionszahlen nach oben treiben. Ebenso brauchen wir endlich frische Konzepte für Freizeitbeschäftigungen und Kulturstätten, damit Menschen ihren Interessen nachgehen, sich vernetzen und erholen können.

Anzeige
Anzeige

Geöffnet oder geschlossen? Geändert!

Der Punkt ist nicht, ob eine Lockdown-Verlängerung gerechtfertigt ist, die einschlägigen Expertenmeinungen sprechen schließlich klar dafür. Der Punkt ist, dass diese Schockstarre nach einem Jahr Pandemie endlich überwunden werden muss. Die vage Hoffnung auf unser altes Leben, die wieder und wieder Rückschläge erfährt, mag vielen helfen, sie lähmt uns aber auch.

Neue Ideen müssen Gehör finden und jede mögliche Unterstützung erhalten. Das fängt schon dabei an, dass es zwischen dem Schließen und Öffnen von Geschäften, Fitnessstudios und kulturellen Einrichtungen noch andere Lösungen geben muss. Digitale Reservierungen und Buchungssysteme, die punktgenau die Auslastung des jeweiligen Angebots tracken und steuern können, sind nur der offensichtlichste Schritt, der vielerorts entweder nicht gedacht oder einfach untersagt wurde.

Anzeige
Anzeige

Click & Collect hat sich als Erfolgsmodell bewährt, wird aber dennoch längst nicht überall angeboten, wo es möglich wäre, oder teilweise wieder untersagt. Luftfilter in Schulen scheinen eine technische Lösung zu sein, um Unterricht auch in Corona-Zeiten möglich zu machen, werden aber nicht angeschafft. Viele Unternehmen halten sich nicht an die neuen Homeoffice-Vorgaben oder warten nur darauf, endlich wieder zur Präsenzpflicht zurückkehren zu können. Diese Liste ließe sich endlos fortsetzen. Sie betrifft Politik und Wirtschaft, aber auch das Verhalten jedes Einzelnen. Die Vorgehensweise fußt überall auf der Annahme, dass es sich lediglich um eine vorübergehende Krise und keine grundlegende Veränderung unseres Zusammenlebens handelt.

Vom Schlimmsten ausgehen

Wer diese Annahme zumindest für fragwürdig hält, für den ist es mehr als verwunderlich: Warum setzen wir aktuell nicht alles daran, zu lernen, wie eine Welt mit Corona aussehen kann, die nicht komplett stillsteht? Vorwärts denken können wir nur, wenn wir uns der Situation in all ihren Facetten stellen. So sind wir vorbereitet auf Tiefschläge und weniger abhängig von Durchhalteparolen. Wer gerne vom Schlimmsten ausgeht, hat aktuell einen großen Vorteil: Er kann anfangen, das Beste daraus machen!

Mehr zu diesem Thema
Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
3 Kommentare
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Jürgen Stauninger

Im Grunde valide Gedanken, aber basierend auf einer falschen Annahme, nämlich:

„Der Punkt ist nicht, ob eine Lockdown-Verlängerung gerechtfertigt ist, die einschlägigen Expertenmeinungen sprechen schließlich klar dafür. “

Wenn das der Fall wäre, hätten wir es leichter. Nur leider ist es mitnichten so. Sogar die WHO auf Basis von Stanford geht davon aus, dass die Lockdowns nichts bringen. Dann gibt es das Problem mit dem PCR-Test und seinen Zyklen und viele Ungereimtheiten mehr, die uns die Mainstreammedien täglich als völlig klare Fakten ohne jeden Zweifel kredenzen.

Ich weiß nicht, wo das kritische Denken bei Menschen wie Ihnen geblieben ist. Wieso glauben Sie zum Beispiel, dass die Regierung uns niemals belügen würde? Wieso hören Sie nur auf Meinungen, deren Experise Sie als „einschlägig“ betrachten? Weil nicht sein kann, was nicht sein darf? Die Geschichte ist voller Skandale, voller Betrug am eigenen Volk durch Regierungen allerorten. Wieso sollte uns das nicht passieren?

Wenn die Menschen immer auf ihre Regierungen gehört hätten, wären wir alle noch immer Leibeigene ohne fließendes Wasser und würden in den Burggraben pinkeln. Für mich ist eine kritische Haltung zu JEDER Regierung vollkommen normal. Eine Regierung muss doch zwangsläufig andere Interessen als ich. Was ist daran so schwer zu verstehen? In anderen Ländern halten wir es doch auch nicht nur für möglich, sondern sogar für sicher – Russland, China, Belarus etc..

Antworten
Ch.Issleib

Ja, und was folgt hieraus? In den Burggraben pinkeln? Vorwärtsstrategien von vornherein abschreiben?
Buhu! Wir armen Regierten!
Nein. Ich finde den Artikel genau richtig, denn er hat einen klaren Vorteil: er eröffnet dem Einzelnen konstruktive Handlungsspielräume (was dieses öde Gemähre über betrügende Regierungen offensichtlich nicht tut).

Antworten
Arwed Grön

Sehr gut geschrieben. Danke! :-)
Ich halte nichts von „Pessimismus“ – würde es eher als Realismus bezeichnen…
Viren gab es schon „immer“ – ohne sie wären wir ga rnicht lebensfähig. Wir haben ständig huntertausende aller Arten in uns – ohne dass wir krank davon werden… Wir fangen nur gerade erst an uns mit ihnen und ihren Funktionen zu Beschäftigen und sie zu „verstehen“.
Und ja – die Zeit ist mega-reif für Innovationen! Jede Krise hat bislang wunderbare Erfindungen und Verbesserungen mit sich gebracht.
Dank der „Pandemie“ haben wir endlich die erforderliche Lupenwirkung, die uns allen aufzeigt, wo wir ansetzen dürfen.
In Klassenräumen, Kinosälen und Theatern z.B. würde ein gutes Belüftungssystem gleichzeitig für eine gute Sauerstoffversorgung der Menschen sorgen, die sich im Raum/ Saal aufhalten…von daher auf jeden Fall zu begrüßen! Und Geld ist ja reichlich da, wie man an den Milliarden sieht, die kurz mal in große Konzerne und in Rüstung gepumpt werden…

Also: Packen wir es an!
Ich wünsche uns allen „gutes Gelingen“ dabei :-)

Antworten

Melde dich mit deinem t3n Account an oder fülle die unteren Felder aus.

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Anzeige
Anzeige