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Click & Collect: Warum von dem (Teil-)Verbot keiner etwas hat

Im Lockdown untersagen einige Bundesländer nun doch Click-&-Collect-Lösungen für den Handel. Das ist weder nachvollziehbar noch sinnvoll – ganz im Gegenteil.

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Click-and-Collect: Eine Lösung, die viele Vorteile hätte, wird in einigen Bundesländern untersagt. (Foto: Di Vincenzo / Shutterstock)

Einige Bundesländer haben sich jetzt doch dazu entschieden, Click & Collect in den Innenstädten zu untersagen. Neben Bayern und Baden-Württemberg haben beispielsweise auch Thüringen und Sachsen verboten, dass Kunden ihre Waren im Internet bestellen und sie dann an einem Ausgabepunkt, etwa im Eingang der Filiale, abholen und dort oder vorab im Netz bezahlen können. Hessen oder Nordrhein-Westfalen bieten dagegen durchaus die Möglichkeit, die im Internet via Webshop bestellten Waren vor Ort abzuholen.

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In Bayern begründet man das etwa damit, dass die Verbraucher so wenig wie möglich das Haus verlassen sollen. Doch unterm Strich ist das wenig zielführend. Denn die Kunden werden zum einen mehr im ohnehin boomenden Onlinehandel bestellen und sich zum anderen schlimmstenfalls in eine der Packstationen beliefern lassen – zu der sie dann ja auch fahren. Oder sie werden umgekehrt, wie es schon häufig vorkommt, von ihrem Paketzusteller eine Nachricht im Briefkasten erhalten, dass sie doch bitte das Paket in der nächsten Postfiliale abholen sollen. Dort stehen sie dann ebenfalls in der Schlange.

Und noch etwas: Zahlreiche Onlinehändler entschuldigen sich schon bei den Kunden dafür, dass sie in den letzten Wochen mit den Bestellungen länger im Rückstand sind als sonst. Das betrifft sowohl große Versender wie die Otto-Gruppe als auch kleinere Händler mit ansonsten wohl überschaubarer Logistik. Denn anders als erwartet, sind nicht nur die Paketdienste mehr als nur voll ausgelastet, sondern auch die Versandhändler selbst haben gut zu tun. In diesem Kontext dann Händler wie Mediamarkt, Saturn, C&A oder Decathlon, die seit Jahren mit ihrer Multichannel-Strategie viel richtig gemacht haben, weiter in den Versand zu treiben, ist wenig zielführend. Denn die Waren bei Click & Collect kommen ja schon aus logistischen Gründen meist aus dem Lager der jeweiligen Filiale und werden nicht erst auf Anfrage dorthin geliefert.

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Click & Collect löst mehrere Probleme auf einmal

Übrigens schadet man mit diesem Verbot auch den kleinen Einzelhändlern vor Ort, die viele Verbraucher durchaus gerade in der aktuellen Situation gerne unterstützen würden. Zwar gibt es sie,  die kleinen Buchläden, die in der Nachbarschaft Bücher ausfahren – und das wird weiterhin erlaubt bleiben, sofern auf kontaktlose Übergabe geachtet wird (man kommt sich dabei zuweilen vor wie in einem alten Agentenfilm) –, es gibt aber auch zahlreiche Geschäfte, die erklären, dass es sich für sie nicht lohnt, die Ware zum Kunden zu bringen. Praktikabel wäre es aber, wenn der Kunde – in Form von quasi Phone & Collect oder Whatsapp & Collect – die Ware eben schnell abholt.

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Vielen Händlern in den Städten wird mit dem Verbot von Click & Collect in einigen Bundesländern noch der letzte Strohhalm genommen. Es gibt sogenannte Win-win-Situationen, von denen jeder Beteiligte profitiert. In diesem Fall ist das genaue Gegenteil der Fall.

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